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  3. Landkreis Donau-Ries: Fachkräftemangel im Kreis Donau-Ries: "Ukrainer werden die Lücken nicht füllen"

Landkreis Donau-Ries
30.05.2022

Fachkräftemangel im Kreis Donau-Ries: "Ukrainer werden die Lücken nicht füllen"

In Rain sind die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine im ehemaligen Blumenhotel angekommen. Sie haben viel hinter sich, bis sie hier erstmal für einige Wochen bleiben können.
Foto: Barbara Würmseher

Wer meint, dem Arbeitsmarkt im Landkreis könnte kurzfristig durch Personal aus der Ukraine geholfen werden, der irrt womöglich. Ein Besuch in der Arbeitsagentur.

Es sind eigentlich "passende" Bedingungen – zumindest sehr oberflächlich betrachtet. Hier hunderte zugewanderte Menschen, dort hunderte freie Stellen. Doch wer meint, dass die teils eklatanten Lücken auf dem nordschwäbischen Arbeitsmarkt kurzfristig mit Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten der Ukraine geschlossen werden können, der könnte womöglich falsch liegen. Das hat mehrere Gründe, wie Richard Paul, Vorsitzender der Agentur für Arbeit Donauwörth, und Monika Holzmann, die Geschäftsführerin des Job-Centers Donau-Ries, erklären.

"In fast allen Bereichen" fehlen Fachkräfte im Landkreis Donau-Ries

Wenn das Wort "eigentlich" fällt, dann folgt meist ein "Aber". So ist es auch bei diesem Thema, das womöglich in den kommenden Monaten an Relevanz gewinnen wird. Auf dem Arbeitsmarkt bestehen große Lücken, es fehlen "in fast allen Bereichen" Fachkräfte, wie Agenturchef Paul berichtet. Per se seien die Bedingungen für Arbeitssuchende daher ziemlich gut. Doch nun der Einschub: Es werden Fachkräfte gesucht, und das nach deutschem Verständnis. Will heißen, auf dem teils hoch spezialisierten Markt müssen Arbeitsplatz und Arbeiter oftmals eins zu eins zusammenpassen, die Qualifikation müsse allem voran stimmen, so Paul. Die Ausbildungen in unterschiedlichen Nationen seien nicht immer vergleichbar. In der Ukraine gehe es mitunter etwas verschulter zu. Doch letztlich müsse gerade auch bei der Anerkennung der Berufsabschlüsse noch einiges auf den Weg gebracht werden. Hierfür seien für zahlreiche Berufsfelder zunächst die Kammern, also Industrie- und Handelskammer und Handwerkskammer, zuständig, in anderen Bereichen wie etwa auf dem Feld der Bildung direkt staatliche Behörden.

Beim Ortstermin in der Arbeitsagentur Donauwörth: (von links) Monika Holzmann (Job-Center Donau-Ries), Richard Paul (Arbeitsagentur), Sprecherin Ingeborg Großkopf.
Foto: Hilgendorf

Zuletzt gab es Info-Veranstaltungen für die Flüchtlinge, etwa in Rain

Die ersten Informationstermine vor Ort in den Flüchtlingsunterkünften habe die Donauwörther Agentur schon durchgeführt, zuletzt in Rain. Hier habe die Arbeitsagentur auch Formulare zur Kontaktaufnahme ausgegeben, einfach, um abzufragen, aus welchen Branchen die Geflüchteten kommen und um Kontaktdaten zu sammeln. Doch der Rücklauf sei bislang eher mau, berichtet Paul. Bis dato hätten sich erst 18 ukrainische Staatsbürger arbeitssuchend gemeldet. Das allerdings habe seinen Grund: "Das ganze Prozedere läuft jetzt erst an", sagt Paul.

Die Menschen kämen unmittelbar aus einem Krieg, seien einfach gen Westen gefahren – und die meisten hofften, in den kommenden Wochen oder Monaten wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können. Da baue man sich nicht gleich andernorts ein neues Leben auf. Zweitens seien es in den meisten Fällen Frauen mit Kindern, die hierher geflohen sind. Die Betreuung der Kinder und die Sorge um die Familie im Allgemeinen stünden neben der Bewältigung der Traumata und der Suche nach einer Bleibe nun im Vordergrund.

1250 Ukrainer sind derzeit im Landkreis Donau-Ries registriert

1250 Ukrainerinnen und Ukrainer sind aktuell im Kreis Donau-Ries registriert. Davon seien zehn Prozent zu alt für den hiesigen Arbeitsmarkt, der Rest seien eben "zum Großteil Mütter und Kinder". Der Anteil der Kinder allein liege bei 40 Prozent. Wichtig sei zunächst, dass die Flüchtlinge eine anständige Wohnung finden und dass die Leistungen zum Lebensunterhalt dann auch fließen können, erklärt Monika Holzmann. Die Geschäftsführerin des Job-Centers Donau-Ries erklärt, dass ihr Kundenstamm bis Ende August um 50 Prozent steigen wird. Dann gehe die wirtschaftliche "Komplettversorgung" der Ukraine-Flüchtlinge auf das Job-Center über.

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Einfach wird das nicht werden: Alle Geflüchteten müssen hierzu noch einmal komplett neu erfasst werden, jeder ukrainische Flüchtling muss über den Sommer einen komplett neuen Antrag stellen. Man braucht ein Bankkonto, eine Krankenversicherung. Die hierfür vorgesehenen Formulare zu verstehen, sei nicht eben einfach, sagt Holzmann. Auch deswegen brauche man weiterhin dringend den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer. Bis zum Übergang der Versorgung der (arbeitsfähigen) Ukrainer auf die Job-Center werden nun Informationsveranstaltungen in den größeren Flüchtlingsunterkünften organisiert, auch am Landratsamt und in der Arbeitsagentur seien sie geplant, so Holzmann.

Die große Herausforderung ist die Kommunikation

Eine große Herausforderung sei bei all dem grundlegend die Kommunikation. Wie erreicht man die Menschen und macht die teils recht komplizierte deutsche Bürokratie verständlich? Die Sprachbarriere sei eine nicht zu unterschätzende Hürde auf dem Arbeitsmarkt. "Man darf sich nichts vormachen", sagt Paul, "es wird ein langer Weg sein." Es verlange viel Geduld und Verständnis von jeder Seite, "denn schließlich kommen die Menschen aus einer Notsituation".

In Donauwörth sieht man sich allerdings gerüstet für die Herausforderungen. Das habe auch mit der Flüchtlingskrise 2015/16 zu tun, sagt Paul: "Wir konnten da auf jeden Fall Erfahrungen sammeln." Der Unterschied allerdings sei, dass damals die Flüchtlinge nach und nach gekommen sind – "jetzt sind sehr viele auf einmal da". Die Herausforderung ist nun, die große Menge an Menschen auf einmal zu versorgen.

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