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  3. Donauwörth: Donauwörth distanziert sich: Werner Egk hat seinen großen Namen verloren

Donauwörth
27.06.2024

Donauwörth distanziert sich: Werner Egk hat seinen großen Namen verloren

Werner Egk ist präsent, etwa in Auchsesheim: samt Platz und Büste.
Foto: Barbara Würmseher

Die antisemitischen Äußerungen des berühmten Auchsesheimer Komponisten haben weitreichende Konsequenzen in Donauwörth. Was sich fortan alles ändern wird.

Egk, das ist ein großer Name in Donauwörth, keine Frage. Einer, der über Jahrzehnte zelebriert wurde in der Stadt. Das Glockenspiel auf dem Rathaus bimmelt seine Melodien, hier der Zaubergeigenbrunnen, dort die Musikschule, da der Werner-Egk-Platz, oben drauf gibt es den Egk-Preis und die Egk-Begegnungsstätte. Doch der berühmte Name ist gelinde gesagt angekratzt, seitdem bekannt wurde, dass der 1983 verstorbene Komponist sich bereits lange vor der Machtübernahme der Nazis 1933 antisemitisch geäußert hatte. Jetzt wird sich einiges ändern in Donauwörth. Der Stadtrat fasste am Donnerstagabend weitgehende Beschlüsse.

Im Donauwörther Stadtarchiv lagerte lange – unbemerkt – ein Briefnachlass des berühmten, in Auchsesheim geborenen Komponisten Werner Egk mit seiner Frau. Darin heißt es beispielsweise, Alban Berg, eine Koryphäe der Zwölftonmusik, sei ein "schissige(r) Israelit" und ein "feiger Hammel". Egk schreibt weiter: "Pass auf, dieser jüdische Hund sitzt in 2 Jahren an der Staatsoper". Im Februar 1929 las Egk zudem das Johannesevangelium "von vorn bis hinten": "Das war spannender als ein Roman. Aber die Juden inclusive der Apostel sind ein fürchterliches Pack." 

Egk hat sich auch in der Familie antisemitisch geäußert

Stadtarchivarin Cathrin Hermann hatte die Brisanz des aufgetauchten Nachlasses erkannt, woraufhin die Stadt Donauwörth die Musikwissenschaftlerin Anna Kreszentia Schamberger im Jahr 2022 beauftragte, Egks Briefwechsel aus den Jahren 1923 bis 1974 (der Umfang beläuft sich auf mehrere Hundert Seiten) auszuwerten.

Auch die Musikschule trug bislang Werner Egks Namen.
Foto: Barbara Würmseher

Das Ergebnis: Egk vertrat „auch in seinem familiären Umfeld Ideologien des Nationalsozialismus“. Insbesondere relevant seien hierbei „Egks antisemitische Äußerungen über jüdische Dirigenten und Komponisten“, nachgewiesen in Briefen Egks aus den späten 20er Jahren und von 1936. Diese Aussagen böten „einen schockierenden Eindruck von Egk“; auch habe sich Egk in Publikationen wie der Monatszeitschrift „Völkische Kultur“ rassistisch geäußert. Schamberger resümiert: „Egk war von rassistischem, antisemitischem Gedankengut erfasst und beteiligte sich mit seinen musikalischen Werken und seinen Publikationen aktiv an Ausgrenzungen und Diffamierung.“ Nach 1945 hatte Egk im Spruchkammerverfahren allerdings noch als unbelastet gegolten, wie so viele seiner Zeitgenossen. Nun aber die Wende aufgrund der ausgewerteten Briefe.

Die Stadt fasst wesentliche Beschlüsse zu Egk

Die Stadt wird aus den neuen Erkenntnissen jetzt die Konsequenzen ziehen, die der Stadtrat am Donnerstag beschloss: Das Glockenspiel wird andere Melodien spielen, die Musikschule nicht mehr Egks Namen tragen, das Ehrengrab Egks wird ein normales Grab, es verliert, wie es in der gemeinsamen Erklärung des Stadtrates heißt, seinen bisherigen, herausgehobenen Status; zudem wird der Werner-Egk-Preis in Zukunft nicht mehr neu aufgelegt werden – der Werner-Egk-Platz in dessen Geburtsort Auchsesheim soll hingegen den bisherigen Namen behalten.

