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Lesetipp
07.03.2024

Airbus-Topmanager: "Kunden stehen Schlange für unsere Hubschrauber"

Stefan Thomé ist Deutschland-Chef des europäischen Hubschrauberbauers Airbus Helicopters.
Foto: Cara Irina Wagner

Stefan Thomé ist Deutschland-Chef von Airbus Helicopters. Das Unternehmen mit großem Standort in Donauwörth steht wirtschaftlich sehr gut da. Wie es mit dem Luft-Taxi weitergeht.

Herr Thomé, das sind goldene Zeiten für die Rüstungsindustrie. Deutschland kauft bei Airbus Helicopters bis zu 82 militärische Mehrzweck-Hubschrauber vom Typ H145M, die in Donauwörth gebaut werden. Wie wichtig ist der Auftrag für den Standort? 

Stefan Thomé: Für Airbus Helicopters und Donauwörth ist der Großauftrag sehr wichtig. Er sichert Beschäftigung ab und ist für uns ein großer Grund zur Freude. Nun stehen wir in der Pflicht, die Geräte auch pünktlich auszuliefern. 

Das fordert Kanzler Olaf Scholz eindringlich ein. Er will Rüstungsgüter von der Stange kaufen und nicht wie in der Vergangenheit auch auf Produkte des Airbus-Konzerns lange warten. 

Thomé: Dass wir H145M-Hubschrauber pünktlich liefern können, haben wir der Bundesregierung schon in der Vergangenheit bewiesen. Unsere Lieferfähigkeit war aber nur ein Grund, warum wir zum Zuge gekommen sind. Denn H145M-Hubschrauber sind offene, aufwuchsfähige Systeme. Die Bundeswehr kann die Helikopter weiterentwickeln und etwa in das künftige europäische Luftkampf-System FCAS einbinden, also digital und via Funkverbindung mit Satelliten, Drohnen und Flugzeugen verbinden. Die H145M hat viele Fähigkeiten.

Welche denn noch? 

Thomé: Die H145M kann als ein fliegender Gefechtsstand genutzt werden. Mit ihr lassen sich große Mengen an Daten und Bildern austauschen. So werden Teile der Truppe verbunden. Mit der H145M können überdies Soldaten transportiert werden. Die Maschine lässt sich mit einer entsprechenden Bewaffnung auch als leichter Kampfhubschrauber einsetzen. Und der Helikopter ist geschützt. Er verfügt über Eigenschutzmaßnahmen gegen anfliegende Raketen. Zudem können sich von dem Hubschrauber Menschen abseilen. Mit ihm lassen sich auch Brände löschen. 

Der leichte militärische Kampfhubschrauber H145M von Airbus wird in Donauwörth gebaut.
Foto: Airbus Helicopters

Als noch offen war, ob Airbus oder ein Wettbewerber den Auftrag bekommt, wurde in Berlin gegenüber Politikern die Einschätzung verbreitet, der H145M-Helikopter sei nur ein grün angemalter ADAC-Hubschrauber. Ist da was dran? 

Thomé: Das ist absoluter Quatsch. Die Hubschrauber, ob sie zivil oder militärisch eingesetzt werden, haben nur einige wenige Systeme wie beispielsweise Rotor, Getriebe und Struktur gemeinsam. Das war es schon. Alles andere ist unterschiedlich, ob Verkabelung oder Selbstschutz. Die H145M ist kein grün angestrichener ADAC-Hubschrauber. Weltweit sind über 500 Hubschrauber der H145-Familie bei militärischen Nutzern im Einsatz, darunter auch bei der US Army. 

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In welcher wirtschaftlichen Verfassung befindet sich Airbus Helicopters?

Thomé: Auch dank des Auftrags für den leichten Kampfhubschrauber war 2023 für uns ein sehr erfolgreiches Jahr. Airbus Helicopters verzeichnete netto 393 Bestellungen gegenüber 362 im Jahr zuvor. Unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt. Die Kunden stehen Schlange für unsere Hubschrauber. Wir verkaufen mehr Helikopter, als wir aktuell herstellen können. Die Zahl der Beschäftigten in Donauwörth ist innerhalb eines Jahres um rund 350 gestiegen und bewegt sich über 7000. Airbus Helicopters wächst weiter und baut weiter Personal auf. Ich nenne hier keine konkreten Zahlen. 

