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Ziertheim: In Ziertheim könnten zwei Solarparks entstehen

Ziertheim

In Ziertheim könnten zwei Solarparks entstehen

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    In Ziertheim könnten bald zwei neue Solarparks entstehen. Die Rede ist sogar von „Agri-Fotovoltaikanlagen“.
    In Ziertheim könnten bald zwei neue Solarparks entstehen. Die Rede ist sogar von „Agri-Fotovoltaikanlagen“. Foto: Christophe Gateau, dpa (Archivbild)

    Über insgesamt sieben Bauanträge und Bauvoranfragen hatte der Gemeinderat Ziertheim in seiner jüngsten Sitzung abzustimmen. Gleich zwei davon betrafen eine mögliche Hundepension in Dattenhausen. Doch beim größten Punkt des Abends ging es um den Bau zweier Solarparks. Denn Tobias Mader, Geschäftsführer der Vollast GmbH, stellte mögliche Pläne dafür vor.

    Dabei betonte er, dass es sich bisher erst um Vorschläge handelt. Laut diesen wären die Parks am Galgenberg in Dattenhausen und südlich des Neubaugebiets in Reistingen angelegt. Aber: Auch die genauen Standorte könnten erst noch besprochen werden. Mader ging auf einige Kernfragen ein, die häufig aufkommen. Etwa, ob die Anlage nicht ein „Schandfleck“ sei. „Wir stimmen uns immer mit der unteren Naturschutzbehörde ab“, erklärte der Geschäftsführer. Rund um den Park werde eine Sichtmauer aus heimischen Sträuchern gepflanzt, sodass das Landschaftsbild nicht beeinträchtigt werde.

    Auch die Ziertheimer würden von den Solarparks profitieren

    Eine andere häufig gestellte Frage betreffe den Umweltschutz. Da gibt es zwei Alternativen. Eine ist die „Agri-Fotovoltaikanlage“. Dabei werden Solartische so angelegt, dass der Landwirt darunter noch durchfahren kann, es also zu einer Doppelnutzung kommt. Die andere wäre eine klassische Fotovoltaikanlage, in der Tothölzer und Steinhaufen für heimische Tierarten wie Eidechsen angelegt werden. Außerdem werde bei der Wahl der Fläche darauf geachtet, dass die Anlage nicht auf gutem Boden steht. Auch deshalb sind die Standorte bisher nur Vorschläge, wie Mader erklärt: „Die genauen Bodenwerte können wir erst nachfragen, wenn berechtigtes Interesse besteht.“

    Für die Anwohnerinnen und Anwohner gebe es ebenfalls Vorteile. So könne etwa Strom direkt vor Ort gebucht werden und die Stromsteuer im Umkreis von vier Kilometern reduziere sich. Außerdem könne die Kommune investieren. Hinzu kommen die Gewerbesteuer und 0,2 Cent Abgabe pro erzeugter Kilowattstunde. „Das Wichtigste für uns ist die Akzeptanz vor Ort“, betont Mader. „Es kann eine Win-Win-Situation werden, wenn es in die richtige Richtung gelenkt wird.“ Die Flächen selbst können dabei etwa für 20 Jahre von den Eigentümern gepachtet werden. Nach Ablauf dieser Zeit wiederum erfolgt der Rückbau der Solartische. „Natürlich kann keiner sagen, was in 20 Jahren ist“, meint Mader. Aber es gebe Sicherheiten, dass die Pacht für die Laufzeit des Vertrages in jedem Fall gezahlt werde. Zweiter Bürgermeister Martin Kienle fragte nach, ob bei der Wahl der Firmen auf Regionalität geachtet werde. „Wir versuchen es, die Module selbst kommen allerdings vom Großmarkt aus China“, so Mader. Das Thema wird die Gemeinderatsmitglieder noch weiter beschäftigen.

    An diesem Abend gab es aber noch ein ganz anderes Thema, das viel diskutiert wurde: die Pläne für eine mögliche Hundepension. In einem Bauantrag ging es um die nachträgliche Genehmigung bereits vorgenommener Arbeiten. „Ich sehe nicht ein, warum ich das im Nachhinein genehmigen soll“, machte Gemeinderat Werner Burdack klar. Mit dieser Meinung war er nicht allein. Trotzdem stimmte der Rat mit sieben zu vier Stimmen zu.

    So geht es mit der Hundepension in Dattenhausen weiter

    In einer weiteren Abstimmung ging es dann um die Bauvoranfrage für die Nutzungsänderung, die die Hundepension mit Hundekeksmanufaktur und Online-Handel möglich machen soll. In früheren Sitzungen war dies bereits abgelehnt worden, da seitens des Gemeinderates Lärmbelästigung durch die Hunde befürchtet wurde. Eine Stellungnahme des Landratsamtes macht jetzt jedoch klar, dass unter Auflagen der Immissionsschutz nicht als Begründung für eine Ablehnung ausreicht. Diese Auflagen sehen vor, dass maximal 20 Hunde pro Nacht in der Hundepension untergebracht werden.

    Gemeinderat Andreas Wagner kritisierte, dass die Investorin nicht angegeben habe, für wie viele Hunde die Anlage überhaupt gedacht sei. Er sprach von mangelnder Kooperationsbereitschaft. Burdack machte klar: „Nur wegen des Landratsamtes ändere ich meine Meinung nicht.“ Denn für ihn sei die Hundepension keine geeignete Nutzung für das Gebäude. Bürgermeister Thomas Baumann brachte die Diskussion dann zu Ende: „Jeder hat seine Meinung dazu.“ Die Abstimmung endete mit sieben zu vier Stimmen für die Bauvoranfrage.

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