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Donauwörth: Ankerzentrum: 270 Straftaten in zwei Jahren

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Ankerzentrum: 270 Straftaten in zwei Jahren

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    In der Asyl-Einrichtung auf dem Schellenberg rückte in den vergangenen beiden Jahren die Polizei mehrmals mit einem Großaufgebot an.
    In der Asyl-Einrichtung auf dem Schellenberg rückte in den vergangenen beiden Jahren die Polizei mehrmals mit einem Großaufgebot an.

    Die Erstaufnahmeeinrichtung und vom 1. August 2018 an das Ankerzentrum in Donauwörth haben der hiesigen Polizei viel (Mehr-)Arbeit beschert. Nicht nur die ausländerrechtlichen Verstöße, die praktisch jeder Asylbewerber mit seiner Ankunft in Deutschland automatisch beging, beschäftigten die Beamten.

    Ein Teil der Bewohner der Unterkunft, in der bis zu 850 Menschen lebten, verübte darüber hinaus Straftaten. Allein rund 180 waren es im Jahr 2019 bis zur nun erfolgten Schließung des Zentrums. Dies teilt das Polizeipräsidium Schwaben Nord auf Anfrage mit.

    Rohheitsdelikte am häufigsten

    Für 2018 und 2019 meldet das Präsidium insgesamt etwa 270 Taten über die ausländerrechtlichen Verstöße hinaus. Am häufigsten seien sogenannte Rohheitsdelikte gewesen. Dazu zählen Körperverletzung, Nötigung und Bedrohung.

    2018 waren es der aktuellen Statistik – diese kann sich noch leicht ändern, da möglicherweise noch nicht alle Fälle abgearbeitet sind – zufolge allein 56 Körperverletzungen und im laufenden Jahr 79. Meistens habe es sich um Auseinandersetzungen der Asylbewerber untereinander gehandelt, so das Präsidium.

    Oftmals ein größeres Aufgebot

    Mehrmals musste in der Erstaufnahme beziehungsweise im Ankerzentrum ein größeres Polizeiaufgebot anrücken, um Tumulte zu verhindern oder zu beenden. Im März 2018 kamen nach einem solchen Ereignis gleich 30 Bewohner in Untersuchungshaft. Negativ in Erinnerung bleibt auch die Aktion eines Afrikaners, der innerhalb weniger Minuten mit einem dicken Ast zwölf Autos von Bediensteten der Einrichtung demolierte. Dieser Mann kam ebenfalls in Haft und wurde einige Wochen später abgeschoben.

    Insgesamt verzeichnete die Polizei in den vergangenen beiden Jahren 42 Fälle von Widerstand oder tätlichen Angriffen auf Beamte. Hinzu kamen 20 Rauschgiftdelikte. Zur Anzeige gebracht wurden auch Fälle von Hausfriedensbruch. Hier ging es vor allem um Personen, die nicht der Unterkunft auf dem Schellenberg zugewiesen waren, sich jedoch trotzdem dort aufhielten.

    Ein Beamter permanent präsent

    Um sowohl die ausländerrechtlichen Verstöße als auch die übrigen Fälle vor Ort abarbeiten zu können, war ein Beamter der Polizeiinspektion Donauwörth tagsüber permanent in der Einrichtung präsent.

    Inspektionsleiter Thomas Scheuerer zieht für seine Dienststelle folgendes Fazit: „Es war eine starke Belastung.“ Zeitweise seien Asylbewerber aus dem Ankerzentrum vor allem im Bereich des Alten Donauhafens und im Einkaufszentrum „Donaumeile“ negativ aufgefallen und es hätten sich dort Schwerpunkte gebildet.

    Man habe deshalb Maßnahmen ergriffen, um das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu wahren. Dies sei gelungen. In den vergangenen Monaten habe sich die Situation verbessert.

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