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Wertingen, Buttenwiesen: Trickbetrügern keine Chance geben: Senioren erhalten Tipps von der Polizei

Wertingen, Buttenwiesen

Trickbetrügern keine Chance geben: Senioren erhalten Tipps von der Polizei

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    Sandra Gartner und Bernd Seiler informieren in Wertingen über gängige Betrugsmaschen im Internet, am Telefon oder an der eigenen Haustüre.
    Sandra Gartner und Bernd Seiler informieren in Wertingen über gängige Betrugsmaschen im Internet, am Telefon oder an der eigenen Haustüre. Foto: Helmut Sauter

    Trotz Starkregen kamen über 200 Seniorinnen und Senioren und interessierte Bürger in die Stadthalle Wertingen, um eine Sternstunde der Aufklärung über die Machenschaften von Trickbetrügern, angeblichen Handwerkern und falschen Polizisten zu erleben. Die fleißigen Helfer der Seniorengemeinschaft Wertingen-Buttenwiesen hatten tagsüber die Stadthalle in einen Theaterraum mit Bühne und Tribüne verwandelt und damit beste Voraussetzungen für die Spielerschar des Neuen Theaters Mering geschaffen, die mit ihrem Szenenspiel "Lug und Betrug" im Mittelpunkt des Abends standen.

    Bevor das Spiel begann, hießen 1. Vorsitzende Christine Steimer und Bürgermeister Willy Lehmeier als Schirmherr die große Besucherschar herzlich willkommen, darunter auch den Landtagsabgeordneten Manuel Knoll und etliche Stadträte. Ihr besonderer Dank galten Sandra Gartner von der Kriminalpolizei Dillingen, Bernd Seiler von der Polizeistation Wertingen, dem Neuen Theater Mering und den beiden Moderatoren Barbara Macheiner und Markus Mayer von der Kripo Augsburg, die das Konzept des Präventionstheaters schon mehrmals in Schwaben und angrenzendem Oberbayern realisiert haben. 

    Die Kripo Augsburg informiert über falsche Handwerker und Enkeltricks

    Gebannt folgen die Zuschauerinnen und Zuschauer dem gekonnten Szenenspiel, aufgeteilt in sechs unterschiedliche Spielsituationen, die spannend und realitätsnah die Tricks und Schliche der Betrüger an der Haustür, am Telefon oder im Internet aufzeigen. So lockt der angebliche Handwerker den Wohnungsinhaber ins Bad, um den Wasserdruck zu messen, während seine Komplizin Geld und Wertsachen aus dem Schrank räumt und spurlos verschwindet. In der nächsten Szene erfasst auch die Zuschauerinnen und Zuschauer eine Schockwelle, als ein dramatischer Enkelanruf Opa Mayr in helle Aufregung versetzt und er starr vor Schreck dem falschen Polizisten an der Haustür einen hohen fünfstelligen Geldbetrag als Kaution übergibt, um seinen Enkel freizubekommen. 

    Auch der Anruf der Polizei, Einbrecher seien im Wohnviertel unterwegs, löst beim Hausbesitzer Panikattacken aus, sodass er, ohne zu überlegen, Geld und Schmuck zusammenrafft und der angeblichen Polizistin an der Haustüre übergibt. Sein erlösender Ausruf "Jetzt ist alles weg und kann nicht mehr geklaut werden" löst beim Publikum Lachsalven aus. Doch der Moderatorin Barbara Macheiner ist es nicht zum Lachen, als sie erklärt, dass solche "Übergaben" an falsche Polizisten oder Überweisungen auf unbekannte Konten, meist ins Ausland, tagtäglich vorkommen.

    Verhaltensweisen, die vor Trickbetrug schützen:

    Nie einem Fremden die Haustür öffnen, an der verschlossenen Haustür abfertigen

    Den Hörer auflegen, wenn Anrufer und Sachlage merkwürdig scheinen

    Polizei selbst fordert niemals Geld oder Wertsachen

    Geldforderungen grundsätzlich zurückweisen, Polizei einschalten

    Gewinnversprechen per Telefon ablehnen

    Handwerker nur ins Haus lassen, wenn sie selbst bestellt sind

    Von angeblichen Amtspersonen den Ausweis verlangen

    Keine Haustürgeschäfte tätigen, nicht auf Mitleid hereinfallen

    Keine Zugangsdaten für den Computer freigeben

    Internetkäufe nur unter Absicherung der persönlichen Daten

    Misstrauisch sein, im Zweifel Polizei anrufen (110)

    Viele Wertinger tauschen sich auch nach dem offiziellen Programm aus

    Um richtiges Verhalten gegen die raffinierten Betrugsmaschen zu zeigen, werden die sechs Spielszenen noch einmal mit richten Verhaltensweisen nachgespielt. In der Pause nutzen einige das Angebot, persönliche Anliegen den beiden Kommissaren Sandra Gartner und Bernd Seiler vorzutragen. Zudem werden Informationshefte verteilt, welches die Gefahren an der Haustüre, am Telefon oder im Internet konkret benennt und passende präventive Verhaltensweisen aufzeigt.

    Erfahrungen von Besucherinnen und Besuchern:

    Ute Keis, Wertingen: Als potentielles Opfer habe ich auch schon dubiose Anrufe bekommen. Deshalb hole ich mir heute detaillierte Infos über die Tricks der Betrüger, um gewappnet zu sein.

    Brigitte Senger, Wertingen: Ich habe schon solche Anrufe bekommen, wo es um Erbgeschichten ging, auch über Fax und Handy kommen ähnliche Geschichten. Als Mitglied bin ich für solche konkrete Hilfen wie heute sehr dankbar.

    Gerlinde Eckl, Lauterbach: Einmal sollte ich an einer Lotterie teilnehmen. Jetzt weiß ich mehr über die Betrügertricks und wie ich mich verhalten soll. Dank sei der Seniorengemeinschaft, ein tolles Angebot. Es war sehr aufschlussreich.

    Nach zwei Stunden intensiver Präventionsarbeit bildeten sich immer noch Gesprächsgruppen in der Halle und im Foyer, um ihre Erfahrungen auszutauschen und das Gesehene und Gehörte zu verarbeiten. Christine Steimer und Manfred Hartl von der Vorstandschaft der Seniorengemeinschaft sind einhellig der Meinung, der Aufwand hat sich gelohnt. Ab heute werden Trickbetrüger im Zusamtal keine Chance mehr haben, zumindest bei denen, die da waren.

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