Es handelt sich um eine 40,5 Kilometer lange Gastransportleitung, die zwischen Wertingen und Kötz (Landkreis Günzburg) geplant ist: die Augusta, ein Megaprojekt. Die Bayernets GmbH, ein bayerischer Fernleitungsnetzbetreiber für Gas und Wasserstoff aus München, plant derzeit die nächsten Schritte für die Gastransportleitung. Aktuell laufen die Arbeiten für die Erweiterung der bestehenden Verdichterstation in Wertingen, wo die Augusta zukünftig in das Transportnetz eingebunden wird. Darüber informiert Bayernets in einer Mitteilung.
Die geplante Leitung wird die Verdichterstation Wertingen mit dem Netzknoten in Kötz auf einer Länge von knapp über 40 Kilometern verbinden. Mit der Leitung möchte Bayernets die Gasversorgung im Süden Deutschlands noch stabiler und sicherer machen. Das laufende Planfeststellungsverfahren wurde Mitte 2023 eingeleitet.
Die Gastransportleitung Augusta wird wohl rund 180 Millionen Euro kosten
Die Regierung von Schwaben hat im Rahmen des laufenden Planfeststellungsverfahrens die Träger öffentlicher Belange und die vom Plan Betroffenen zum Erörterungstermin am Dienstag, 10. September 2024, in Jettingen-Scheppach (Landkreis Günzburg) eingeladen. „Falls die Erörterung an diesem Tag nicht abgeschlossen werden kann, wird der Erörterungstermin am 11. September 2024 fortgesetzt“, so heißt es in der Bayernets-Pressemitteilung. Ziel ist es, Einwendungen und Stellungnahmen zum Leitungsbauprojekt zu diskutieren sowie Behörden und Betroffenen eine Gelegenheit zu geben, ihre Standpunkte näher darzulegen. Die Veranstaltung ist nicht öffentlich.
Die Gastransportleitung Augusta wird am Startpunkt, der Verdichterstation in Wertingen, und am Endpunkt, dem Netzknoten Kötz, in das bestehende Gastransportsystem des Unternehmens Bayernets eingebunden. Dazu wurde bereits die Gasdruckregel- und Messanlage Kötz errichtet und Ende 2022 in Betrieb genommen. Auch am Standort Wertingen ist eine Erweiterung notwendig, um die neue Leitung einzubinden. Zu den Maßnahmen im Stadtteil Prettelshofen gehören Anpassungen an den Rohrleitungen, ein zusätzlicher Gaskühler und eine Gasdruckregel- und Messanlage (GDRM-Anlage). Die Bauarbeiten dafür laufen derzeit. Die Inbetriebnahme der GDRM-Anlage Wertingen 2 ist Ende 2024 geplant.
Pipeline-Projekt verläuft durch die Landkreise Dillingen und Günzburg
Durch den Ausstieg aus Kernkraft und Kohleenergie werden zunehmend Gaskraftwerke zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Die Bundesnetzagentur bestätigte den Bedarf zur Errichtung einer Gastransportleitung zwischen der Verdichterstation in Wertingen und dem Netzknoten Kötz. Bayernets prüfte in der Folge mögliche Trassenführungen. Doch neben Gas ist auch Wasserstoff ein immer größeres Thema. In einer Sitzung des Stadtrats in Wertingen vor rund einem Jahr bestätigte ein Bayernets-Vertreter dem Gremium, dass die neue Leitung vom Material her auf jeden Fall auch für Wasserstoff geeignet sein werde.
Die Finanzierung für das Pipeline-Projekt sei gesichert, wie es überdies vonseiten des Unternehmens heißt. Die Gesamtinvestition wird sich auf rund 180 Millionen Euro belaufen. Bereits im Juni informierte Bayernets darüber, dass sie zur Finanzierung ihrer Gasinfrastruktur und insbesondere der Augusta in einem Wettbewerbsverfahrens 210 Millionen Euro eingeworben haben: Das Volumen übernimmt zu je einem Drittel die Commerzbank AG, die KfW IPEX-Bank und die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank. (mit AZ)
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