Vor dem Gastspiel beim Spitzenreiter der Fußball-Landesliga Südwest, TSV Schwabmünchen, macht sich der Trainer des TSV Wertingen nichts vor: „Unsere Chancen, dort etwas zu holen, stehen maximal bei zehn Prozent“, sagt Tjark Dannemann. Zu unterschiedlich seien die letzten Wochen verlaufen. Während der Tabellenführer aus den letzten sieben Begegnungen 19 Zähler einsammelte, gelangen im gleichen Zeitraum den Wertingern nur zwei Unentschieden.
Lange Wertinger Ausfallliste
Der Grund, weshalb es nach dem halbwegs guten Saisonstart plötzlich nicht mehr rund läuft, sei vor allem die lange Ausfallliste an Spielern. Bei den Trainingseinheiten, so Dannemann, taten sich zuletzt immer mehr Lücken auf. Verletzungen, Erkrankungen, Kurzurlaube – mit der gesamten Palette von Absagen wurde der Coach konfrontiert. „Ein kompaktes Training abzuhalten, sei kaum möglich gewesen. Diese Woche, so der 26-Jährige, gab es erste Lichtblicke am Ende des Tunnels. Das Abschlusstraining mit anschließendem Kameradschaftsabend – die Sommerneuzugänge gaben ihren Einstand – sollte auch dazu genutzt, die Stimmung innerhalb der Truppe wieder aufzurichten. Gleichgültig, wie die Partie in Schwabmünchen endet, Dannemann möchte seine Mannschaft Woche für Woche weiterentwickeln, um in der entscheidenden Phase der Saison im April und Mai nächsten Jahres die notwendigen Punkte holen zu können, damit es am Ende der Saison zum direkten Klassenerhalt reicht. Die Leichtigkeit und die Euphorie, die der TSV Wertingen nach dem Aufstieg im vergangenen Sommer an den Tag legte, soll auf dem Judenberg nach Möglichkeit wieder zurückkehren. So wie im Hinspiel, als der Aufsteiger den Titelfavoriten aus dem südlichen Landkreis Augsburg am Rande von zwei Punktverlusten hatte: Als Schwabmünchen in der Nachspielzeit den Treffer zum 2:4-Endstanderzielte, hatten die Wertinger kurz zuvor die große Möglichkeit den 3:3-Ausgleich zu erzielen.
Mit zum Team zählten damals Spieler wie Marcel Gebauer, Max Knöpfle, Florian Heiß, Manuel Rueß und Christoph Prestel. Sie alle fehlen im Rückspiel am Sonntag. Die Erstgenannten aus verletzungsbedingten Gründen, Prestel wegen einer dreiwöchigen Rotsperre. Auch Bohdan Fokasiev und Philipp Mantwied stehen Tjark Dannemann nicht zur Verfügung. Und dennoch hofft der Wertinger Coach, dass sein Team überraschen kann. Auch wenn die Erfolgsaussichten nur bei zehn Prozent liegen...
Der Wertinger Gegner
Vor einem Jahr feierte der TSV Schwabmünchen zwar die Herbstmeisterschaft, wenig später trennten sich der Klub und sein damaliger Trainer Esad Kahric – und dann lief sportlich nur noch wenig. Die erhoffte Rückkehr in die Bayernliga Süd war schnell verspielt. Mit dem im Sommer gekommenen neuen Trainer Benjamin Enthart (früher VfL Kaufering) will der TSV Versäumtes nachholen. Die Mischung aus Routiniers wie den Brüdern Maik und Tim Uhde oder Talenten wie Matteo di Maggio (SpVgg Kaufbeuren) passt. Momentan führt der TSV Schwabmünchen mit drei Punkten Vorsprung auf den FC Gundelfingen die Tabelle an.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden