Die Zahl der Verkehrsunfälle im Donau-Ries-Kreis steigt immer weiter. Im vorigen Jahr reichte sie erstmals an die 4000er Marke heran. Damit registrierten die Polizeidienststellen in Donauwörth, Rain und Nördlingen im Schnitt täglich fast elf Karambolagen.
Häufigste Ursache war mit 35 Prozent fehlender Sicherheitsabstand. Dieser führt – oft gepaart mit mangelnder Aufmerksamkeit – zu Auffahrunfällen.
Die Zahl der Wildunfälle stieg auf 1085 in einem Jahr
Insgesamt waren es 3993 Unfälle, die in der Statistik der Polizei auftauchen. Im Jahr zuvor waren es noch 3749 gewesen. An dem Anstieg von 6,5 Prozent haben die Wildunfälle einen wesentlichen Anteil. Auch hier erreichten die offiziell registrierten Unglücke eine Rekordmarke. Bis Ende Dezember wurden den Ordnungshütern im Landkreis 1085 unliebsame Begegnungen zwischen Fahrzeugen und Wildtieren gemeldet (plus 151). In einem Fall – auf der Kreisstraße zwischen Mauren und Oppertshofen – kam sogar eine Autofahrerin nach einer Kollision mit einem Reh ums Leben, da der Wagen auf die Gegenfahrbahn geriet und mit einem Laster zusammenstieß (wir berichteten). Rehe waren an fast zwei Drittel aller Wildunfälle beteiligt. Es folgen Hasen (16 Prozent), Füchse (6 Prozent) und Wildschweine (5 Prozent). Der 1000. Wildunfall in diesem Jahr
Noch nie so wenig Unfalltote im Landkreis Donau-Ries
Mit dem Rekordwert an Verkehrsunfällen stieg 2019 im Donau-Ries-Kreis auch die Zahl der Verletzten von 685 auf 718. Hingegen sank die Zahl der Todesopfer auf fünf. Das waren so wenige wie noch nie. Bei der Präsentation der Unfallstatistik für den Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord merkte leitender Polizeidirektor Markus Trebes an, jeder dieser Unfälle sei mit sehr viel Leid für Betroffenen verbunden: „Damit ist jeder einzelne Verkehrstote einer zu viel.“
Bei den motorisierten Zweirädern ging nach einer erschreckenden Bilanz im Jahr 2018 die Zahl der Unglücke wieder zurück – von 107 auf 88. Dennoch: Ein Toter und 82 Verletzte waren zu verzeichnen.
Höchstwerte bei Radlern und Unfallfluchten
Dass Fahrräder offenbar immer beliebter werden, schlägt sich auch in der Unfallbilanz für den Landkreis nieder. Die Polizei meldet hier mit 143 registrierten Unfällen und 136 Verletzten Höchstwerte. Aus der Statistik lassen sich ein weiterer Trend und seine negativen Folgen ablesen. Immer mehr Menschen schaffen sich ein Elektrofahrrad an. Entsprechend wird die Zahl der Unfälle mit solchen Gefährten sprunghaft höher. 2017 waren es im Donau-Ries-Kreis sieben, 2018 waren es 13 und 2019 schon 25. Ebenso viele Personen wurden dabei verletzt.
Noch nie so hoch war auch die Zahl der Unfallfluchten. 658 wurden bei den Polizeidienststellen im Landkreis angezeigt. Die Aufklärungsquote lag bei 40 Prozent. Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang wieder häufiger sind die Unfälle, bei denen Beteiligte unter Drogeneinfluss standen. Fünf Ereignisse dieser Art mit vier Verletzten stehen zu Buche. Alkohol war bei 48 Unglücken im Spiel, die 27 Verletzte forderten. Hier blieben die Zahlen praktisch unverändert. Die Alkoholunfälle geschahen samstags am häufigsten.
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Was bei der Unfallbilanz wirklich ärgerlich ist
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