Das Traktorenwerk von Agco Fendt in Asbach-Bäumenheim stellt am 22. April den Betrieb für eine Woche ein. Das hat das Unternehmen bekannt gegeben. Demnach ruht für die rund 1200 Angestellten dort die Arbeit bis einschließlich 30. April. Auch der Standort in Marktoberdorf ist vom Produktionsstopp betroffen.
Wie das Unternehmen angibt, seien Probleme der Zulieferer Grund für die Schließung. Agco Fendt spricht dabei vom „kompletten Produktionsausfall eines wichtigen deutschen Zulieferers für Gussteile“.
Agco Fendt stellt in Bäumenheim Traktorkabinen her
Wie es konkreter dazu in einem internen Schreiben heißt, das unserer Redaktion vorliegt, habe ein Zulieferer aus Mittelfranken nach mehreren Corona-Fällen eine Abteilung schließen müssen. Ohne diese sei eine Produktion nicht möglich. Agco Fendt produziert am Standort in Asbach-Bäumenheim Traktorenkabinen, die anschließend in anderen Werken verbaut werden.
Christoph Gröblinghoff, Vorsitzender der Geschäftsführung, sagt: „Die Industrie ist seit nunmehr einem Jahr in einem Ausnahmezustand.“ Ausfälle oder Verzögerungen im Transport erschwerten die Produktion. Ähnlich wie jetzt war das Unternehmen bereits im Vorjahr vorgegangen. Auch damals ruhte die Produktion aufgrund von Lieferengpässen. Anschließend konnte das Unternehmen jedoch eines der lukrativsten Jahre der Firmengeschichte verbuchen. Aktuell stellt sich die Situation ähnlich dar.
Während des Produktionsstopps gehen die Mitarbeiter in Kurzarbeit
„Wir haben volle Auftragsbücher“, sagt Gröblinghoff. Das Unternehmen werde „mit verschiedenen Maßnahmen den Produktionsrückstand in den kommenden Monaten aufholen“. Im vergangenen Jahr bedeutete dies unter anderem zahlreiche Überstunden für die Beschäftigten. Während des Produktionsstopps gehen die Mitarbeiter dem Unternehmen zufolge in Kurzarbeit. Mithilfe dieses Instruments hatte Agco Fendt bereits im vergangenen Jahr eine Betriebsschließung überbrückt.
Dem internen Schreiben vom Freitag zufolge sei Agco Fendt indes selbst von diversen Ausfällen aufgrund von Corona-Infektionen geplagt. Demnach sei der Krankenstand aktuell „zwei- bis dreimal so hoch wie geplant“, täglich gebe es neue positive Fälle. Die Produktion habe man aber bislang „durch den großen Einsatz aller Beteiligten“ sichern können. Unternehmenssprecherin Manja Morawitz kann diese Information jedoch nicht bestätigen. „Aktuell befinden sich nur einen Handvoll Mitarbeitende aus Bäumenheim deswegen im Krankenstand“, sagt sie.
Vonseiten der Gewerkschaft äußert man Verständnis für das Vorgehen der Firma. IG-Metall-Vertreter Björn Kannler sagt: „Aktuell sind die Zeiten für Beschäftigte doch sehr herausfordernd. Wir als Gewerkschaft sind froh, dass Unternehmen die Möglichkeit der Kurzarbeit nutzen können, um die Beschäftigung in der Region zu sichern.“
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