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Bildung: Realschulen in Donauwörth finden neues Profil

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Realschulen in Donauwörth finden neues Profil

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    Aus zwei mach eins? Nein, so soll es eben nicht werden. Zwar werden die beiden kirchlichen Realschulen in zwei bis drei Jahren in einem gemeinsamen Gebäudekomplex untergebracht sein – dennoch werden die Einrichtungen selbstständig bleiben. Beide Schulen stehen Buben und Mädchen gleichermaßen offen.
    Aus zwei mach eins? Nein, so soll es eben nicht werden. Zwar werden die beiden kirchlichen Realschulen in zwei bis drei Jahren in einem gemeinsamen Gebäudekomplex untergebracht sein – dennoch werden die Einrichtungen selbstständig bleiben. Beide Schulen stehen Buben und Mädchen gleichermaßen offen.

    In spätestens drei Jahren wird sich die Realschullandschaft in Donauwörth sichtlich verändert haben. Die beiden kirchlichen Realschulen St. Ursula und Heilig Kreuz werden dann beide in einem Gebäudekomplex im Stauferpark untergebracht sein, der zum Teil neu errichtet wird – trotzdem werden die zwei Schulen eigenständig bleiben. Derweil soll sich auch bei der Ausrichtung der traditionsreichen Einrichtungen einiges ändern, wie der Leiter des Schulwerks der Diözese Augsburg, Peter Kosak, erklärt.

    Gewaltige Veränderungen in der Realschul-Landschaft Donauwörths

    Es sind gewaltige Veränderungen, die sich im Stauferpark ankündigen: Schon im kommenden Frühjahr sollen die Bagger rollen, sofern die letzten Genehmigungen von der Regierung von Schwaben eingegangen sind. Die Entscheidung „über die Genehmigung der konkreten Bauplanung und der Genehmigung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns“ werde derzeit vorbereitet, so die Pressestelle der Regierung von

    Klar, es eilt, denn alle sonst am Bau Beteiligten stünden bereit, wie Peter Müller, Schulleiter der Realschule St. Ursula, die noch bis zum Umzug in der Innenstadt angesiedelt ist, erläutert: Auch die Baufirmen seien startklar, man könne im Prinzip anfangen. Peter Kosak fügt hinzu, dass der Neubau, der an die bestehende Realschule Heilig Kreuz im Stauferpark angebaut wird, in zwei bis drei Jahren fertig sein soll. Aus der L-Form des Komplexes wird dann, planerisch betrachtet, ein Rechteck entstehen – für zwei Schulen unter einem Dach.

    Es wird maßgebliche Unterschiede der Schulen St. Ursula und Heilig Kreuz geben

    Zwei kirchliche Realschulen am selben Standort? Warum wird nicht eine Einrichtung mit einer Verwaltung und Leitung daraus gemacht? Müller erklärt, dass die Realschule St. Ursula zum Teil neu ausgerichtet wird. Das Wichtigste: Die bisherige Mädchenrealschule wird zur allgemeinen Realschule für Mädchen und Buben – und zwar nicht, wie bisher angenommen, nach dem Umzug an den neuen Standort in gut drei Jahren, sondern bereits ab dem kommenden Schuljahr 2020/21.

    Der zweite relevante inhaltliche Aspekt ist, dass bei St. Ursula ein Zweig wegfallen wird, dafür aber ein Neuer starten wird. In zwei Jahren soll der Zweig „Ernährung und Gesundheit“ auslaufen, dafür aber wird es einen musischen Zweig an der Realschule geben. Der betriebswirtschaftliche sowie auch der sprachliche Zweig bei St. Ursula wird bestehen bleiben, wie Kosak und Müller betonen. Der musische Zweig werde derweil über die Einrichtung einer „Bläserklasse“ eingeführt.

    Musischer Zweig bei St. Ursula in Donauwörth

    Hier können Eltern gegen ein im Vergleich laut Müller „geringes Entgelt“ von 40 Euro im Monat Blasinstrumente ausleihen – auch die Gebühren für Orchester- und Instrumentalstunden seien inbegriffen. „Einen solch musischen Zweig in einer Realschule gibt es so im gesamten Umkreis nicht“, sagt Schulwerks-Leiter Kosak. In diesem Bereich wird Musik eines der Prüfungsfächer sein. In dem Zweig selbst wird es jedoch nicht nur um Blasinstrumente gehen; die Schüler sollen frei wählen können, welches Instrument für sie im Fokus steht. Kosak sieht mehrere Vorteile in der neuen Ausrichtung: Musik wirke in der Schülerschaft integrierend – und die Schüler könnten ein Hobby zum Prüfungsfach machen. Müller fügt hinzu, dass St. Ursula weiterhin das Schulkonzept nach dem Machtaler Plan verfolgen wird, um sich damit zu profilieren – bei dieser Pädagogik steht der Fokus neben dem klassischen Unterricht beispielsweise auch auf eigenständiger Wissensaneignung und freier Stillarbeit.

    Kosak: künftig genügend Plätze für Interessenten

    Ganz wesentlich ist auch folgende Unterscheidung zwischen St. Ursula und Heilig Kreuz nach dem Umzug: St. Ursula wird dann zur (gebundenen) Ganztagsschule, Heilig Kreuz zur klassischen Realschule ohne Ganztagsangebot, wie Kosak erklärt. Nach dem Umzug soll St. Ursula bis zu 336 Schüler (Mädchen und Buben) haben, Heilig Kreuz 540 Schüler (ebenfalls Mädchen und Buben). Derzeit hat St. Ursula 378 Schülerinnen, Heilig Kreuz 487 Schüler und Schülerinnen.

    Joachim Düsing, Schulleiter bei Heilig Kreuz, erläutert indessen, dass seine Schule den klassischen Realschulunterricht am Vormittag anbieten werde: „peu à peu“ werde der offene Ganztag bis 2029 auslaufen. Wie bisher werde es Schwerpunkte in den Bereichen Technik, Sport, bildende Kunst/Musik sowie in einer „weitgehenden Berufsorientierung“ geben. Wahlunterricht und freiwillige Sportstunden würden weiterhin auch am Nachmittag stattfinden können.

    Schulwerksleiter Kosak fügt hinzu, dass er fest davon ausgehe, dass künftig sämtliche Interessenten an den beiden Donauwörther Realschulen angenommen werden könnten, nachdem zuletzt einige Schüler an andere Realschulstandorte empfohlen werden mussten (wir berichteten).

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