Appl: „Harter Schnitt“ an zwei Standorten
Die Druckerei mit Sitz in Wemding konzentriert sich weiter. 115 Beschäftigte an zwei Standorten sind von den Maßnahmen betroffen.
Die Firmengruppe Appl mit Sitz in Wemding plant einschneidende Maßnahmen an zwei ihrer aktuell vier Standorte. Um die Gruppe, die sich zu den führenden vollstufigen Druckunternehmen in Europa zählt, für die Zukunft zu sichern, sollen in größerem Stil Arbeitsplätze abgebaut werden.
Ob die Werke in Ahrensburg (bei Hamburg) und Reichenberg (bei Würzburg) sogar komplett geschlossen werden, ist dem Vernehmen nach noch nicht entschieden. Manches deutet jedoch darauf hin.
„Zielstrebig durch die Krise“
In einer Pressemitteilung der Firma heißt es, Geschäftsführer Markus Appl führe die Gruppe „zielstrebig durch die Unternehmens- und Branchenkrise“. 2020 beginne man mit einem „letzten einschneidenden Schritt“. In engen und vertrauensvollen Verhandlungen habe die Geschäftsführung Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat aufgenommen, „um über die Zukunft der Standorte Ahrensburg und Reichenberg zu beraten“. Es drohe ein „harter Schnitt“ für die 115 Beschäftigten in den beiden Betrieben.
Markus Appl lässt sich mit den Worten zitieren, er schulde den Mitarbeitern großen Dank und er würde sie nur ungern verlieren: „Daher bieten wir ihnen sichere Arbeitsplätze in Wemding und Freising an.“ Die Betroffenen seien „den bisherigen Weg bis hierher engagiert mitgegangen und werden dies hoffentlich auch in der Zukunft mit uns tun“.
Wemding und Freising sicher
Die beiden Produktionsstätten seien „für heutige Verhältnisse zu klein und damit in einem schwierigen Marktumfeld nicht mehr wettbewerbsfähig“. Hingegen betont die Firma in ihrer Mitteilung, sie biete ihren rund 600 Mitarbeitern in Wemding und Freising „zukunftssichere Arbeitsplätze“. Im Produktionsbereich sollen dort sogar „zahlreiche neue Stellen geschaffen werden“.
Appl geht auch gleich auf das Konzept ein, mit dem die Gruppe die Basis für die strategische Weiterentwicklung schaffen will. Den Erfolg bringen sollen „eine hohe Auslastung der Produktion bei passgenauem Auftragsvolumen, die Stiftung von kontinuierlich steigendem Kundenmehrwert und die Schaffung eines starken Angebots für die Mitarbeiter“. Ziel sei, mehr als nur perfekte Druckerzeugnisse zu liefern.
Vor fünf Jahren noch sieben Standorte
Die Firma möchte mit einem „attraktiven Arbeitsumfeld“ die Beschäftigten binden und neue anziehen. „Wir wollen zu einem der attraktivsten Arbeitgeber in der Druckindustrie werden“, teilt Appl mit. Der zeigt sich davon überzeugt: „Die zunehmende Konzentration in der Druck- und Medienindustrie wird bei uns ab 2020 zu steigenden Renditen und einem nachhaltigen Zukunftserfolg unserer Firmengruppe führen.“
Vor fünf Jahren hatte das Unternehmen noch sieben Standorte mit 850 Mitarbeitern, verkleinerte sich dann aber Zug um Zug.
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