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Wittislingen: Gib es zu wenige Mülltonnen am Wittislinger Friedhof?

Wittislingen

Gib es zu wenige Mülltonnen am Wittislinger Friedhof?

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    Ein alter Aberglaube sagt, dass nichts vom Grab mit ins eigene Haus genommen werden darf, das bringe Unglück.
    Ein alter Aberglaube sagt, dass nichts vom Grab mit ins eigene Haus genommen werden darf, das bringe Unglück. Foto: Laura Mielke

    Bisher konnten die Wittislinger vertrocknete Blumen, alte Kränze und alles, was an Grababfällen entsteht, in einem großen Container entsorgen. Damit ist Schluss, denn seit Mai gibt es zwei Jumbo-Biotonnen mit 240 Liter Fassungsvermögen und keinen zusätzlichen Container mehr. „Dann hieß es, wir müssen jetzt alles mit nach Hause nehmen“, empört sich Inge Straub. Sie pflegt ein Grab auf dem betroffenen Friedhof. „Auch Kränze von Beerdigungen muss man mitnehmen“.

    Nach der Beerdigung Kränze mit nach Hause nehmen

    Mit dem Bürgermeister Thomas Reicherzer habe sie bereits gesprochen – ohne Erfolg. „Der hat sich alles angehört und damit hatte sich die Sache erledigt“, sagt sie. Und weiter: „Stellen Sie sich das einmal vor, dann müssten die Leute teilweise ihre zwei oder drei Kränze von der Beerdigung auf dem Fahrrad Heim bringen, um sie in der eigenen Biotonne zu entsorgen.“ Denn nicht alle hätten ein Auto zur Verfügung. Auch mit anderen hätte sie sich auf dem Friedhof unterhalten, die die neue Lösung nicht guthießen.

    Es geht Straub nicht nur allein um einen Mehraufwand, sondern auch um moralische Grundsätze: „Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass man nichts vom Friedhof mitnimmt.“ Eine weitere Sorge ist, dass der Müll, der nicht mehr in den beiden Tonnen untergebracht werden kann, einfach daneben abgelegt wird und damit den Friedhof verschmutzt. „Ich zahle 35 Euro im Jahr“, sagt sie. Damit werde die Bereitstellung von Gießkannen, Mülltonnen und anderem gedeckt.

    Etwa die Preise erhöhen?

    Eine Preiserhöhung auf 50 Euro oder mehr im Jahr, wäre ihr lieber gewesen. Zudem hätte es keine ausreichende und vor allem rechtzeitige Information gegeben. „Von heute auf morgen“, beschreibt sie das Vorgehen. Dahinter steckt wohl ein Missverständnis. Anja Kraut von der Verwaltungsgemeinschaft ist die Ansprechpartnerin in Sachen Friedhof, bisher hatte sich bei ihr allerdings niemand über den fehlenden Container beschwert. „Anlass für die Entfernung war, dass im Container nicht nur Bio-Abfälle gelandet sind, sondern auch Drähte und Gebinde“, sagt sie. Dadurch seien erhebliche Mehrkosten entstanden, denn beim Containerservice muss alles, was nicht bio ist, aussortiert werden.

    Alle Abfälle müssen mitgenommen werden

    Die neue Regelung sei demnach nicht, dass alle Abfälle mitgenommen werden müssen, sondern nur Drähte, Gebinde und Ähnliches. Beschlossen hatte das der Gemeinderat, am 29. Mai wurde die Bevölkerung durch das Amtsblatt informiert. Seit der Änderung wird die Situation weiter beobachtet, damit aufgestockt werden kann, wenn zwei Tonnen nicht ausreichen.

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