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Urlaubsparadies Heimat: Entspannte Wanderer auf dem Donauwald-Premiumweg

Urlaubsparadies Heimat

Entspannte Wanderer auf dem Donauwald-Premiumweg

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    Ein Premiumwanderweg muss abwechslungsreich sein: Auf der Etappe von Gundelfingen nach Dillingen des Donauwaldwegs geht es durch den wilden Auwald oder entlang der Donau auf Schotterweg.
    Ein Premiumwanderweg muss abwechslungsreich sein: Auf der Etappe von Gundelfingen nach Dillingen des Donauwaldwegs geht es durch den wilden Auwald oder entlang der Donau auf Schotterweg. Foto: Laura Mielke

    Bestes Bergwetter ist auch auf Deutschlands flachstem Premiumwanderweg von Vorteil. Fünf Etappen auf 60 Kilometern führen von Günzburg bis nach Schwenningen. Als im vergangenen Jahr für die neue Strecke Ehrenamtliche gesucht wurden, musste Jürgen Titze nicht lange nachdenken. Der Gundelfinger ist seit zwei Jahren in Rente und ein begeisterter Läufer. Der Wegepate ist eigentlich für die Teilstrecke von Günzburg nach Offingen zuständig und sorgt dafür, dass die Strecke einwandfrei ist. Doch an diesem spätsommerlichen Tag beginnt die Tour an seinem Wohnort.

    Donauwald-Premiumwanderweg lässt sich aus beiden Richtungen laufen

    Vom Bahnhof aus geht es über Lauingen nach Dillingen. Die Strecke lässt sich beliebig aus beiden Richtungen starten – die Schilder sind beidseitig angebracht. Jürgen Titze ist den gesamten Wanderweg schon 20 Mal gelaufen. Alle zwei bis drei Wochen macht er einen Kontrollgang. Dabei muss er immer mal wieder Schilder ergänzen. „Die werden wieso auch immer gestohlen.“ Nach dem Bahnhof kommt man an der Firma Gartner vorbei – Titzes ehemaligem Arbeitgeber. 42 Jahre war er dort tätig, hat sich vom technischen Zeichner zum Projektleiter hochgearbeitet. Pfeile weisen zum eigentlich Startpunkt: der Wotanseiche. Von dort aus geht es Richtung Faiminger Stausee – einem der größten Vogelzugrastplätze in Süddeutschland.

    Erkenntnis auf dem Donauwald-Premiumweg: Wanderer sind gut gelaunt

    Wanderer und Fahrradfahrer kommen einem entgegen. Alle wirken entspannt. „Ich habe noch nie einen unzufriedenen Wanderer getroffen“, sagt Titze bestimmt, und man muss ihm recht geben. Titze spricht auf seinen Wanderungen gerne Menschen an, um ihre Meinungen zum Donauwaldweg zu erfahren. So auch Susanne Ott und Jürgen Buchsteller. Das Ehepaar aus Nürnberg ist auf Höhe des Faiminger Stausees losgelaufen und lobt die zahlreichen Wegweiser. Geschäftskunden hätten ihnen den Weg empfohlen. Ihre Firma bietet eine Alternative zu Rattengift an. Umweltschutz ist den

    Premiumwanderwege müssen abwechslungsreich sein

    Nicht jeder Wanderweg darf sich Premium nennen. „Rund 200 Kriterien muss ein Weg erfüllen“, erklärt Titze. Der Weg müsse nicht nur schön, sondern auch abwechslungsreich sein. Und das macht sich auch bemerkbar. Sobald man sich an die Szenerie entlang der Donau gewöhnt hat, geht es wieder in den Auwald. Moosige Waldwege durchzogen von Baumwurzeln wechseln sich mit Schotterwegen ab. Ein No-Go ist laut dem Wegepaten geteerter Boden. Eigentlich. Denn nach der Überquerung der Brenz verläuft der Weg durch die Ortschaft Faimingen und damit auch auf der Straße. Dort biegen gerade Angelika und Konrad Mack mit Wanderstöcken um die Ecke. Das Ehepaar aus Oettingen ist am Vortag von Schwenningen aus auf dem Weg gestartet. Nach einer Übernachtung in Dillingen geht es nun weiter. In drei Tagen wollen sie die 60 Kilometer laufen. „Sportlich“, sagt Titze anerkennend und fragt, ob das Paar die römische Ausgrabungsstätte kennen würde. Die Oettinger sind neugierig und lassen sich vom Ehrenamtlichen den Weg zeigen.

