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Wertingen: Impfzentrum Wertingen: Bereit für die Massen

Wertingen

Impfzentrum Wertingen: Bereit für die Massen

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    Am Tag des Ortstermins wurde nur Impfstoff von Biontech verabreicht – hier wird er gerade für den Einsatz vorbereitet und in Spritzen aufgezogen.
    Am Tag des Ortstermins wurde nur Impfstoff von Biontech verabreicht – hier wird er gerade für den Einsatz vorbereitet und in Spritzen aufgezogen.

    Ab sofort ist im Impfzentrum des Landkreises in Wertingen alles bereit für etwa 700 Impfungen täglich. Das ist freilich erst möglich, sobald entsprechend viel Impfstoff verfügbar ist – das sollte nach Informationen des Landratsamtes spätestens Ende März so weit sein. Seit dem Wochenende wird die neue Infrastruktur im Impfzentrum genutzt. An allen Ecken wurde hier mächtig aufgestockt.

    Ortstermin mit Landrat Leo Schrell: Bislang wurden die Bürger durch die Impfstraße geschickt, welche im Umkleidebereich des Hallenbades eingerichtet war. Jetzt steht deutlich mehr Platz zur Verfügung: Insgesamt 14 Impfkabinen mit großzügigen Wartebereichen stehen in der Dreifachturnhalle bereit. Für mehr Komfort bei Personal und Gästen sorgt zudem eine Ausrufanlage samt Anzeigesystem. Patientennummern samt zugehöriger Kabinennummer werden auf eine Leinwand projiziert.

    Nachdem die Besucher aufgerufen werden, begeben sie sich mit einem zweiköpfigen Team in eine der zweckmäßigen Impfkabinen, die aber mittlerweile völlig abgeschlossen sind und noch mehr Privatsphäre bieten als die bisherigen beim Hallenbad, welche noch mit einem Vorhang abgeschirmt wurden.

    Personal im Impfzentrum wird massiv aufgestockt

    Auch beim Personal tut sich etwas. Der Betreiber Ecolog stockt sein Personal kräftig auf. Mittlerweile arbeiten etwa 40 Personen im Impfzentrum, bald sollen es laut Aussage von Verwaltungsleiter Murat Öncü 60 sein. Drei zusätzliche Ärzte sind am Standort bereits im Einsatz, 13 sind es insgesamt. Mit dem Ausbau der Kapazitäten wurden auch die Abläufe im Impfzentrum weiter optimiert, sodass ein möglichst reibungsloser und zügiger Ablauf der Impfungen möglich ist, so der Landrat.

    Damit künftig 700 Personen täglich ihre Impfung in der Zusamstadt empfangen können, sind auch die Parkmöglichkeiten ausgeweitet worden. Beim Krankenhaus stehen jetzt 20 Parkplätze für das Impfzentrum zur Verfügung, noch einmal zusätzliche 18 gibt es im Zufahrtsbereich der benachbarten Mittelschule. Insgesamt stehen für das Impfwilligen damit 50 Stellplätze bereit, zwei davon sind Behindertenparkplätze.

    Mit den bisher erreichten Impfungen ist Schrell äußerst zufrieden. „Wenn man es reißerisch sagen will, könnte man sagen, wir sind 20 Prozent besser unterwegs als der deutsche Durchschnitt“, so Schrell. Im Landkreis Dillingen haben mittlerweile 6,2 Prozent der Einwohner eine Covid-19-Impfung erhalten, im Bundesdurchschnitt sind es 5,1 Prozent. 5972 Landkreisbürgern ist die Erstimpfung verabreicht worden, 2904 schon die zweite.

    Freuen sich über den erfolgreichen Aus- und Umbau des Impfzentrums: (stehend, von links) Verwaltungsleiter Murat Öncü von Ecolog, Landrat Leo Schrell und Lisa Huber, Ärztliche Leiterin des Impfzentrums.
    Freuen sich über den erfolgreichen Aus- und Umbau des Impfzentrums: (stehend, von links) Verwaltungsleiter Murat Öncü von Ecolog, Landrat Leo Schrell und Lisa Huber, Ärztliche Leiterin des Impfzentrums.

