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Kommentar: 100 Impfungen am Tag: Das klingt unambitioniert

Kommentar

100 Impfungen am Tag: Das klingt unambitioniert

Thomas Hilgendorf
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    So wie beim Problelauf in Ulm  könnte es bald im Impfzentrum Donauwörth aussehen. Doch pro Tag 100 Personen im Landkreis zu impfen ist zu wenig. (Symbolbild)
    So wie beim Problelauf in Ulm könnte es bald im Impfzentrum Donauwörth aussehen. Doch pro Tag 100 Personen im Landkreis zu impfen ist zu wenig. (Symbolbild) Foto: Stefan Puchner

    Bei der Zahl „100“ haben zuletzt viele Bürger gestutzt und vielleicht auch zum Taschenrechner gegriffen: Wenn jene Anzahl an Personen pro Tag geimpft werden soll – sofern denn der Corona-Impfstoff da (und sicher!) ist – bräuchte es Jahre, die über 130.000 Landkreisbürger zu immunisieren.

    Erst recht erscheint diese Zahl mit Blick auf die Pläne andernorts recht unambitioniert: In Baden-Württemberg etwa sollen neben den großen Impfzentren (Ulm: 1500 Impfungen pro Tag geplant) auch sogenannte Kreisimpfzentren nebst mobilen Trupps eingerichtet werden, die jeden Tag 750 Personen impfen sollen. Diese Ansage hat in der Tat eine andere Wucht als die vorsichtige Aussage aus der Kreisbehörde in Donauwörth, bis zum Sommer könnten 13.000 Bürger eine Impfung erhalten haben. Dies widerspricht nun gänzlich der Hoffnung des Großteils der Bevölkerung auf eine absehbare Entspannung der Lage auf breiter Basis.

    Unstrittig ist, dass zuvorderst die Risikogruppen sowie medizinisches Personal und Menschen, die mit vielen anderen in Kontakt kommen (müssen), an der Reihe sein sollten. Dennoch: Die Situation bessert sich nur, wenn auch eine zeitnahe Impfung für alle (die wollen) zur Verfügung steht. Hierzu sollte mit Hochdruck gearbeitet werden, anstatt sich mit niedrigen Zahlen zufriedenzugeben. Und: Die Lage erfordert es dann, dass die Impfzentren keine klassischen „9 bis 17 Uhr-Öffnungszeiten“ zulassen. Hier müsste, auch das zeigen die Pläne aus der Nachbarschaft, mithilfe von THW, Bundeswehr und anderen in Schichten von in der Früh bis 22 Uhr gearbeitet werden. Alles andere wäre paradox.

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