Finden Sie noch Fachkräfte? 

Thomé: Wir können nach wie vor unsere Stellen besetzen, doch die Bewerber kommen von immer weiter her. Und es dauert immer länger, bis wir die geeigneten Frauen und Männer gefunden haben. Wir kommen zwar noch zurecht, aber die Zahl der Bewerber wird geringer. Es wird enger für uns. 

Doch Uni-Absolventen und junge Facharbeiter sollen in zunehmendem Maße Tätigkeiten in der Verteidigungsindustrie suchen, weil sie zur Wehrhaftigkeit Deutschlands beitragen wollen. 

Thomé: Das beobachten wir auch für unser Unternehmen. Es ist aber keine Massenbewegung. 

Um weiter Beschäftigung zu sichern, setzt Airbus Helicopters auf unbemannte Flugsysteme wie den CityAirbus. An welche weiteren Produkte denken Sie hier? 

Thomé: Unser Portfolio umfasst beispielsweise auch die unbemannte Hubschrauberdrohne VSR700. 

Diese Drohne sieht aus wie ein kleiner Hubschrauber, doch das Cockpit hat keine Scheiben, sondern wirkt abgeschottet. 

Thomé: Die Drohne ist für die Marine gedacht und soll hier für die Aufklärung auf hoher See eingesetzt werden. Auch Donauwörther Experten sind an der Entwicklung beteiligt. Diese Drohne kann auch Lasten tragen. Airbus Helicopters hat zudem Anfang des Jahres die Absicht bekannt gegeben, das US-Unternehmen Aerovel zu kaufen, welches eine 25-Kilo Drohne vertreibt. Und in der Airbus-Gruppe entwickeln wir gemeinsam mehrere unbemannte Flugsysteme. 

Das klingt spannend. 

Thomé: Ich nenne aber keine Details.

Schade. Ein weiterer Versuch: Werden in Donauwörth schon Drohnen gebaut?

Thomé: Der CityAirbus NextGen ist keine Drohne, weil er zunächst bemannt fliegen wird. Die Systeme, die wir in den CityAirbus NextGen in Donauwörth einbauen, werden uns aber helfen, die zukünftigen Drohnen, die in Donauwörth mitentwickelt werden, zu steuern und in Betrieb zu nehmen. 

Damit könnte auf Basis des CityAirbus auch eine militärische Drohne entstehen. 

Thomé: Der CityAirbus soll zunächst rein zivil elektrisch mit Piloten fliegen, wir bauen das Fluggerät aber so, dass es einmal unbemannt unterwegs ist. Dann ist der CityAirbus eine Drohne, die am Ende auch Personen befördert. Und von uns entwickelte Technologien können grundsätzlich im zivilen wie auch im militärischen Bereich Anwendung finden. Wir werden jedoch in Donauwörth über den CityAirbus hinaus vorerst keine anderen Drohnen produzieren. Unser Kerngeschäft bleibt der konventionelle Hubschrauberbau. 

Der CityAirbus fliegt elektrisch. Airbus Helicopters entwickelt das Fluggerät in Donauwörth weiter.
Foto: Airbus Helicopters

Mit Volocopter und Lilium haben Sie zwei harte Konkurrenten im Bereich der Flug-Taxis. Die Rivalen scheinen deutlich schneller als Airbus Helicopters unterwegs zu sein. Lässt sich Airbus zu viel Zeit? 

Thomé: Wir lassen uns nicht zu viel Zeit. Wir entwickeln den CityAirbus, der zunächst etwa Medikamente, Blutkonserven, Organe oder Notärzte transportieren soll, so schnell wir können. Um das seriös zu machen, brauchen wir Zeit. Sicherheit und Robustheit genießen für uns Vorrang. Der Erstflug des CityAirbus findet in der zweiten Jahreshälfte statt. Hier sind erst einmal keine Piloten an Bord. 

Ist es denkbar, dass einmal überall in Deutschland Luft-Taxis verkehren? 

