Syrgenstein feiert: Seit 50 Jahren ist die Pfarrkirche St. Wolfgang, welche die beiden Ortsteile Altenberg und Ballhausen verbindet, jetzt geweiht. Aus diesem Anlass, zusammen mit dem Patrozinium, zelebrierte der neue Ortspfarrer Noah Ijabani Lucas den Festgottesdienst zusammen mit ehemaligen Syrgensteiner Geistlichen. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Olaf Lohberger begrüßte neben den Gottesdienstbesuchern Pfarrer Wolfgang Rauch aus Marxheim-Daiting, früher Ordensmann der Marianer von Obermedlingen, sowie Thomas Payappan, der von 2018 bis 2019 Pfarrer von Syrgenstein war. Der Musikverein „Frisch voran“ Syrgenstein unter der Leitung von Andreas Buchmeyer, übernahm die musikalische Gestaltung.
In einem kurzen Abriss rief Lohberger die Historie der Pfarrkirche St. Wolfgang in Erinnerung: von der Idee des Neubaus unter Pfarrer Erwin Strehle 1961 über den Spatenstich im Dezember 1969 durch Pfarrer Johann May, hin zur Weihe im Dezember 1974 durch den Augsburger Bischof Josef Stimpfle. Besonders dankte er Kirchenpfleger Siegfried Müller und Regina Herreiner für deren Engagement bei der Vorbereitung der Jubiläumsfestschrift. Und mit Blick auf die Zukunft formulierte Lohberger an die Gottesdienstgemeinde: „Nur durch Sie und Ihr Gebet kann dieses Gotteshaus künftig bestehen bleiben.“
Die Syrgensteiner feiern ihre Kirche mit eigenständigem Aussehen
Der imposante Rundbau von St. Wolfgang in der Form eines Kegels symbolisiert, ausgehend vom Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils, das „Zelt Gottes“. Während in der Planungsphase nicht nur Begeisterung, sondern durchaus auch Vorbehalte im Ort herrschten, haben die Syrgensteiner ihre Kirche längst nicht nur akzeptiert, sondern lieben gelernt. Die Christen sind darin um die eine Mitte versammelt, die alle einlädt. Pfarrer Noah Ijabani Lucas betonte darum, wie wichtig es sei, eine Heimat zu haben und „dabei zu sein“: „In unserer Pfarrgemeinde wie in unserer politischen Gemeinde sind alle willkommen.“
In seiner Festpredigt griff Pfarrer Wolfgang Rauch die vielfältigen Verbindungen Syrgensteins zum Heiligen Wolfgang auf. Er verwies auf die Wurzeln des Syrgensteiner Wolfgangspatroziniums und erinnerte an die ehemalige Wolfgangsklause in Altenberg, in der bis 1786 noch ein Einsiedler lebte. Eine spätgotische Wolfgangsfigur, die in der dortigen Kapelle und später in der ehemaligen Pfarrkirche St. Johannes stand, fand nach vielen Jahren auf dem Dachboden erst vor wenigen Jahren zurück in die heutige Pfarrkirche. Erst in diesem Jahr neu ausgewiesen wurde der Wolfgangweg, ein Pilgerweg, welcher von Pfullingen bis nach Regensburg führt und über Syrgenstein, Dillingen und Gremheim auch durch den Landkreis Dillingen führt.
Im Rückblick auf das missionarische Wirken des vor genau 1100 Jahren geborenen heiligen Wolfgang, der auch Bischof von Regensburg war, rief der ehemalige Syrgensteiner Pfarrer Rauch die Anwesenden auf, ihrer Kirche ein Gesicht zu geben, sodass die Menschen sich beheimatet fühlen können: „Die Kirche braucht Menschen wie den heiligen Wolfgang, um zukunftsfähig zu sein. Jeder kann dazu seinen ganz eigenen Beitrag leisten“, so Rauch. Dabei seien Orte wie die Kirche und das Gebet wichtig, um immer wieder Kraft zu tanken.
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