Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Bäumenheim-Hamlar: Kann die Kultdisco „Rockmusik Hamlar“ Corona überleben?

Bäumenheim-Hamlar

Kann die Kultdisco „Rockmusik Hamlar“ Corona überleben?

    • |
    Thomas Schmidberger kann seine Rockdisco in Hamlar derzeit nicht aufsperren. Eine Spendenaktion soll überbrücken. Wer mehr als 25 Euro gibt, bekommt ein T-Shirt – so eines, wie der Hausherr trägt.
    Thomas Schmidberger kann seine Rockdisco in Hamlar derzeit nicht aufsperren. Eine Spendenaktion soll überbrücken. Wer mehr als 25 Euro gibt, bekommt ein T-Shirt – so eines, wie der Hausherr trägt. Foto: Fabian Kapfer

    Die Kultdisco mit Namen „Rockmusik Hamlar“ hat ihren ganz besonderen Charme. Seit die ehemalige Bahnhofsgaststätte vor gut 40 Jahren in eine Discokneipe verwandelt wurde, hat sich innen kaum etwas verändert. Die Konzertplakate, Zeitungsartikel und Bilder der Rocklegenden zieren die spärlich beleuchteten Räumlichkeiten, in denen die Zeit stehen geblieben scheint. Doch genau das wollen die Gäste von weit her in dieser kultigen Rockstätte, die sie einfach schlicht "Hamlar" nennen.

    Corona macht den Betrieb derzeit unmöglich

    Thomas Schmidberger, der seit 2011 als mittlerweile siebter Pächter den Laden betreibt, kennt sein Publikum: „Wir haben Stammgäste aus den umliegenden Landkreisen, es kommen aber auch Menschen aus dem Raum München, Nürnberg oder Stuttgart zu uns. So etwas gibt es eben nicht mehr so oft.“

    Leere Bänke und Stille, wo sonst spät am Abend gerockt wird: In der Kultdisco "Rockmusik Hamlar" ist derzeit nichts möglich.
    Leere Bänke und Stille, wo sonst spät am Abend gerockt wird: In der Kultdisco "Rockmusik Hamlar" ist derzeit nichts möglich. Foto: Fabian Kapfer

    Doch aktuell wird nicht gerockt. Dort, wo sich normalerweise Mittwoch, Freitag und Samstag ein buntes Publikum tummelt, ist es still geworden. Schmidberger berichtet: „Von 20 bis 80 Jahren ist hier oft jede Altersgruppe vertreten, um gemeinsam Rockmusik zu hören oder etwas zusammen zu trinken. Die Leute verbinden mit dem Ort sehr viel. Teilweise kommen Gäste, deren Eltern bereits in der Rockmusik Hamlar waren.“ Das geht jetzt nicht: Corona macht es unmöglich. Die Infektionsgefahr bleibt.

    Spendenaktion soll die Kult-Disco retten

    Wann sich die Diskothek wieder mit Leben füllen kann, ist ungewiss. „Es ist sehr schwer zu sagen, zu welchem Zeitpunkt wir wieder öffnen können. Ich hoffe, es funktioniert irgendwie gegen Ende des Jahres.“ Er selbst habe derzeit lediglich den Vorteil, dass er den Betrieb neben seinem Job führe und daher sein Haupteinkommen weiter beziehe. Dennoch gebe es in der ehemaligen Bahnhofsgaststätte Fixkosten, die bezahlt werden müssen. „Ein Teil von meinem Einkommen fließt deswegen natürlich hier rein“, sagt Schmidberger.

    So sehen die T-Shirts aus, die Unterstützer des Kultdisco "Rockmusik Hamlar" bekommen, wenn sie für den Erhalt des Klubs spenden.
    So sehen die T-Shirts aus, die Unterstützer des Kultdisco "Rockmusik Hamlar" bekommen, wenn sie für den Erhalt des Klubs spenden. Foto: Fabian Kapfer

    Um die fehlenden Einnahmen zu kompensieren, gibt es seit kurzer Zeit eine Spendenaktion für die seit 1978 bestehende Rockdisco. Ab einem Spendenbetrag von 25 Euro gibt es sogar ein T-Shirt mit dem Logo „Rockmusik Hamlar“. Das kommt an. „Ich bin glücklich darüber, dass uns bereits so viele unterstützt haben. Das verschafft uns etwas Zeit.“

    Und es tut auch gut. „Viele Spender haben zum Ausdruck gebracht, dass ihnen etwas in ihrem Leben fehlen würde, wenn es unsere Rockdisco nicht mehr gibt.“ Unter den aktuellen Vorschriften stelle er sich eine Öffnung jedoch sehr schwierig vor. Der Mundschutz und die Abstandsregelungen sind dabei ein wesentlicher Faktor für Schmidberger: „Es sind wichtige Maßnahmen, aber für Klubs ist das alles andere als einfach. Die Menschen kommen, um Spaß zu haben, zusammen anzustoßen oder zu tanzen. Das ist unter diesen Bedingungen nicht mehr gegeben.“

    Die Räume von "Rockmusik Hamlar" sind zu eng und zu klein für Abstand

    Außerdem könne er auch die aktuellen Hygienevorschriften in den Räumlichkeiten gar nicht umsetzen, sagt der Betreiber. „Ich würde es mir sehr wünschen, dass sich Leute wieder hier treffen können, um gemeinsam Rockmusik zu hören. Wenn es unter bestimmten Auflagen realisierbar ist, werde ich auch wieder öffnen“, gibt er sich kämpferisch. „Aber ich frage mich, ob es irgendwann wieder so weitergeht, wie es vor Corona war.“

    • Informationen über die Spendenaktion gibt es hier.

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden