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Wittislingen: Schule in Wittislingen steht vor der größten Sanierung seit vielen Jahren

Wittislingen

Schule in Wittislingen steht vor der größten Sanierung seit vielen Jahren

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    Die Grund- und Mittelschule in Wittislingen steht vor der größten Sanierung seit vielen Jahren.
    Die Grund- und Mittelschule in Wittislingen steht vor der größten Sanierung seit vielen Jahren. Foto: Jonathan Mayer

    Neue Türen, ein Aufzug, Toiletten, ein Teil des Dachs. Der Grund- und Mittelschule in Wittislingen steht die größte Investition seit vielen Jahren ins Haus. Die Verwaltungsgemeinschaft – Trägerin der Schule – geht nun die drängenden Themen Brandschutz und Barrierefreiheit an. "Endlich", wie VG-Vorsitzender Thomas Reicherzer betont. Doch schon jetzt steht fest: Es gibt noch viel mehr zu tun.

    Blick auf das Dach des Neubaus. Ein Teil davon wird jetzt ebenfalls saniert. Doch manche fordern mehr.
    Blick auf das Dach des Neubaus. Ein Teil davon wird jetzt ebenfalls saniert. Doch manche fordern mehr. Foto: Jonathan Mayer

    Der am Donnerstagabend von der VG-Versammlung beschlossene Entwurf ist nicht der erste seiner Art. Für vorherige Planungen hätte es keine Fördermittel gegeben, weshalb sich Reiner Häußler vom Architekturbüro Gumpp-Heigl-Schmitt noch einmal Gedanken gemacht hat. Jetzt ist eine barrierefreie Erschließung zwischen dem Alt- und dem Neubau geplant. Dort soll, außerhalb der Glasfassade, die an die Aula angrenzt, ein Aufzug entstehen. Die in die Jahre gekommene beheizte Glasfassade wird es künftig wohl nicht mehr geben. Den Aufzug wird eine Holzfassade umgeben. Von ihm führen dann Verbindungsbrücken zu den einzelnen Stockwerken von Alt- und Neubau. Dafür muss laut Häußler ein Teil der Toiletten weichen, der Großteil wird zugleich saniert. In dem Zuge werden auch die asbesthaltigen Leitungen der WCs ersetzt. Ein Teil des Flachdachs des Neubaus muss ebenfalls erneuert werden. Dort drang an einem der Lichtkegel in der Vergangenheit Regenwasser ein. Laut Matthias Winkler vom Ingenieurbüro Stark werden die Toiletten komplett saniert, der Blitzschutz nachgerüstet, Brandschutztüren eingebaut, die Türen zu den Klassenzimmern erneuert und einiges mehr. Insgesamt, so Reicherzer gegenüber unserer Redaktion, kostet die Sanierung 2,3 Millionen Euro. Man rechne aber mit einer Förderung in Höhe von 1,22 Millionen.

    Schule in Wittislingen: Wie geht es mit dem Dach weiter?

    Martin Wellmann ist seit fünf Jahren Hausmeister in der Grund- und Mittelschule. Bei einer Besichtigung vor Ort zeigt er manche Stellen, die ausgebessert werden. Die undichte Stelle am Lichtkegel sei zwar aktuell behoben, aber das sei keine dauerhafte Lösung, sagt er. Die Wasserflecken sind dort deutlich zu sehen. Laut Wellmann ist die letzte Sanierung 10 bis 15 Jahre her. Damals wurde der Altbau aus dem Jahr 1956 energetisch ertüchtigt. Am und im Gebäude gab es seitdem nur Reparaturen. Der Neubautrakt ist übrigens etwa 20 Jahre jünger als der Altbau, laut Wellmann aber in schlechterem Zustand als der Altbau. 

    In der Gemeinschaftsversammlung der VG ging es am Donnerstagabend aber noch um zwei andere Aspekte. Einerseits das Dach: Sebastian Graf (Mödingen), selbst Zimmerer, forderte, gleich das ganze Dach zu sanieren. "Es wäre ratsam, wenn wir das gleich anpacken würden", sagte er. Reicherzer darauf: "Irgendwo müssen wir den Schnitt machen." Man könne nicht alles auf einmal machen. Die Empfehlung von Architekt Häußler lautet, erst die Brandschutzmaßnahmen umzusetzen, um dann "in einem zweiten Aufwasch" die Fassade und die thermische Hülle anzugehen. Eigentlich, das wird in der Diskussion deutlich, wäre eine Generalsanierung nötig. Eine Kostenschätzung hat vor einigen Jahren fünf Millionen Euro ergeben - Geld, das die VG nicht hat. 

    Die Wittislinger Schule soll auch ans Nahwärmenetz

    Brisanz birgt auch das Thema Nahwärme: Die Firma GP Joule setzt in Wittislingen ein Nahwärmenetz um. In einem ersten Schritt werden ab Oktober die ersten Wohnhäuser angeschlossen. In einem zweiten Schritt sollen kommunale Gebäude wie das Rathaus folgen. Die VG-Versammlung sollte nun auch den Anschluss des Schulgebäudes beschließen. Dieses versorgt aktuell die Turnhalle sowie das Feuerwehrhaus mit dem Bauhof mit Wärme aus Erdgas. Das Problem: Der Anschluss des Schulgebäudes wäre teuer (72.000 Euro), die Wärme aus Hackschnitzeln künftig ebenfalls teurer als aktuell Gas. Reicherzer: "Wir sind uns wohl einig, dass Gas nicht die Zukunft ist." Der CO₂-Preis werde steigen, Gas werde wohl auch nicht billiger. 

    Die höheren laufenden Kosten in den kommenden Jahren sorgen im Rat für Zweifel. Andreas Beß (Wittislingen) bemängelt, dass man nicht wisse, inwiefern die Energiekosten nach Anschluss ans Nahwärmenetz steigen können. Er äußert die Sorge, GP Joule könnte das Projekt stoppen, wenn der größte Abnehmer, die Gemeinde, nicht mitmacht. Sebastian Graf (Mödingen) dazu: "Muss jetzt die ganze VG Wittislingens Nahwärmenetz mitfinanzieren?" Reicherzer entschärft: Nein, das Nahwärmenetz kommt, Spatenstich sei am 20. Oktober. Die Frage sei nur, in welche Richtung es zuerst ausgebaut werde. Fest steht in der Sache: Die aktuelle Gasheizung im Schulgebäude muss wohl in den kommenden fünf bis sechs Jahren ohnehin ersetzt werden. Eine Einigung bezüglich des Anschlusses gibt es an diesem Abend nicht. "Es gibt noch viele Fragezeichen", so formuliert es Leonhard Reck (Ziertheim). Reicherzer beendet schließlich die Debatte. Er habe keine Lust auf eine Diskussion "Wittislingen gegen den Rest der VG". Das Thema wird vertagt.

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