Das Bayerische Kabinett hat am Dienstag über die Struktur der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten beraten. Das teilte Landtagsabgeordneter Georg Winter mit.
Im Anschluss an die Beratung ließ er wissen, was der Ministerrat auf Vorschlag von Staatsministerin Michaela Kaniber für die neue Struktur der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) festgelegt hat. Davon ist auch das Amt in Wertingen betroffen. Die neue Struktur wird laut Pressemitteilung des Freistaats ab 1. Oktober dieses Jahres schrittweise eingeführt und sieht künftig in Bayern 32 Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vor: 17 bestehende Ämter bleiben eigenständig, die weiteren 30 werden jeweils mit einem benachbarten Amt zu künftig 15 neuen, größeren Ämtern zusammengeführt. Alle bisherigen 47 Ämterstandorte bleiben erhalten. In Landkreisen mit weniger als 1250 Betrieben werden Verbünde gebildet. Im Regierungsbezirk Schwaben gibt es deshalb künftig zwei Verbünde: Mindelheim-Krumbach und Nördlingen-Wertingen.
Weniger Fachzentren, mehr Beratung
Die Häuser bleiben demnach mit ihren Funktionen bestehen und haben künftig einen gemeinsamen Chef. Die Beratung vor Ort soll gestärkt werden. Von 79 Fachzentren wird es künftig noch 40 geben. Der Personalgewinn daraus beträgt 50 Arbeitskräfte, die Beratung wird um weitere 50 Arbeitskräfte aufgestockt. Insgesamt stehen damit 100 Arbeitskräfte für die Beratung vor Ort zur Verfügung.
Damit können die Ämter für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten laut Staatsregierung mehr Tätigkeiten in diesem Bereich übernehmen und stehen für kurze Wege sowie den persönlichen Kontakt zur Verfügung.
Von fünf Schulstandorten in Schwaben bleiben nur noch drei
Die Schulstandorte (Abteilung Landwirtschaft) sollen in Zukunft stärker dem Besuch angepasst werden. Daraus ergeben sich aus momentan 27 künftig 20 Standorte für Landwirtschaftsschulen, Abteilung Landwirtschaft. Diese werden jährlich ein erstes Semester anbieten. Zwei der Landwirtschaftsschulen sind spezialisierte Fachschulen für ökologischen Landbau. Weiter hieß es, dass aufgrund rückläufiger Schülerzahlen die Schulstandorte im Regierungsbezirk Schwaben von bisher fünf auf drei verringert werden. Damit verbleiben noch die Standorte Kaufbeuren, Kempten und Wertingen.
In einer eigenen Stellungnahme sagte Winter, man habe frühzeitig Reformen vorgezogen, um die bestehenden landwirtschaftlichen Einrichtungen Schritt für Schritt an einem Ort zu bündeln. „Nur so hatten wir eine Chance gesehen, sie langfristig zu erhalten.“ Die Errichtung eines „Grünen Zentrums“ in Wertingen habe eine lange Vorgeschichte. So wurde das Tierzuchtamt neben dem Zuchtverband für das Schwäbische Fleckvieh nach Wertingen verlagert. Anschließend folgte das Amt für Landwirtschaft mit der Fachschule und später das staatliche Forstamt. Die Stadt Wertingen errichtete im Rahmen dieser zurückliegenden Reformschritte ein neues Gebäude beim Grünen Zentrum zur Unterbringung der Landwirtschaftsschule mit den Abteilungen Landwirtschaft und Hauswirtschaft. (pm)
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