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Bäumenheim: Manfred Seel: Kandidatur als „Dienst an der Partei“

Bäumenheim

Manfred Seel: Kandidatur als „Dienst an der Partei“

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    Manfred Seel aus Asbach-Bäumenheim kandidiert bei der Bundestagswahl für die Linkspartei.
    Manfred Seel aus Asbach-Bäumenheim kandidiert bei der Bundestagswahl für die Linkspartei. Foto: Bernd Schied

    Obwohl er sich sicher sein kann, nach der Bundestagswahl im September weiterhin sein Unternehmen in Bäumenheim zu führen und nicht auf dem Platz eines Abgeordneten im Berliner Parlament zu sitzen, ist Manfred Seel nach wie vor motiviert, Politik für die Linke zu machen. „Meine Kandidatur ist ein Dienst an der Partei. Ich mach das nicht für mein Ego, sondern will dazu beitragen, dass die Linke ein gutes Ergebnis erzielt“, sagt der frühere SPD-Unterbezirksvorsitzende im Donau-Ries-Kreis. Aus Protest gegen die Agenda-

    Manfred Seel will eine klimafreundliche Mobilität

    In der zu Ende gehenden Legislaturperiode sitzen sechs Linken-Politiker aus Bayern. Diese Zahl, so Seel, gelte es zu verteidigen, wenn nicht gar zu steigern. Im Gespräch mit unserer Redaktion zählt der 67-jährige Bäumenheimer ein vielfältiges Themenportfolio auf, mit dem er sich politisch auseinandersetzt. Auf die Bitte, die für ihn drei wichtigsten Bereiche zu nennen, überlegt er nicht lange: Eine gerechte Wirtschafts- und Steuerpolitik, klimafreundliche Mobilität sowie Klimaschutz im Allgemeinen.

    Er fordert beispielsweise als zentralen Punkt im Steuerbereich, den Spitzensteuersatz auf über 50 Prozent zu erhöhen. Dieser soll allerdings erst bei einem Einkommen ab 150.000 Euro pro Jahr zum Tragen kommen. „Ja, es ist richtig. Wir wollen die Superreichen höher belasten und die Normalverdiener zusammen mit dem Mittelstand entlasten“, sagt Seel. „Wir als Linke sind doch die eigentliche Mittelstandspartei.“ Auch sei nicht einsehbar, warum die Körperschaftsteuer, also die Einkommensteuer der Unternehmen, nur bei 25 Prozent liege und Normalbürger mitunter mehr bezahlen müssen. Ganz in seinem Element ist Seel als Ölhändler und Eigentümer mehrerer Tankstellen bei der klimafreundlichen Mobilität. Nicht nachvollziehen könne er den momentanen Hype um die Elektrofahrzeuge, die sicher als ein Baustein im Gesamtangebot eines umweltfreundlichen Verkehrs ihren Platz hätten.

    Nur die halbe Wahrheit werde darüber allerdings im Zusammenhang mit der Kohlenstoffdioxid-Bilanz erzählt. „Die positiven Angaben mögen stimmen, wenn das Auto fährt. Allerdings kommen die Bereiche Herstellung und Entsorgung der Fahrzeuge in der öffentlichen Diskussion überhaupt nicht vor.“ Die Rohstoffgewinnung etwa für die Batterien sei ebenso problematisch wie die spätere Entsorgung der

    Kandidat: Elektroantriebe sind nur eine Übergangslösung

    Ohnehin halte er Elektroantriebe für eine Übergangslösung. Seine Zukunftsvision von einer umweltfreundlichen Mobilität liege im Bereich des grünen Wasserstoffs. Bis es damit so weit sei, werde es noch eine Brückentechnologie mit rein synthetischen Kraftstoffen geben. Noch in diesem Jahr komme ein synthetischer Kraftstoff auf den Markt, der den herkömmlichen beigemischt werden könne, so Seel. Dies führe zu weniger Kohlenstoffdioxid-Ausstoß. Das sei zumindest ein Anfang.

    Beim Klima- und Artenschutz sieht Seel in der Landwirtschaft großen Nachholbedarf. Die Massentierhaltung müsse dringend eingeschränkt werden, um Kohlendioxid und Methan einzudämmern. Er wolle jedoch die Landwirte keineswegs dafür an den Pranger stellen. Sie seien Opfer des bestehenden Systems. Deshalb seien EU und Bundesregierung am Zug, auf einen Systemwechsel im Agrarsektor hinzuarbeiten, der den Klima- und Artenschutz in den Fokus rücke.

    Der Wahlkampf der Linken in Nordschwaben werde „kurz und knackig“ sein, sagt Manfred Seel. Der frühere Bundesvorsitzende Klaus Ernst habe bereits zugesagt.

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