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Oberbürgermeister Jürgen Sorré sagte, die Stadt wollte den Namen Egks weder absolut verdammen noch dessen Äußerungen ignorieren oder kleinreden. Deshalb auch der lange währende Aufarbeitungsprozess.

Name Egk bleibt Teil der Geschichte Donauwörths

Jonathan Schädle (CSU) meinte zu den Konsequenzen, die die Stadt nun vornimmt: „Der einfache – vielleicht dem Zeitgeist entsprechende - Weg wäre: Alles umbenennen, den Namen aus der öffentlichen Wahrnehmung tilgen und so tun, als es hätte es den Mann nie gegeben.“ Das sei der falsche Weg, „weil man aus Geschichte, die nicht mehr präsent ist, auch keine Lehre ziehen kann“. In der einen Facette seines Lebens habe er „Großes geleistet“, in der anderen sei er „absoluter Versager“ gewesen. Dennoch könne man die Auseinandersetzung nicht auf jeder Ebene voraussetzen. Nicht zumutbar sei der Name etwa den Kindern in der Musikschule. Wolfgang Beck (PWG-FW-BfD) nannte die Ergebnisse „eine gute Lösung“. Wesentlich für die jetzigen Konsequenzen sei der schon früh geäußerte Antisemitismus gewesen. Egk sei „kein Vorbild für die Jugend mehr“, es dürfe auch keine Ehrungen mehr in seinem Namen geben. Tilgen solle man den Namen dagegen nicht, er gehöre zur Stadtgeschichte – diese müsse aber dezidiert erklärt werden.

Straßenschild am Werner-Egk-Platz in Auchsesheim.
Foto: Barbara Würmseher

Brigitte Kundinger-Schmidt sagte, die SPD könne die Beschlüsse mittragen. Der Umbenennung des Egk-Platzes müssten in Donauwörth in der Konsequenz viele weitere Umbenennungen folgen. Dem sei bei den Vorberatungen aber nicht zugestimmt worden. Auch Karl Kammer (EBD) folgte mit seiner Fraktion den Beschlüssen: „Von einem Mitschwimmen kann bei Egk nicht mehr die Rede sein.“ Von daher müsse es Konsequenzen geben. Markus Reichensberger (AL/ JB) betonte indes: „Wir sind nicht da um zu richten.“ Jeder solle sich seine Meinung selbst bilden können zu Egk.

Grüne und ÖDP stimmen gegen Egk-Beschlüsse

Den Grünen gingen die Beschlüsse indessen nicht weit genug. Die Stadt Augsburg habe mehr Mut gezeigt und sich klarer distanziert: „Unserer Meinung nach hätte man den Werner-Egk-Platz umbenennen müssen“, sagte Bärbel Stahl. Egk stünde „diese besondere Ehrung aufgrund seiner antisemitischen Haltung nicht zu“. Vehemente Kritik äußerte auch Johannes Thum (ÖDP). Die Konsequenzen seien zu dürftig; bloße kurze Erklärungen zu Egk in Form von Plaketten reichten nicht aus. Der Name Egk müsse „verschwinden“ aus Donauwörth, nur so sei ein anständiger Umgang der Stadt mit dem Nationalsozialismus gegeben.

Die Beschlüsse wurden letztlich gegen die Stimmen von Bündnis 90/ die Grünen und der ÖDP getroffen, denen sie nicht weit genug gingen.

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28.06.2024

Richard Wagner war auch -Zeit seines Lebens - ein glühender Antisemit!

Wie viele seiner Zeitgenossen und die vor ihm .

Weitaus besser wäre es, sich um den heutigen Antisemitismus zu kümmern , etwa auf den Straßen und Schulen und Universitäten ( etwa in Berlin ) , von denen keine Herrn Egks Namen führt und um den tätigen Antisemitismus in Teheran, Libanon und Gaza, der zu antisemitischen Morden, Vergewaltigungen und Terrorkriegen gegen den jüdischen Staat führt.

Aber es ist ja einfacher und "besser", Plätze und Schulen umzubennen.

28.06.2024

Was will man von der tiefsten Provinz anderes erwarten?

28.06.2024

Donauwörth hat diesen eher unbekannten Komponisten überhaupt erst aus der Versenkung geholt. Dort kann er nun wieder hin.

Schon interessant, was solche Leute in privaten Gesprächen und Briefwechseln so von sich geben. Das lässt tief blicken.