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Wittislingen: Ortsdurchfahrt: Wittislingen will Situation der Anwohner verbessern

Wittislingen

Ortsdurchfahrt: Wittislingen will Situation der Anwohner verbessern

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    Der Gemeinderat hat am Dienstag beschlossen, die Sanierung der Wittislinger Ortsdurchfahrt anzugehen – in der Hoffnung, dass so der Lkw-Verkehr in Zukunft weniger Lärm macht.
    Der Gemeinderat hat am Dienstag beschlossen, die Sanierung der Wittislinger Ortsdurchfahrt anzugehen – in der Hoffnung, dass so der Lkw-Verkehr in Zukunft weniger Lärm macht. Foto: Jonathan Mayer (Archivbild)

    Beim Thema Ortsdurchfahrt in Wittislingen tut sich was: Der Gemeinderat fasst bei der Sitzung am Dienstag zwei Beschlüsse, die an der Zöschlingsweiler/Ziertheimer Straße für weniger Verkehr und Lärm sorgen sollen. Die Gemeinde möchte endlich die Sanierung der Straße angehen. Außerdem will Den Antrag zur Umleitung des Schwerlastverkehrs hatte eine Wittislinger Bürgervereinigung gestellt.

    Der Lkw-Verkehr ist in Wittslingen seit Jahrzehnten ein Problem. Jutta Baur-Appel und Harald Appel, die seit 36 Jahren an der Durchfahrtsstraße wohnen und am Dienstag zur Gemeinderatssitzung gekommen sind, berichten unserer Redaktion von der Verkehrssituation. Im Wesentlichen sei das Problem, dass zu viele Lkw mit zu hoher Geschwindigkeit durch den Ort fahren. Die Anwohnerinnen und Anwohner seien großem Lärm ausgesetzt. Hinzu komme, dass die großen Laster eine Gefährdung im Straßenverkehr seien.

    Josef Waltl: Mit Mauterhöhung könnte Verkehr noch mehr werden

    "Das ist manchmal lebensgefährlich", sagt Jutta Baur-Appel. Wenn sie den Gehsteig kehre, stelle sie als Sicherheitsabstand zur Straße die Mülltonnen raus. "Die Lkw fahren mit 65 durch den Ort", erklärt ihr Ehemann Harald Appel. Das Ehepaar sorgt sich auch um die Sicherheit der Kinder im Ort.

    Eigentlich kann der Schwerlastverkehr Wittislingen im Süden und Westen umfahren. Doch im Ort herrscht der Eindruck, dass die Umfahrung von den Lkw-Fahrern nicht ausreichend genutzt wird. Gemeinderat Josef Waltl erklärt, dass sich mit dem Weg über Schabringen, Zöschlingsweiler und Wittislingen viele Unternehmen die Lkw-Maut sparen würden. Er weist darauf hin, dass der Anreiz zum Sparen noch größer werde, wenn sich die Mauttarife ab Dezember erhöhen. Der Bundestag hat am 20. Oktober einen CO2-Aufschlag für die Lkw-Maut beschlossen, der ab dem 1. Dezember gelten soll. Bürgermeister Thomas Reicherzer stimmt Waltls Analyse zu: "Freiwillig wird niemand den Ort niemand umfahren."

    So will Wittislingen die Situation der Anwohner verbessern

    Die Marktgemeinde möchte deshalb gegensteuern und die Situation für die Anwohnerinnen und Anwohner entschärfen. Die Räte beschließen am Dienstag, mit dem Landratsamt ins Gespräch zu kommen, um den Verkehr langfristig um Wittislingen herumzuführen. Den Antrag hatte eine Bürgervereinigung gestellt, deren wesentliche Forderung es ist, die Zöschlingsweiler/Ziertheimer Straße für Lkw über 7,5 Tonnen zu sperren. 

    Die Räte beschließen außerdem, endlich die Sanierung der Ortsdurchfahrt anzugehen. Die Marktgemeinde möchte in die ersten Planungen einsteigen, Bürgermeister Reicherzer sagt bei der Sitzung: "Ich bin froh, dass wir jetzt konkret werden." Bei diesem Thema sei seit Jahrzehnten viel geredet worden, vom Reden werde die Straße aber nicht besser. Der schlechte Zustand der Durchgangsstraße sei ein wesentlicher Grund, warum der Lkw-Verkehr im Ort so viel Lärm mache. Reicherzer spricht sich auch für mehr Straßenübergänge im Ort aus. Weil für die Staatsstraße der Freistaat zuständig sei, übernehme dieser die Kosten für den Fahrbahnbelag und den Großteil der Planungskosten. Für die anstehenden Kanalarbeiten und die Sanierung der Gehwege muss laut Reicherzer die Gemeinde aufkommen.

    Nach sechs Jahren Pause: Ab Januar 2024 soll in Wittislingen wieder geblitzt werden

    Um Missverständnissen vorzubeugen, betont der Bürgermeister ausdrücklich, wie der Begriff "Ausbau" zu verstehen sei: "Ausbau heißt hier: Sanierung. Keine Autobahn... Sanierung!". Es gehe eben nicht darum, die Straße für den Schwerlastverkehr attraktiver zu machen. Vielmehr wolle die Gemeinde die Situation der Anwohnenden verbessern. Gemeinderat Benedikt Decker, der selbst an der Durchgangsstraße wohnt, begrüßt die Sanierungspläne: "Das verschönert auch das Ortsbild von ganz Wittislingen."

    Was die Situation an der Ortsdurchfahrt zusätzlich entschärfen könnte: Wittislingen ist seit dem 5. Oktober Mitglied in einem Kommunalverband, der für unter anderem auch für die Tempo-Kontrolle zuständig ist. Wie Reicherzer am Mittwoch am Telefon erklärt, sei in den vergangenen Jahren an der Ortsdurchfahrt überhaupt nicht geblitzt worden, weil sich die Kontrollen als Verlustgeschäft herausgestellt hatten. "Das hat sich natürlich herumgesprochen. Es führte dazu, dass im Ort schneller gefahren wurde." Voraussichtlich ab Januar 2024 sollen nun im Ort wieder regelmäßig Blitzer aufgestellt werden. 

    Bei Jutta Baur-Appel und Harald Appel kommen die neusten Beschlüsse aus dem Wittislinger Rathaus gut an. Auf die Frage, ob sie zufrieden seien, sagt Harald Appel: "Vorerst ja. Jetzt geht’s natürlich um die Umsetzung." 

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