Thomé: Zunächst muss die Wirtschaftlichkeit solcher Luft-Taxi-Flüge gegeben sein. Dahin ist es noch ein sehr langer Weg. Deswegen werden lange Einsätze im Vordergrund stehen, bei denen - etwa beim Transport von Notärzten - der Kostendruck nicht so hoch wie im reinen Taxi-Verkehr ist. Erst einmal müssen sich die Menschen an den Betrieb der Geräte und deren Leistungsfähigkeit gewöhnen. 

Wann wird der CityAirbus etwa Blutkonserven transportieren? 

Thomé: Nach dem Erstflug werden wir rund ein Jahr Flugerprobungen durchführen. Erst danach können wir sagen, wann und ob wir daraus ein Produkt machen. Es könnte noch einmal mehrere Jahre dauern, bis wir etwa die ersten Blutkonserven mit dem CityAirbus transportieren. Er wird jedoch kein Taxi. Der Begriff ist irreführend. Denn Taxifahren heißt ja, dass man auf die Straße geht, in ein Taxi steigt und irgendwohin fährt. Das geht mit dem CityAirbus nicht. 

Wie stellen Sie sich dann den Einsatz des CityAirbus vor? 

Thomé: Der CityAirbus wird eher einer S-Bahn mit festen Stationen gleichen: Man steigt an einem definierten Punkt ein und fliegt in diesem Fall auf einer bestimmten Route zum Ziel – und das natürlich in Metropolen wie Singapur. 

Also wird der CityAirbus eher eine Flug-S-Bahn für Megacitys. 

Thomé: Auf alle Fälle wird er irgendwann Menschen transportieren. Es wird sich zeigen, wann und wo. 

Noch einmal: Beeindruckt es Sie nicht, dass Konkurrenten schneller als Airbus Helicopters unterwegs sind? 

Thomé: Ich bin beeindruckt von der Zuversicht der Konkurrenten. Doch jedes Jahr kassieren Kollegen anderer Unternehmen wieder ihre Ankündigungen. Das erdet mich. Wir gehen als Airbus unseren Weg und lassen uns von diesem nicht abbringen. 

Ursprünglich wurde spekuliert, der CityAirbus könne schon bei den Olympischen Spielen in diesem Jahr ab dem 26. Juli in Paris fliegen? 

Thomé: Wir werden in Paris keine Show veranstalten. Wir fliegen nicht in Paris, lassen uns nicht ablenken und arbeiten auf unser Ziel mit dem CityAirbus hin. 

Werden auch normale Hubschrauber irgendwann elektrisch fliegen? 

Thomé: Hubschraubereinsätze zeichnen sich dadurch aus, dass man mit den Maschinen lange in der Luft steht und selbst mit erheblichen Lasten schwebt. So transportieren Hubschrauber wie beim letzten Hochwasser in Brandenburg jede Menge mit Sand befüllte Bigbags. Sie können so Deiche aus der Luft bauen. Solche Einsätze lassen sich nur mit Hubschraubern bewältigen. Auch unsere Helikopter waren in Brandenburg im Einsatz. Ich sehe nicht, dass sich solche Missionen rein elektrisch bewältigen lassen. Denn Hubschrauber müssen enorme Leistungen erbringen. 

Sie glauben also nicht an den rein elektrisch betriebenen Hubschrauber für solche Einsätze? 

Thomé: Das gibt das Potenzial der Batterien nicht her. Es scheitert schlicht an der Physik. Hier bietet sich eher der Einsatz von Wasserstoff und anderen Energieträgern als rein elektrische Hubschrauber an. 

Werden zumindest vollelektrische Drohnen wie der CityAirbus einmal so leise unterwegs sein wie ein Elektroauto? 

Thomé: Man wird Fluggeräte wie den CityAirbus NextGen weiterhin hören. Sie bewegen Luft, nehmen einen Druckausgleich vor und sondern nach wie vor Schall ab. Der lautlose Hubschrauber ist eine Illusion. Fest steht aber, dass Airbus Helicopters die leisesten Hubschrauber baut. Das wird auch bei unseren elektrischen Geräten so sein. 

Zur Person: Stefan Thomé, 52, ist Geschäftsführer von Airbus Helicopters in Deutschland. Der Luftfahrtmanager verantwortet zudem im Vorstand des europäischen Hubschrauberherstellers den Bereich Programme. 

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