Zentral im Bachtal thront Schloss Altenberg auf der Anhöhe im gleichnamigen Ortsteil Syrgensteins. Wer dort lebe, und verreise, fühle sich durch den Anblick bei der Heimkehr sofort wieder heimisch, sagt Bürgermeisterin Mirjam Steiner. Sie nennt das Bauwerk bei der Feier zum 650. Geburtstag einen „Ort, der Stabilität und Heimat bietet“. Dass Schloss Altenberg heute prachtvoll dasteht, das sei Anfang der 1980er-Jahre noch lange nicht sicher gewesen. 1973 verließen die Franziskanerschwestern, die mehr als 100 Jahre im Schloss Schülerinnen und Schüler gelehrt und soziale Aufgaben übernommen haben, das Gebäude. Der Freistaat Bayern, zu diesem Zeitpunkt Eigentümer des Baus, hatte es an den Orden verpachtet. 1986 kaufte eine Person das Wahrzeichen, die viel damit vorhatte: Clotilde zu Liechtenstein.
Die Schwester des 1991 verstorbenen Johannes von Thurn und Taxis benötigte es für eine Wohnung und für die Unterbringung der Forstverwaltung ihrer Auernheimer Waldbesitzungen. Rathauschefin Steiner bezeichnet sie als warme und zugleich würdevolle Frau. „Sie hat mit erheblichen Eigenmitteln ein Juwel im Dorf geschaffen“, führt sie weiter aus. Das sei ein „Geschenk an die Gemeinde, das wertgeschätzt werden muss“. Bei den Erneuerungsarbeiten sei zudem auf Denkmalschutz geachtet worden, etwa bei der Mineralfarbe. Diese wurde nämlich nach „alter Herstellungsart“ gefertigt.
Denkmalschutz war ein prägendes Thema bei der Renovierung von Schloss Altenberg
Ihr Erbe führt jetzt Sohn Hugo von und zu Liechtenstein weiter. Er wohnt im Schloss und sorgt dafür, dass es weiterhin strahlt. Der Schlossbesitzer sagt, sein Gebäude fördere das Geschichtsbewusstsein im Ort, mit dem Besitz gehe „ein Lehrauftrag“ für ihn einher. „Ich bin meiner Mutter sehr dankbar dafür“, betont er. Dafür, dass er das Erbe seiner Mutter angenommen hat und bewahrt, ehrt ihn Rathauschefin Steiner bei der Jubiläumsveranstaltung.
Karl-Josef Stutzmiller vom Historischen Bürgerverein hat anlässlich des Jubiläums einen Videorundgang durch Schloss Altenberg kreiert. Für seine Ausstellung in der Bachtalhalle hat er zudem zahlreiche Fotos aus den Innenräumen geschossen, die zeigen, wie diese nach der Renovierung vor rund 30 Jahren aussehen. Zudem gab es jahrhundertealte historische Dokumente und Verträge, die das Gebäude betreffen, vor Generationen gefertigte Becher und große Schnitzereien aus Holz, darunter eine Nachbildung des Schlosses, zu bestaunen.
Der Historische Bürgerverein bewahrt die Geschichte Syrgensteins
Bei der Feier ehrt Rathauschefin Steiner Stutzmiller, Ute Fink und die Frauen, die seit Jahrzehnten in der Klause im alten Rathaus die Geschichte Syrgensteins bewahren. Denn „diese Geschichte macht unsere Gemeinde zu dem, was sie heute ist“, sagt die Bürgermeisterin. Sie ruft außerdem die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, „altes Wissen“ mitzuteilen. Dabei gehe es etwa um Erinnerungen von früher, aber auch um Funde zu Hause oder alte Dokumente.
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