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Bäumenheim: Wie die Saatkrähen die Platzwarte des TSV Bäumenheim ärgerten

Bäumenheim

Wie die Saatkrähen die Platzwarte des TSV Bäumenheim ärgerten

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    Der Sportplatz  des TSV Bäumenheim war auch schon Ziel der Saatkrähen.
    Der Sportplatz  des TSV Bäumenheim war auch schon Ziel der Saatkrähen. Foto: Yannick Eibl

    Die Diskussion über die Saatkrähen-Plage in Bäumenheim hat bei Wolfgang Baran, Chronist des TSV Bäumenheim, Erinnerungen geweckt. Als Platzwart hat er gemeinsam mit Olaf Bumberger beobachtet, wie die „schwarze Flutwelle“ den Sportplatz erreicht hat. Sie hatten kreative Ideen zur Bekämpfung.

    Zuerst stellten beide die „Mauer-Männlein“ aus dem Fußballtraining auf. „Wir jubelten schon“, berichtet Baran, doch nach drei Tagen sei die Meute wieder auf dem Platz gewesen, um ihr Unwesen zu treiben.

    Auf dem Bäumenheimer Sportplatz kehrte nur kurz Ruhe ein

    Baran und Bumberger mussten sodann erfahren, wie hochintelligent die Saatkrähen sind. Beide verpassten den „Männlein“ nun Trikots und Mützen – eine Woche kehrte Ruhe ein. Doch dann, so berichtet Baran, sei die „schwarze Welle“ zurückgekehrt. Die Folge: pfenniggroße Löcher im Rasen. Das Ende eines weiteren Vergrämungsversuchs, die „Männlein“ mit Flatterbändchen auszustatten, lässt sich erahnen.

    Unterdessen hat sich Bernd-Ulrich Rudolph vom Bayerischen Landesamt für Umwelt in Augsburg gemeldet. Er hatte bei der Saatkrähen-Videokonferenz geäußert, dass die Biogasanlage BENC möglicherweise die Entwicklung der Kolonie in Bäumenheim begünstigt habe. Dies, so Rudolph jetzt im Nachgang, sei eine Annahme, die von Analogieschlüssen aus Berichten von menschlichen Nahrungsquellen durch die Vögel herrührt.

    Wächst die Kolonie der Saatkrähen wegen der Biogasanlage schneller?

    Einen Beweis dafür habe man aber nicht. Rudolph: „Die Kolonie konnte in jedem Fall wie andere neu gegründete Kolonien in Bayern auch ohne benachbarte Biogasanlagen stark anwachsen, weil sie nicht in Nahrungskonkurrenz zu bestehenden Kolonien stand.“

    In keinster Weise, so Rudolph, habe er den Eindruck entstehen lassen wollen, dass die Firma BENC für Schäden auf den Feldern oder für den Lärm, unter dem Anwohner der Kolonie leiden, verantwortlich machen wollen. Paul Schweihofer, der Betreiber des Bio Energie Centrums, betonte, dass jährlich sehr viel Geld investiert werde, um alle Abfälle in einem geschlossenen System zu vergären. Im Moment plane die Firma eine Humusanlage. Hier werde Torfersatz in einer Halle aus Naturschutzgras von Feuchtgebieten und dem anfallenden Gärprodukt hergestellt. So würden auch die restlichen offenen Kompoststellen verschwinden.

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