Als der Radelspaß in Wertingen offiziell startet, stehen beim TSV Roggden rund 25 Helfer und Helferinnen bereit. 40 werden es über den Tag verteilt sein, sagt Vorsitzender Johann Kaim. "Etwa 600 Essen sind da", fasst er zusammen. 360 Göckel, dazu 100 Portionen Wurstsalat, 200 Portionen Pommes, 70 Leberkäs-Semmeln und 125 Kisten Getränke. Radeln macht hungrig und durstig. Draußen kommen schon die ersten gut gelaunten Radler und Radlerinnen an. Eine Familientour haben Hans und Erna Fuhrmann aus Thannhausen mit Svenja und Emilia gemacht. Gerade haben sie die ersten Schokoküsse beim Ballwerfen auf die entsprechende Apparatur ergattert. Davor waren sie beim Dosenwerfen am Stand der AOK. Die Mitarbeiter Florian Bechtel und Wolfgang Friegel sehen den Radelspaß als "eine positive Veranstaltung mit einem super Ruf".
Radelspaß: Das Wetter stört die Radler nicht
Auf dem Weg passen zahlreiche Feuerwehrleute auf, dass Radler und die Autofahrer sich nicht in die Quere kommen. Zum Beispiel Alexander Schuster und Patrick Lettner, die vor dem Hof von Ralf und Maria Mende in Zusamaltheim auch schauen, dass alle der Ausschilderung folgen. "Wir wollen unseren denkmalgeschützten Hof präsentieren und zeigen, was man aus alten Häusern machen kann", erläutert Maria Mende, die passend zum Haus aus dem Jahr 1736 Rahmfleck und Kaspressknödel samt Getränken und Kaffee und Kuchen anbietet. Die Wirtshausmusik lockt zahlreiche Radler an. Christl und Josef Ramold sind mit Martin Beck unterwegs, sie kommen aus Oberliezheim und erklären: "Ob es regnet oder nicht, vom Wetter lassen wir uns nicht abhalten."
Ein Paar aus der Gemeinde Bibertal berichtet: "Wir sind schon oft nochmal eine Runde gefahren, um dann dort einzukehren, wo es das beste Essen gibt." Schon sind sie weiter Richtung Sontheim, wo Deisenhofers Hofladen und Partyservice im Biergarten des Bürgerhauses wartet. Samt gut gelaunten Gästen in der warmen Wirtsstube. Am Bürgerhaus Rischgau hat Juliane Link mit dem Schützenverein Ritter Kunz 500 Essen vorbereitet hat, Grillbraten mit Kartoffelsalat und Ritterburger sowie Flamm-Lachsfladen beispielsweise. "Im Bürgerhaus bietet die Jugend Eis an, wer will kann mit dem Lichtgewehr schießen oder mit der Kinderarmbrust auf eine Ritterburg", berichtet sie von der Aktion, die dem Nachwuchs Geld in die Kasse bringen soll.
Auf dem Sportgelände des TSV Hegnenbach/Zusamzell am Rande von Zusamzell haben sich die Sportler, die Freiwillige Feuerwehr und die Eichenlaubschützen zusammengetan, erklärt TSV-Vorsitzender Karl Tretter. Gegrillte Forellen warten ebenso auf die Gäste wie die Hendl - der Bogen- und Torwandschießen, nicht nur für die Kleinen.
Durch die wunderschöne Landschaft Richtung Emersacker geht es weiter, vorbei an der Denzel-Kapelle zum Burgverein Bocksberg, der sowohl Kaffee und Kuchen als auch Uli-von-Bocksberg-Eis anbietet.
Wer dann im Bürgerhaus Laugna mutig ist, kann sich beim Tigerenten-Rodeo der AOK ausprobieren. Im Keller präsentiert die Gemeinde ihre Schnapsbrennerei, wo das Laugnawasser entsteht. Nach oder vor dem Essen: Laugnataler Angusburger sind angesagt. Unsere Tour führt an den Ortsrand von Geratshofen. Seit elf Jahren sind die Ellerbacher Bogner beim Radelspaß dabei , erklärt Abteilungsleiter Gerd Bechtel. Derweil lässt sich Rainer Schmid aus Langenau mit Familie und Freunden die Technik erklären. "Das hat Spaß uns vor drei Jahren schon Spaß gemacht, drum sind wir wieder hier", sagt er.
Tausende Radler beim Donautal-Radelspaß
In Gottmannshofen kann die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt besichtigt werden, an der Birnenbaum-Allee in Possenried steht der Obst- und Gartenbauverein parat. "Frisch gepresster Saft aus Birnen aus Hirschbach und Possenried, Birnenmarmelade und aufgeschnittene Birnen haben wir", erzählt Vorsitzende Helga Sturm-Melber, die sich freut, dass so viele Radler halten und probieren. Bevor sie weiter zum Essen und Trinken bei den Ortsvereinen nach Hirschbach fahren, wo sie auch "gezupften Ochsen-Wrap" oder die vegetarische Tofu-Alternative nehmen können. Die Zahl der Räder am Eingang zum Garten zeugt von vielen Gästen.
Unsere letzte Station: die Brotbackfreunde Lauterbach, im Garten des alten Pfarrhofs. Viele Gäste lassen sich erklären, wie hier Brot gebacken wird, oder holen sich solches, etwa mit leckerem Dattel- oder Karottenaufstrich. "Die Leute wollen den historischen Brotbackofen sehen", sagt Petra Böck erfreut, dass ihr Angebot so gut angenommen wird. Und vor allem, "dass der Zusammenhalt im Verein durch diese Aktion wieder gestärkt wird. Wenn alle miteinander arbeiten, das schweißt zusammen."