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Bäumenheim: Viele der geretteten Hunde haben ein neues Zuhause

Bäumenheim

Viele der geretteten Hunde haben ein neues Zuhause

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    Viele der Hunde aus Rain haben ein neues Zuhause gefunden.
    Viele der Hunde aus Rain haben ein neues Zuhause gefunden. Foto: Christian Mühlhause

    Dieser Fall hat Ende des vergangenen Jahres viele Menschen – und zwar nicht nur Tierliebhaber – bewegt. Im November retteten Mitarbeiter des Tierschutzvereins Donauwörth und Umgebung 44 Hunde von einem privaten Anwesen in einem Rainer Ortsteil. Der Einsatz war vom Veterinäramt veranlasst worden, das die Haltung der Tiere bei dem damaligen Besitzer für nicht artgerecht eingestuft hatte – vorausgegangen war eine Anzeige gegen das Halterpaar bei der Polizei.

    Mittlerweile hat die Geschichte aber ein glückliches Ende genommen. Brigitte Scherb, Vorsitzende des Tierschutzvereins, berichtet auf Nachfrage unserer Zeitung: Nahezu alle Hunde konnten vermittelt werden.“

    Einige Tiere sind noch da

    Derzeit befinden sich noch einige größere Hunde, die einst auf dem Hof bei Rain gelebt hatten, in Hamlar. Hinzu kommen mehrere Welpen, die dort zur Welt gekommen waren, teilt Tierheimleiterin Sonja Hoffmeister mit: „Es besteht aber berechtigte Hoffnung, dass auch die bald neue Besitzer finden werden.“

    Für das Tierheim war die plötzliche Aufnahme von so vielen Tieren ein absoluter Kraftakt. Normalerweise kommen in einem Monat vielleicht drei oder vier Hunde neu an. Die Herausforderung, der sich die Verantwortlichen und Mitarbeiter da im November plötzlich gegenübersahen, konnte aber gemeistert werden – freilich aber nur mit vereinten Kräften, wie Scherb betont.

    Und auch finanziell habe der Großeinsatz massiv zu Buche geschlagen. Bei nahezu allen Tieren mussten die Zähne gerichtet werden, hinzu kamen die Kastrationen sowie die Impfungen. Allein die Tierarztkosten für die Neuzugänge aus Rain hätten mehr als 60000 Euro betragen haben, schildert Hoffmeister. „Mittlerweile läuft es wieder in geordneten Bahnen. Aber das war schon ein finanzieller Hammer, der uns da erwischt hat.“

    Doppelschichten für Personal

    Aber diese Maßnahmen seien notwendig gewesen. „Denn wer möchte schon einen kranken Hund?“, ergänzt Scherb. Hinzu seien noch die Ausgaben für Futter und nicht zuletzt für das Personal gekommen. „Wir mussten fast Doppelschichten fahren. Die Hunde waren zum Teil völlig ängstlich oder verhaltensgestört, die haben viel Betreuung gebraucht.“ Auf rund 10000 Euro beziffert die Vereinsvorsitzende die zusätzlichen Lohnkosten, die angefallen waren.

    Und zu allem Überfluss ging kurz vor der überraschenden Ankunft der 44 Hunde auch noch die Heizung im Tierheim kaputt. Aus diesem Grund habe man auch keine Hunde aufnehmen können, die nach einem ähnlichen Fall in Königsmoos im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ein neues Zuhause brauchten.

    Auch Strom muss nachbezahlt werden

    „Aber diesen Notfall aus Rain konnten wir ja nicht ablehnen“, erinnert sich Scherb. So behalf man sich mit Elektroheizkörpern, um die nötige Wärme in die Räume zu bekommen. „Da haben wir noch einmal 5000 Euro für Strom nachbezahlt.“

    In der Zwischenzeit sei die Heizung repariert worden – weitere 30000 Euro, die gestemmt werden mussten. „Insgesamt haben wir ganz schön was in die Hand genommen.“ Bei der Heizungssanierung hätten die Kommunen das Tierheim aber finanziell großzügig unterstützt, lobt Scherb. Auch der Tierschutzbund habe nach dem unerwarteten Zuwachs aus Rain mit Zuschüssen zur Seite gestanden, des Weiteren sei einiges an Spenden eingegangen.

    Rücklagen sind aufgebraucht

    Dennoch seien die Rücklagen des Vereins nun praktisch aufgebraucht. „Unser Hauptaugenmerk war und ist aber, dass wir alle Hunde wieder vermitteln können“, betont Scherb. Hierbei habe man viel Zuspruch aus der Bevölkerung erfahren. Mit einer derart großen Resonanz habe sie gar nicht gerechnet, gesteht Scherb: „Die Leute haben wirklich viel Herz gezeigt. Wir sind sehr froh und glücklich, dass so viele Tiere bereits jetzt ein schönes, neues Zuhause gefunden haben.“

    Die Vermittlung laufe mittlerweile auch sehr viel über das Internet oder soziale Netzwerke ab, sagt sie. Teils bis aus München oder Nürnberg seinen die Interessenten für die Hunde nach Hamlar gekommen. Dabei schaue man sich aber schon genau an, wer da am Tierheim vorfahre. „Wir geben unsere Tiere nicht jedem. Das muss schon passen“, stellt Brigitte Scherb klar.

    Lesen Sie hierzu in unserem Archiv: Tierheim holt 44 Hunde aus verwahrlostem Anwesen Aus Anwesen gerettet: Was passiert nun mit den 44 Hunden? Hunde-Hölle: Über 100 Tiere in verwahrlostem Anwesen in Königsmoos entdeckt

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