    Nur zehn Impfungen für immobile Menschen pro Tag möglich

    Kommende Woche sollen zudem die Impfungen für diejenigen Menschen im Landkreis beginnen, die nicht mobil genug sind, um ins Impfzentrum zu kommen. 735 solche Personen sind dem Landratsamt gemeldet. Diese alle zu impfen, dürfte allerdings geraume Zeit in Anspruch nehmen, denn die mobilen Impfteams können wohl nur zehn Personen am Tag impfen. Das liege laut Schrell an dem hohen Zeitaufwand pro Impfung. Zur Anfahrtszeit kommen pro Person noch die Vorbereitungen, die für die Impfung in der Wohnung getroffen werden müssen. Anschließend muss das Team noch fünfzehn Minuten vor Ort bleiben, für den (unwahrscheinlichen) Fall, dass es zu Komplikationen kommt. Im Impfzentrum muss jeder Besucher aus demselben Grund ebenfalls 15 Minuten in einem extra Wartebereich verbringen, nachdem er seine Impfung erhalten hat. Krankenschwestern sprechen mit den Senioren, die dort sitzen, erkundigen sich nach deren Befinden.

    Franz Lernhard hat seine 91-jährige Mutter Maria zum Impftermin begleitet. Das Fazit fällt sehr positiv aus: „Da fehlt sich überhaupt nichts, das ging wunderbar“, sagt der Zusamaltheimer. Er habe sich zwar gefragt, warum es als Betreiber ein Unternehmen aus Dubai gebraucht hat, doch der Termin habe nichts zu wünschen übrig gelassen. Das Personal sei sehr nett gewesen und habe freundlich und verständlich über alles aufgeklärt, bestätigt auch Maria Lernhard.

    Die negativen Erlebnisberichte seien laut der medizinischen Leiterin des Impfzentrums, Lisa Huber, auch auf die Tatsache zurückzuführen, dass nach wie vor ein Teil der Personen viel zu früh zu ihren Impfterminen erscheine. „Gegen die dann entstehenden Wartezeiten können wir leider nichts tun“, sagt Landrat Schrell. Doch zumindest soll durch die neue Wartehalle, die Platz für bis zu 90 Personen bietet, niemand mehr im Freien warten müssen.

    40 Landkreisbürger wollten den Impfstoff von AstraZeneca nicht

    Und es gibt laut Schrell noch eine gute Nachricht: Jeder gelieferte Impfstoff sei tatsächlich an die priorisierten Gruppen verimpft worden. Zwar hätten rund 40 Personen, die für eine Impfung mit dem Präparat von AstraZeneca vorgesehen waren, ihren Impftermin wieder abgesagt. Der dadurch kurzfristig verfügbare Impfstoff konnte allerdings zeitnah an priorisierte Personen im Rahmen einer „Hop-on-Impfung“ verimpft werden, so Schrell. Insgesamt wurden bislang 1100 Impfdosen AstraZeneca verimpft. Deren nächste Lieferung im Umfang von 500 Impfdosen erwartet der Landkreis am Freitag.

    Landrat Leo Schrell äußerte sich beim Ortstermin auch dazu, warum die Firma Ecolog mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten als Betreiber ausgewählt worden sei, sowie zu der Frage, warum das Impfzentrum in Wertingen eingerichtet wurde. Mehr dazu lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Donau-Zeitung.

    Der Landrat plädiert unverändert dafür, dass sich die Menschen, die noch ausreichend mobil seien, um eigenständig zum Impfzentrum zu gelangen bzw. sich ggf. mit Unterstützung aus dem Familien- und Bekanntenkreis zum Impfzentrum fahren lassen können, über www.impfzentren.bayern oder Telefon 09071/7749762 registrieren. Personen, die bereits als nicht mobil registriert sind und denen es dennoch möglich wäre, zur Impfung ins Impfzentrum zu kommen, sollten dies dem Landratsamt über das Bürgertelefon (09071/51-350) mitteilen. Der Landrat sichert für diesen Fall einen zeitnahen Impftermin für die Personen über 80 Jahre zu.

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