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Autorenbegegnung: „Der Bua war i“

Autorenbegegnung

„Der Bua war i“

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    Manfred Wegele (stehend) vom Heimat- und Brauchtumsverein Tapfheim dankte dem Autor Manfred Wiedemann für seinen Vortrag.
    Manfred Wegele (stehend) vom Heimat- und Brauchtumsverein Tapfheim dankte dem Autor Manfred Wiedemann für seinen Vortrag. Foto: Irene Hülsermann

    Mit dem wunderbaren Mundartgedicht „Schwäbische Himmelsrichtungen“ schaffte Autor Manfred Wiedemann sofort den perfekten Einstieg zu einem gemütlichen Abend des Heimat- und Brauchtumsverein Tapfheim im Vereinsheim in Erlingshofen. Nach dem stimmungsvollen israelitischen Abendlied „Erev Ba“ der sechsköpfigen Musikgruppe Saitenzupfer und der kurzen Vorstellung des Autors durch den Vorsitzenden Manfred Wegele trug Wiedemann abwechselnd Gedichte und kurze Geschichten im Wechsel vor.

    Bereits mit zwölf Jahren schrieb der Autor kleine Geschichten auf und träumte davon, einmal ein Schriftsteller zu werden: „Weil niemand auf mein Geschreibe Wert legte, ist nichts mehr davon da.“

    Geschichten, teilweise selber erlebt, vom Autor verfasst und in einer lockeren und fröhlichen Weise vorgetragen, ließen das Publikum im voll besetzten Saal gespannt lauschen. Teilweise in Dialekt vorgetragen, vermittelte er jene wohltuende Ruhe, die den Zuhörern dazu verhalf, dem Alltag entspannt zu entfliehen.

    Egal ob Manfred Wiedemann von ehemaligen Dorfbewohnern erzählte oder von seinen Kindheitserlebnissen, er hatte die Lacher an diesem Abend auf seiner Seite. „Hat Tapfheim auch einen Spottnamen?“, fragte er das Publikum und fuhr gleich fort: „Die Mertinger heißen auch ‚Kirchenschieber‘, und die Donauwörther haben gleich zwei Namen: ‚Mondspritzer‘ und ‚Donauwörther Maikäfer‘.“ Passend dazu trug er anschließend die Reime mit viel augenzwinkerndem Spott in der Stimme vor.

    Die Saitenkratzer aus Oberndorf und Mertingen ergänzten ideal mit ihren Zittern und Gitarren dieses sehr abwechslungsreiche Programm und ließen dabei das Gehörte noch einmal Revue passieren.

    Die Erzählung „Fünf Mark“, die von einem kleinen Jungen handelt, der sich durch Prospekte-Austragen fünf Mark verdienen möchte, aber dann dem Ratschlag eines Mannes folgte und die Prospekte in der Schmutter entsorgte, beendete der Autor mit den Worten: „Der Bua war i!“

    Von sich selber sagte er auch: „Ich war ein recht fauler Schüler, und die Hausaufgaben hatte ich häufig ‚vergessen‘.“ Da passte die Anekdote von den Aufsätzen, die er nie geschrieben hatte. Einmal hatte er vergessen, den Hausaufsatz zu schreiben. Als er ihn vorlesen musste, las er einfach frei aus dem Heft vor. Da der Lehrer nichts gemerkt hatte, machte er es von da an öfters, bis er einmal ins Stocken geriet und die Sache aufflog.

    An diesem kurzweiligen Abend las der Bäumenheimer mit seiner ausdrucksstarken Erzählerstimme aus seinen drei erschienenen Büchern „Das Schmusekätzchen“, „Dorfgeschichten.“ und „Spätes Glück in Kanada – Die Beichte – Kindheit eines Optimisten“ vor.

    Zum Abschluss des gelungenen Abends lobte Manfred Wegele den Autor für die reiche Palette an Erzählungen und Reimen und wünschte sich noch eine. Manfred Wiedemann ließ sich nicht zweimal bitten. Mit „Die Weisheit der Senioren“ verabschiedete er sich bei seinem begeisterten Publikum.

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