Direkt am Klingenplatz liegt es, das Schlössle in Staufen. Auf einer kleinen Anhöhe, eingerahmt von Ahorn- und Kastanienbäumen. Am Samstag, 2. November, hauchen Neno und Ana Hajduk dem Gasthaus, das im August geschlossen wurde, wieder neues Leben ein. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, sagt die 43-Jährige über den Moment, als sie und ihr Ehemann das erste Mal vor dem Gebäude standen. Sie wird sich um alles Mögliche kümmern, sobald der Betrieb läuft, erzählt sie. Was eben gerade ansteht. Schön und ruhig sei das Gasthaus, „genau das, was wir wollten“, ergänzt ihr Mann Neno, der mit den Gästen vor allem als Kellner interagieren wird. Auf der Karte soll gutbürgerliche Küche stehen, sagt der 47-Jährige, Gerichte wie Zwiebelrostbraten, Schnitzel und andere deutsche Klassiker. Auch die „Pizza auf Wetzels Art“, die es seit Jahren im Schlössle gebe, werde weiterhin von Original-Bäckerin „Kathi“ zubereitet.
„Es wird aber auch ein Gericht aus unserer Heimat geben, das heißt Pola-Pola, auf Deutsch halb-halb“, sagt Hajduk stolz. Dabei handelt es sich um einen Schweinefleischspieß und Hackröllchen mit Beilage. Er und seine Frau stammen nämlich aus Kroatien. 2016 sind sie nach Deutschland gekommen und haben in Neu-Ulm ein Café mit Bar eröffnet. Das führe mittlerweile der 24-jährige Sohn als Geschäftsführer weiter, erzählen die beiden. Neno und Ana Hajduk wohnen jetzt mit ihrem jüngeren Sohn im Schlössle in Staufen. Dass die Gaststätte leersteht, haben sie von einem Freund aus Syrgenstein erfahren. Schnell war klar: Sie möchten übernehmen. Und es gefällt ihnen sehr gut im Bachtal. Alle seien freundlich und „jeder fragt, wann wir aufmachen“, sagt der neue Pächter und lacht. Auf dem Dorf wohnten sie, wie in ihrer Heimat Kroatien, weit lieber als in der Stadt.
Der Biergarten des Schlössle in Staufen eröffnet „sobald das Wetter passt“
Gekocht werden die Speisen im Schlössle künftig von einem kroatischen Koch. Auch das Spanferkel, das die Eheleute für die Eröffnung vorbereitet haben. „Er hat in Kroatien gelernt, ist sehr erfahren und freut sich, dass er hier neue Gerichte kochen kann“, so Pächter Hajduk. Den Biergarten möchten die beiden eröffnen, sobald das Wetter passt. „Dieses Jahr war es ja am Anfang eher schlecht. Ich hoffe, dass das Wetter im kommenden Jahr früher gut wird“, so der 47-Jährige. Der erste Tag mit Bewirtung draußen solle ebenfalls etwas Besonderes werden, unter anderem denkt Hajduk an live-Blasmusik.
Für den Tag der Gasthaus-Eröffnung wünscht sich das Ehepaar „dass Leute kommen, die zufrieden und satt wieder gehen“. Wenn etwas nicht klappen sollte, werde das Team es lernen. „Ich möchte, dass Gäste gerne hier herkommen und niemanden enttäuschen“, schließt er ab.
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