Die Sicherheitskräfte haben am Freitagabend im Ankerzentrum in Donauwörth einen größeren Tumult verhindern können. Dies teilt das Polizeipräsidium Schwaben Nord mit.
Wie bereits gemeldet, rückten am Freitag um etwa 19 Uhr erneut starke Kräfte der Polizei an der Asyl-Unterkunft in der ehemaligen Kaserne an. Dort hatte am Vormittag ein Großeinsatz stattgefunden. Rund 250 Polizisten überprüften in dem Zentrum die Identität aller Bewohner von zwei Gebäuden. Die Beamten suchten nach gefährlichen Gegenständen, die – so ein Hinweis – im Falle von Auseinandersetzungen verwendet hätten werden können. In den Unterkünften der Gambier entdeckten die Polizisten dann mehrere Küchen- und Besteckmesser. Deren Besitz ist zwar grundsätzlich nicht strafbar, jedoch verstießen die Personen, welche die Messer mit auf dem Zimmer hatten, gegen die Hausordnung. Deshalb wurden die Messer sichergestellt.
Die Einsatzkräfte verlegten zudem vier Gambier, die zuletzt als Unruhestifter aufgefallen waren, in andere schwäbische Unterkünfte. Bei einem 19-Jährigen passierte das wenig später. In Anwesenheit des Großaufgebots wurde am Vormittag auch gleich eine Reihe der Afrikaner in andere Räume verlegt, um mehr Platz für Familien zu haben. Dabei reagierten einzelne Personen auch emotional, so die Polizei. Zu nennenswerten Vorfällen sei es aber nicht gekommen.
Aktion am Vormittag sorgte am Abend erneut für Ärger
Am Abend gab es aber dann doch wieder Ärger. Ein Gambier wollte zurück in sein ursprüngliches Zimmer, um persönliche Gegenstände zu holen, hatte aber Hausverbot. Gegenüber dem Personal verhielt er sich äußerst aggressiv und bedrohte vier Sicherheitsleute mit dem Tod. Als der 25-Jährige ausholte, um offenbar auf einen Mitarbeiter einzuschlagen, griffen dessen Kollegen ein. Andere Gambier solidarisierten sich mit ihrem Landsmann. Es habe sich eine „bedrohliche Stimmungslage“ gebildet, so die Polizei. Die Auseinandersetzung verlagerte sich vor das Gebäude. Ein Bewohner verletzte sich leicht. Einer der Afrikaner soll ein kleines Küchenmesser mit sich geführt haben. Dieses stellte die Polizei sicher.
Die rückte zunächst mit örtlichen Kräften an. Aber auch der Einsatzzug des Präsidiums machte sich auf den Weg nach Donauwörth.
Vor dem Haupteingang des Ankerzentrums versammelten sich an der Einmündung der Jurastraße in die Sternschanzenstraße schätzungsweise 50 Beamte mit rund rund 20 Fahrzeugen. Dies bekamen zahlreiche Menschen mit, die sich aus dem benachbarten Freibad auf den Nachhauseweg machten.
Gegen 19.45 Uhr holten einige Beamte den 25-Jährigen aus der Einrichtung und legten ihm Handschellen an. Der Gambier sei unverzüglich in eine andere Unterkunft verlegt worden, teilt das Präsidium mit.
Anschließend habe sich die Lage im Zentrum wieder beruhigt. Damit hätten die Einsatzkräfte relativ zügig wieder abrücken können.