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Ziertheim/Dillingen: Monsignore Josef Philipp kann auf 95 Lebensjahre zurückblicken

Ziertheim/Dillingen

Monsignore Josef Philipp kann auf 95 Lebensjahre zurückblicken

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    Monika Franke und Hedwig Rathgeb (von links) gratulieren Monsignore Josef Philipp im Namen der Chorgemeinschaft.
    Monika Franke und Hedwig Rathgeb (von links) gratulieren Monsignore Josef Philipp im Namen der Chorgemeinschaft. Foto: Eugen Zacher

    Der ehemalige, langjährige Ziertheimer Seelsorger Monsignore Josef Philipp feierte vor wenigen Tagen in bescheidenem Rahmen im Heilig-Geist-Stift in Dillingen seinen 95. Geburtstag. Erst im Oktober jährte es sich zum 60. Mal, dass Josef Philipp als junger Priester mit seinen Eltern in den Ziertheimer Pfarrhof einzog und gleichzeitig die Pfarreien Ziertheim, Dattenhausen und Reistingen als künftiger Ortspfarrer übernahm. Bedingt durch einen häuslichen Unfall mit anschließendem Krankenhausaufenthalt und Reha-Maßnahmen musste er sich im vergangenen Jahr entschließen, im Seniorenheim zu leben. In den 59 Jahren seines Wirkens im oberen Egautal hat Pfarrer Philipp mehrere Generationen bei freudigen, traurigen und festlichen Anlässen seelsorgerisch begleitet. Aber auch im Gemeindeleben, in den örtlichen Vereinen und Verbänden war er jederzeit hilfreich tätig und stand immer mit Rat und Tat zur Seite.

    Bis ins hohe Alter hat er seine Pfarreien Ziertheim und Dattenhausen vorbildlich betreut, in den letzten Jahren seiner Dienstzeit war er sogar der dienstälteste praktizierende Priester der Diözese Augsburg. Schon vor mehreren Jahren verlieh ihm die politische Gemeinde Ziertheim für seine Verdienste die Ehrenbürgerrechte. Für alle Gläubige der Pfarrgemeinden war es eine große Umstellung, auf ihren beliebten Seelsorger künftig verzichten zu müssen.

    Im Krieg erlebte Pfarrer Josef Philipp etwas, das ihn geprägt hat

    Josef Philipp wurde am 13. November 1929 als Sohn eines Schreiners im Ostsudetenland geboren. Er durfte dort eine sorglose Kindheit und Jugendzeit erleben. Dann kam der Krieg; nicht ganz dem Jugendalter entwachsen, musste er noch einrücken. Nach Ende des Krieges folgte Gefangenschaft mit Arbeitslager. Dabei hatte er auf dem Marktplatz seiner Heimatstadt ein besonderes Erlebnis, das seinen weiteren Lebensweg entscheidend geprägt hat. Partisanen trieben dort alle Kriegsgefangenen zusammen und begannen mit wahllosen Erschießungen. Josef Philipp wurde aus dieser Lebensgefahr errettet.

    1946 kam er als Heimatvertriebener zusammen mit seinen Eltern nach Gersthofen. Nach dem Abitur trat er in Dillingen ins Priesterseminar ein. Seine Primiz durfte Josef Philipp 1955 in Gersthofen feiern. Nach Stationen als Kaplan in Senden und Augsburg folgte die Übernahme der Pfarreien Ziertheim, Dattenhausen und Reistingen. Der Fürst von Thurn und Taxis, damals Patronatsherr der Kirche St. Veronika, hat ihn 1964 auf Vorschlag des Bischofs Josef Stimpfle zum Priester in Ziertheim bestellt. Während seiner 59-jährigen Tätigkeit in Ziertheim und Dattenhausen, bis vor einigen Jahren auch in Reistingen, war er auch sieben Jahre Ortsgeistlicher von Wittislingen.

    Pfarrer Philipp ist durch seine zuvorkommende, hilfsbereite und bescheidene Art sehr beliebt. So stellte er sich neben seiner priesterlichen Aufgabe in den Pfarrgemeinden oftmals als Aushilfe zur Verfügung. Im ganzen Egautal und im nahen Bachtal genießt er hohe Wertschätzung. Die Franziskanerinnen im Kloster Maria Medingen, in St. Clara und Maria Schnee in Dillingen vermissen ihren treuen Aushilfspriester. Neben Bürgermeister Thomas Baumann, den Kirchenpflegern und Pfarrgemeinderäten besuchte ihn auch der Kirchenchor im Altenheim und überbrachte ihrem beliebten ehemaligen Seelsorger Grüße und Glückwünsche zu seinem Ehrentag. Der Kirchenchor wartete ihm unter Leitung von Dirigent Björn Pampuch mit einem Ständchen auf. Hedwig Rathgeb und Monika Franke wünschten im Namen aller Chormitglieder Gottes reichen Segen, Gesundheit und Freude dem Jubilar für den weiteren Lebensabend.

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