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Unterliezheim: Peta fordert Verbot von Pferdekutschen bei Prozessionen

Unterliezheim

Peta fordert Verbot von Pferdekutschen bei Prozessionen

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    In Unterliezheim ist beim Leonhardiritt ein schwerer Unfall passiert. Deshalb fordert die Tierschutzorganisation Peta nun ein Kutschenverbot auf Prozessionen.
    In Unterliezheim ist beim Leonhardiritt ein schwerer Unfall passiert. Deshalb fordert die Tierschutzorganisation Peta nun ein Kutschenverbot auf Prozessionen. Foto: Horst von Weitershausen

    Nach dem schweren Kutschenunfall beim Leonhardiritt in Unterliezheim fordert die Tierschutzorganisation PETA ein Verbot von Pferdekutschen bei Leonhardi-Prozessionen in Bayern. Die Tierrechtsorganisation habe außerdem den Landrat gebeten, ein Verbot von Pferdekutschen im Landkreis Dillingen zu prüfen.

    Jana Hoger, Fachreferentin bei Peta wird in einer Pressemitteilung mit den Worten zitiert: „Die Pferdenutzung bei Leonhardifahrten ist keine gute Tradition und gehört abgeschafft.“ Insbesondere bei den Kutschfahrten komme es immer wieder zu schweren Unfällen. Pferde seien Fluchttiere, schon das kleinste Erschrecken könne eine Tragödie auslösen. „Der heilige Leonhard gilt als Schutzpatron für Pferde. Es ist absurd, Pferde ausgerechnet zu seinen Ehren zu missbrauchen. Die Tiere gehören auf eine grüne Wiese, nicht vor Kutschen.“

    Durch Kutschunfälle bei Leonhardiritten kamen laut den Tierschützern in den vergangenen Jahren immer wieder Menschen und Pferde zu Schaden. Im November 2022 zufolge rannten Pferde, die für eine Leonhardifahrt in Inchenhofen eingespannt wurden, unkontrolliert los. Dabei brach die Deichsel der Kutsche. Ein Mitfahrer fiel von der Kutsche und wurde verletzt, weitere Verletzte waren Besucher des Festes. Im Oktober 2022 trug die CSU-Politikerin Ilse Aigner blaue Flecken davon, als ein Hund die Pferde im Warngau erschreckte.

    PETA erinnert an schwere Kutschenunfälle, die sich ereignet haben

    Daraufhin sprangen die Tiere zur Seite, sodass die Kutsche in Schieflage geriet und umkippte. Bei dem Sturz fielen alle vier Insassen aus der Kutsche. Die Pferde und alle Beteiligten blieben unverletzt. Ein weiteres Beispiel nennt Peta mit einem Vorfall in Grafenau im Jahr 2022. Damals seien zwei Pferde, die für eine Leonhardifahrt eingespannt wurden, unkontrolliert mit der leeren Kutsche losgelaufen. „Eines der Pferde sprang auf die Motorhaube eines Autos, durchtrat die Windschutzscheibe und erlitt Schnittverletzungen“, heißt es in der Mitteilung. Die 72-jährige Autofahrerin und ihre 83-jährige Beifahrerin seien leicht bis mittelschwer verletzt worden. Jährlich ereigneten sich laut Peta Dutzende Unfälle mit von Pferden gezogenen Kutschen. 2023 seien demnach bei insgesamt 30 Kutschunfällen in Deutschland drei Menschen getötet und mindestens 45 wurden verletzt worden, viele von ihnen schwer. „Darüber hinaus starben 2023 auch zwei Pferde, mindestens drei weitere verletzten sich.“ Als mit Abstand häufigste Unfallursache gibt Peta Erschrecken eines oder mehrerer Pferde an. In Rothenburg ob der Tauber wurde im August 2010 das Pferdekutschenverbot vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof bestätigt. (AZ)

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