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Zöschingen: In Zöschingen beginnt der Bau des Nahwärmenetzes

Zöschingen

In Zöschingen beginnt der Bau des Nahwärmenetzes

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    Beim Spatenstich fürs Zöschinger Nahwärmenetz: (von links) Zweiter Bürgermeister Armin Jäger Sparkassen-Vorstand Martin Jenewein, Landrat Markus Müller, Gerhard Rhode und Felix Schwahn (beide Geschäftsführer GP Joule Wärme), Landtagsabgeordneter Manuel Knoll und Kreisrat Georg Winter.
    Beim Spatenstich fürs Zöschinger Nahwärmenetz: (von links) Zweiter Bürgermeister Armin Jäger Sparkassen-Vorstand Martin Jenewein, Landrat Markus Müller, Gerhard Rhode und Felix Schwahn (beide Geschäftsführer GP Joule Wärme), Landtagsabgeordneter Manuel Knoll und Kreisrat Georg Winter. Foto: Bo Malsch

    Es ist kalt und alle frieren, doch trotzdem ist die Freude beim Spatenstich für das Nahwärmenetz in Zöschingen am Montagvormittag groß. Zöschingens Bürgermeister Tobias Steinwinter erzählt, wie Gemeinde-Vertreter im Frühjahr 2022 die Geschäftsstelle der Firma GP Joule in Buttenwiesen besucht und sich informiert haben. Daraus entstand seinen Worten zufolge eine einmalige Kooperation, die nun als „Zöschinger Modell“ ein Vorbild für weitere Kommunen sei. 

    Im Juli des vergangenen Jahres folgte eine Informationsveranstaltung mit mehr als 100 Teilnehmenden, der Zuspruch in der Gemeinde für das Projekt war groß. Nun geht es richtig los, das Timing sei perfekt, stellt Steinwinter fest, der auch Kreisvorsitzender des Bayerischen Gemeindetags ist. Die Kreisstraße werde ohnehin saniert. Da biete es sich an, auch gleich die Rohre des Nahwärmenetzes zu verlegen und so Kosten zu sparen, erläutert Steinwinter. 

    Die ersten Gebäude sollen in Zöschingen Ende 2024 mit Nahwärme geheizt werden

    Jetzt wird zunächst der Gemeindeteil südlich der Ortsdurchfahrt und nächstes Frühjahr der nördliche Teil an das Netz angeschlossen. Am Ende soll der ganze Ort erschlossen werden. Eine Wärmeversorgung der ersten Gebäude sei für die nächste Heizperiode 2024/25 geplant, so Thomas Schombacher, Kundenberater von GP Joule. Im weiteren Gespräch mit der Redaktion führt der Bürgermeister aus, dass es drei Anschlussmodelle gebe, den Voll- und Teilanschluss oder lediglich einen Netzanschluss, vorerst ohne direkten Wärmebezug. Die Wärmeumstellung „muss ins Heizleben jedes Einzelnen passen“, sagt Steinwinter. 

    Für Marlene Schmid, Mitglied des Gemeinderats, kommt die Umstellung genau richtig, denn ihre Ölheizung müsse ohnehin ausgewechselt werden. Zudem sei es der Gemeinde wichtig, sich mit dem Nahwärmenetzwerk finanziell abzusichern und unabhängig vom Weltmarkt und fossilen Brennstoffen zu sein. Auch sei es die richtige Richtung beim Klima- und Umweltschutz und ein Riesenschritt zur Klimaneutralität für Zöschingen, betonen Vertreter der Firma GP Joule. So werde ein 4,7 Hektar großer Fotovoltaik-Park westlich des Dorfes entstehen, der dann die Wärmepumpe mit einer maximalen thermischen Leistung von 922 Kilowatt mit grünem Strom versorgt. Erneuerbare Energien seien die Zukunft, und „Sonne und Wind sind die Energiequelle“, sagt Felix Schwahn, Geschäftsführer von GP Joule. 

    Die Gemeinde hat selbst 250.000 Euro in eine Wärmegesellschaft mit GP Joule angelegt und besitzt so einen 25-prozentigen Anteil an dieser. Die Finanzierung wurde dabei von der Sparkasse Dillingen-Nördlingen unterstützt. Das Projekt stehe unter dem Motto „Dezentralisierung“ – weg vom Weltmarkt hin zur regionalen Sicherheit und Unabhängigkeit, betont Landtagsabgeordneter Manuel Knoll. Auch der Landrat Markus Müller lobt die Investition in das Nahwärmenetzwerk und spricht von einem „Pilotprojekt“, das die Energiewende voranbringen werde. 

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