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Wittislingen: Dorferneuerung in Wittislingen – neue Köpfe für neuen Schwung?

Wittislingen

Dorferneuerung in Wittislingen – neue Köpfe für neuen Schwung?

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    Die Gemeinde Wittislingen beschäftigt sich seit 2009 mit der Erneuerung ihres Ortskerns. Die Projekte liefen bislang eher zäh, wie auch Bürgermeister Thomas Reicherzer sagt.
    Die Gemeinde Wittislingen beschäftigt sich seit 2009 mit der Erneuerung ihres Ortskerns. Die Projekte liefen bislang eher zäh, wie auch Bürgermeister Thomas Reicherzer sagt. Foto: Manfred Sel (Archivbild)

    Seit vielen Jahren sind zahlreiche Dörfer in der Region damit beschäftigt, sich um die Verschönerung ihres Ortskerns zu kümmern. In Laugna etwa soll, wie bereits berichtet, die Dorferneuerung im kommenden Jahr in die finale Phase gehen. In der Gemeinde ist seit 2007 unter anderem ein Bürgerhaus entstanden, Gehsteige sind barrierefrei umgebaut worden und das Umfeld der Pfarrkirche St. Elisabeth ist neu gestaltet worden. "Es gibt keinen Vergleich zu vorher", sagte der Laugnaer Bürgermeister Johann Gebele kürzlich unserer Redaktion, als es um die umfangreichen Veränderungen des Ortsbildes ging. Aus Sicht der Gemeinde habe sich die Umgestaltung definitiv gelohnt. Auch in Wittislingen ist im Jahr 2009 eine Dorferneuerung angeordnet worden. Doch dort liefen die Projekte laut Einschätzung von beteiligten Bürgern und Bürgermeister Thomas Reicherzer bislang eher zäh. 

    Es gibt zwar vereinzelte Lichtblicke – die Sanierung eines Teils der Oberbechinger Straße etwa oder die Gestaltung des Spielplatzes an der Kirche. Doch die Planungen für den Umbau der restlichen

    Nur zwei der sechs Mitglieder der Teilnehmergesellschaft stellten sich erneut zur Wahl

    Zumindest personell kommt jetzt neuer Schwung in die Dorferneuerung. Die sogenannte Teilnehmergemeinschaft, die die Grundstückseigentümer in den betroffenen Ortsgebieten vertritt, hat kürzlich einen neuen Vorstand gewählt. In dem Gremium sitzen seit Mitte November sechs neue Köpfe. Nur zwei der bisherigen Vertreter – Carolin Stoll und Markus Loible – stellten sich erneut zur Wahl, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Der Vorstand sei damit ein ganzes Stück jünger geworden, sagt Bürgermeister Reicherzer. Stellt sich die Frage, was sich mit der neuen Besetzung ändern könnte.

    Die neu gewählte Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft, die die Bürger in Projekten der Dorferneuerung vertritt.
    Die neu gewählte Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft, die die Bürger in Projekten der Dorferneuerung vertritt. Foto: Oliver Göbet

    Einer von den "Neuen" ist der 54-jährige Josef Decker. Er ist als örtlicher Beauftragter neben Thomas Reicherzer künftig Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger in Wittislingen. Decker zeigt sich im Gespräch mit unserer Redaktion motiviert. Für ihn sei das oberste Ziel zunächst, "greifbare Projekte umzusetzen". Er hält es für klüger, sich auf ein paar wenige Projekte zu konzentrieren, als unnötig in die Breite zu gehen. Stichwort Oberbechinger Straße, wo es im kommenden Jahr endlich mit der Sanierung des zweiten Abschnitts losgehen soll. Zu weiteren Projekte will Decker noch nichts Konkretes sagen.

    Josef Decker: Erfolge bei der Dorferneuerung müssen besser kommuniziert werden

    Konkret wird der 54-Jährige aber bei einer anderen Sache: Die Erfolge bei der Dorferneuerung müssten in Zukunft besser kommuniziert werden. In seinen Augen sei es auch die Aufgabe der Teilnehmergemeinschaft, die Entwicklungen in Wittislingen in die Öffentlichkeit zu tragen. Ganz nach dem Motto: Tue Gutes und sprich darüber.

    Fragt man Bürgermeister Thomas Reicherzer, wieso die Dorferneuerung bislang so schleppend verlaufen ist, nennt er eine Reihe von Gründen. Zum einen habe der Gemeinde bislang das Geld gefehlt, um die Eigenanteile für geförderte Projekte aufzubringen. Bei den Planungen für die weitere Sanierung der Oberbechinger Straße sei dann auch Corona dazugekommen. Die Pandemie habe die Planungsprozesse zusätzlich verlangsamt. Alles in allem eine "schwierige Mischung", wie Reicherzer sagt.

    Hinzu kam die Problematik mit einem Felsen, der laut dem Bürgermeister für die Sanierung der Ziertheimer Straße abgetragen werden muss. Zeitweise war unklar, ob angrenzende Gebäude dadurch Schaden nehmen könnten. Wie Reicherzer aber bestätigt, hätten entsprechende Tests ergeben, dass die Abtragung doch möglich sei. "Mit der gebotenen Vorsicht", wie der Bürgermeister sagt.

    Haushaltsloch im Bund: Eine Bremse für die Wittislinger Dorferneuerung?

    Mittlerweile habe sich auch die finanzielle Lage der Gemeinde verbessert. Doch an anderer Stelle drohen neue Unsicherheiten. Bei den Fördermitteln für Dorferneuerungsprojekte wie die in Wittislingen ist laut dem Amt für ländliche Entwicklung (ALE) neben dem Freistaat auch der Bund involviert. Und diese Gelder hat die Ampel-Regierung schon vor geraumer Zeit gekürzt.

    Lothar Birzle, Vorstandsvorsitzender der Teilnehmergemeinschaft und zuständiger Mitarbeiter im ALE, sagt hierzu: "Wir müssen mit deutlichen Mittelkürzungen für die ländliche Entwicklung rechnen." Die bereits zugesagte Förderung für die Oberbechinger Straße sei davon allerdings nicht betroffen. "Diese nächste Baumaßnahme ist in keinster Weise gefährdet. Ich bin mir sicher, dass wir die Mittel, die wir zugesagt bekommen haben, auch kriegen", so Birzle. 

    Bei anderen Projekten könnte es laut dem Vorsitzenden in Zukunft aber zu einer verzögerten Auszahlung der Fördermittel kommen. Im schlimmsten Fall sei damit zu rechnen, dass Bauvorhaben dann ein, zwei Jahre nach hinten verschoben werden müssten.

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