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Donauwörth-Riedlingen: Ansturm auf den Riedlinger Baggersee?

Donauwörth-Riedlingen

Ansturm auf den Riedlinger Baggersee?

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    Ob es im kommenden Sommer, in dem das Freibad auf dem Schellenberg wegen der Umbauten geschlossen sein wird, so eng am Riedlinger Baggersee wird, wie zuletzt beim Jedermann-Schwimmen? Die Stadt will jedenfalls gerüstet sein.
    Ob es im kommenden Sommer, in dem das Freibad auf dem Schellenberg wegen der Umbauten geschlossen sein wird, so eng am Riedlinger Baggersee wird, wie zuletzt beim Jedermann-Schwimmen? Die Stadt will jedenfalls gerüstet sein. Foto: Beutel

    Schwimmen gerät nächsten Sommer zur Geschichtsstunde. Denn eigentlich baden viele Donauwörther, die sonst gern in das Freibad gehen, dann indirekt in der Donau – der Riedlinger Baggersee ist nämlich eine Art stillgelegter Seitenarm des großen Flusses.

    Doch ganz so urtümlich und einfach wie einst lässt sich der befürchtete Ansturm auf den See während der Umbauphase des Freibades wohl nicht organisieren. Wegen gestiegener rechtlicher Anforderungen muss im Riedlinger Naherholungsgebiet an einigen Stellen nachgebessert werden. Für andere Kommunen dürfte das zu einer Lehrstunde darin werden, was bei den Badeseen an sich noch auf sie zukommen könnte.

    Mehr Sicherheit

    Baden soll sicherer werden. So verlangte es der Bundesgerichtshof letztinstanzlich in einer Entscheidung vom 23. November 2017. Und jener Richterspruch bringt manche Kommune mit ausgewiesenem Naherholungsgebiet, beziehungsweise Badegewässer nun in Zugzwang. Die Konsequenzen der richterlichen Entscheidung war bereits Ende Oktober dieses Jahres Thema im Donauwörther Hauptausschuss – am Montagabend kam es im Bauausschuss erneut aufs Tableau. Vertreter der Stadt und der Wasserwacht des Roten Kreuzes hatten in einem ersten Schritt analysiert, was zu tun wäre, um den Riedlinger Baggersee sicherer für Badegäste zu machen.

    Der Punkt erscheint von daher drängend, weil das Freibad in dem kommenden Badesaison wegen der großen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen geschlossen sein wird. Es sei also, wie Oberbürgermeister Armin Neudert bemerkte, mit wesentlich mehr Badenden in Riedlingen zu rechnen als in anderen Jahren.

    Abgeflachter Zugang

    Der Zugang zum See soll auf der Badeinsel an einigen Stellen abgeflacht und im Bereich des Ufers am Kiosk Haltestangen als Einstiegshilfe angebracht werden. Der Kinderbereich, der jetzt im eher hinteren Areal der Badehalbinsel zu finden ist, soll eventuell vorverlegt werden (näher in Richtung Kiosk), da er so für die Aufsichten besser einsehbar wäre. Zudem soll dieses neue Gebiet mit einer schwimmenden Absperrung versehen werden. Schilf und Gebüsch müssten entfernt, beziehungsweise zurückgeschnitten werden.

    Ferner wären die Gestaltung eines Strandbereiches, gegebenenfalls mit Sitzflächen für die Eltern sowie zusätzliche Spielgeräte denkbar. Wegen der Abflachung müsse der See im Uferbereich zudem mit Kies aufgeschüttet werden. Auch an anderer Stelle, im hinteren Bereich, wäre ein Badestrand denkbar.

    20000 Euro für die Planung

    Bei der Bootsrampe (Slipanlage) müsste ebenfalls nachgebessert werden. So ist ein Wasserwacht-Rettungszentrum mit drei Containern (unter anderem für einen Sanitätsraum) geplant, ebenso ein Übergabepunkt für den Rettungswagen. Die Lehrlingswerkstatt von Airbus steuere zudem, wie Ordnungsamtsleiter Konrad Nagl berichtete, einen Rettungssteg bei. Um diese und weitere Maßnahmen, wie etwa die Errichtung einer Bushaltestelle umzusetzen, blieben nur etwa fünf Monate Zeit, so Nagl.

    Für die Planung sind 20000 Euro vorgesehen, für die Umsetzung war von 50000 Euro die Rede. Stadtrat Josef Reichensberger (AL/ JB) kritisierte, dass das jetzige Kinder-Areal eigentlich „ideal“ sei. Er verstehe nicht, warum es aufwendig verlegt werden müsse. Wolfgang Fackler (CSU) hingegen sprach von einer „plausiblen Planung“.

    Frage nach den Parkplätzen

    Stefanie Musaeus (PWG/ FW) wies indes darauf hin, dass man dringend die Frage der Bewachung klären müsse – nicht dass bei einem zu stark ertüchtigten Badesee eine dauerhafte Bewachung mit einem Schwimmmeister erforderlich wäre. Günter Schwendner (SPD/ BfD) lobte derweil die gelungene Kooperation von Stadt und Ehrenamtlichen (Wasserwacht), die man sich so auch in anderen Bereichen wünschte. Auf Nachfrage von Albert Riedelsheimer (Grüne), ob denn Schilder mit der Aufschrift „Baden auf eigene Gefahr“ sinnvoll seien, entgegnete Amtsleiter Nagl, dass das juristisch wohl nicht reiche. Generell sei der See so zu sichern, „um Baden auch ohne Aufsicht zu ermöglichen“.

    Eine andere Frage ist die nach den Parkplätzen. Sie sollen auf der großen städtischen Grünfläche nahe der Zufahrt am Posthof geschaffen werden. Voraussichtlich können hier 400 Stellplätze geschaffen werden. Wiederholt war auch angemahnt worden, dass die Stadt im Naherholungsgebiet konsequent gegen Wildparker vorgehen sollte.

    Lesen Sie hierzu auch den Kommentar: Einfach nur baden

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