    Zur Bildergalerie:

    Donauwald-Premiumweg: Von Donau und Brenz zu einem römischen Tempel

    Nur einige Meter vom Wanderweg entfernt, zwischen Wohnhäusern versteckt, befindet sich der Apollo-Grannus-Tempel. Dort lässt es sich nicht nur gut rasten, ein öffentliches WC ist ebenso vorhanden. Den Macks gibt der Wegepate noch einige Tipps, dann geht es in entgegengesetzter Richtung weiter, entlang eines Mini-Kanals am Berghang. Viele kleine Quellen bündeln sich hier. Zur rechten Seite treffen sich dagegen zwei Ströme: Wir befinden uns an der Brenzmündung. „Von wegen blaue Donau“, weist der Wegepate scherzend auf die recht bräunliche Farbe der

    Am Luitpoldhain gibt es Ziegen, Fische und eine neuen Kneippanlage

    Spaßig wird es auch am Luitpoldhain. Eine Schar Ziegen begrüßt uns meckernd am Wegesrand. Sie grasen auf dem Grundstück einer Fischzucht. Vorbei am Segrébrunnen an der Donau,

    Etappe Gundelfingen-Dillingen Streckeninfo

    Start und Ziel: Ausgangspunkte der Strecke sind die Bahnhöfe Gundelfingen oder Dillingen. Die Anreise mit der Bahn wird empfohlen. Parkplätze stehen zudem am Gundelfinger Gartnersee sowie beim Kulturzentrum Colleg und am Festplatz in Dillingen zur Verfügung. Von den Bahnhöfen und Parkplätzen zeigen grüne Pfeilwegweiser zum Premiumwanderweg.

    Tourlänge: Die Etappe des Wanderweges erstreckt sich auf 13,8 Kilometer. Der Zuweg von den Bahnhöfen ist zusätzlich 4,1 Kilometer lang.

    Streckencharakter: Der Donauwaldweg gilt als Deutschlands flachster Premiumwanderweg. Auf 14 Kilometern Tourlänge beträgt der Höhenunterschied höchstens 18 Meter. Außerdem ist der Weg sehr abwechslungsreich und führt durch Wald und Wiesen.

    Wegbeschreibung: Von Gundelfingen geht es Richtung Faiminger Stausee. Vor der Staustufe des Sees biegt man links ab und überquert kurz darauf die Brenz. Entlang der Brenz entdeckt man den Keller einer römischen Villa und erfreut sich an einem großartigen Pfad mit einem Mini-Kanal am Berghang, der viele kleine Quellen bündelt. An der Brenzmündung vorbei geht es durch den Auwald in Richtung Luitpoldhain, den Stadtpark von Lauingen mit einem weitläufigen Kinderspielplatz. Vorbei am Segrébrunnen an der Donau Richtung Herrgottsruhkapelle. Von dort geht es hinunter auf schmalen Pfaden durch die Natur des Donauwalds, bis zum Damm. Am Eichwaldbad in Dillingen endet die Etappe.

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    Entspannt und günstig mit dem 9-Euro-Ticket: Von Augsburg aus geht es mit dem Regionalexpress über Donauwörth in etwa einer Stunde mit dem Zug nach Gundelfingen. Auch von Dillingen zurück dauert die Fahrt mit einem Umstieg circa eine Stunde.
     

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