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Das Nahwärmenetz in Steinheim soll größer werden
![Hermann Kästle betreibt seit 2014 eine Biogasanlage im Norden von Steinheim. Jetzt sollen weitere 120 Haushalte des Dillinger Stadtteils an das Nahwärmenetz angeschlossen werden. Hermann Kästle betreibt seit 2014 eine Biogasanlage im Norden von Steinheim. Jetzt sollen weitere 120 Haushalte des Dillinger Stadtteils an das Nahwärmenetz angeschlossen werden.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
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Landwirt Hermann Kästle kündigt in der Bürgerversammlung in Steinheim an, dass er weitere 120 Haushalte mit seiner Biogasanlage mit Wärme versorgen kann.
Dillingen ist bei der Versorgung mit regenerativer Energie gut im Rennen. Die Palette reicht vom Donau-Wasserkraftwerk über Biogas- und Fotovoltaikanlagen bis zum Biomasse-Heizkraftwerk von Schwaben Regenerativ. Wenn man das Geschirrspülerwerk außer Acht lässt, könnte die Stadt ihren Bedarf rein rechnerisch aus erneuerbaren Energien decken, betont Oberbürgermeister Frank Kunz in diesen Tagen bei den Bürgerversammlungen. Im Stadtteil Steinheim weist jetzt ein weiteres Projekt in diese Richtung. Dort betreibt Landwirt Hermann Kästle junior mit seiner Biogasanlage ein Nahwärmenetz, das bisher etwa 60 Haushalte versorgt. In der Bürgerversammlung am Mittwochabend im Pfarrhaus informierte Kästle über seine Pläne, das Nahwärmenetz in Steinheim auszubauen.
Der Landwirt betreibt seit 2011 eine Biogasanlage im Norden des Stadtteils. Seit 2014 baut er ein Nahwärmenetz in Steinheim auf. Kästle erklärte, dass er weitere 120 Haushalte mit Nahwärme versorgen könne. Und zwar im kompletten "Altdorf", im Baugebiet Wickenpoint I und im Baugebiet Molberg in Richtung Höchstädt. Um das Projekt wirtschaftlich betreiben zu können, sei allerdings eine gewisse "Anschlussdichte" notwendig. Der Landwirt benötigt also möglichst viele Haushalte, die mit Nahwärme beheizt werden, damit sich die Investition rentiert. Zu einer Informationsveranstaltung lädt Kästle, der mit seinem Projekt die Wärmegewinnung und die Stromproduktion entkoppeln will, am Mittwoch, 3. Juli, um 19 Uhr ins Feuerwehrhaus ein. Eine Anmeldung, so hieß es, sei auf der Webseite nahwaerme-steinheim-donau.de notwendig.
Ein neues Blockheizkraftwerk soll in Steinheim gebaut werden
Der Landwirt wird dabei auch ein Blockheizkraftwerk errichten. Es soll im neuen Gewerbegebiet bei Schrauben Würth entstehen. Eine Anwohnerin klagte, dass das bestehende Blockheizkraftwerk bei der Firma Ayrle Lärm verursache. Kästle entgegnete, dass er den Schallschutz verbessert habe. Zudem werde die Lärmbelastung mit der Erweiterung am neuen Standort Vergangenheit sein.
Etwa 70 Interessierte waren trotz der Übertragungen bei der Fußball-EM zur Steinheimer Bürgerversammlung gekommen, in der Kunz detailliert über die Entwicklung Dillingens und seiner Stadtteile informierte. Er betonte, dass die Stadt den Ausbau des Nahwärmenetzes unterstützen werde. Größtes Projekt in Steinheim ist derzeit der neue Kindergarten, der etwa 3,5 Millionen Euro kostet und im September in Betrieb gehen soll. Die Bevölkerung im Stadtteil hat weiter zugenommen. Steinheim zählte am Jahresende 1635 Einwohner und Einwohnerinnen, drei mehr als Ende 2022. Wie Kunz erläuterte, hatte es im vergangenen Jahr 18 Geburten, zehn Sterbefälle und acht Eheschließungen in Steinheim gegeben.
Hochwasser hat den Donauradweg Richtung Steinheim beschädigt
Der Straßenbelag in der Jahnstraße wurde erneuert. Das Hochwasser hat den Waldweg nach der Donaubrücke in Richtung Steinheim beschädigt, teilte Kunz mit. Eine Firma wurde mit den Reparaturarbeiten beauftragt. Die Untere Naturschutzbehörde habe genehmigt, dass die Gräben nach dem Hochwasser ausgemäht werden dürfen. Fluten haben auch den Donauradweg zwischen Steinheim und Dillingen beschädigt. Die Arbeiten zur Wiederherstellung werden voraussichtlich bis Anfang Juli dauern, informierte der Oberbürgermeister. In Steinheim soll eine neue Naturkneippanlage an der Egau entstehen. Die Suche nach einem geeigneten Standort laufe, die Mittel dafür seien im Haushalt 2024 berücksichtigt, erläuterte Kunz.
In der Diskussion wollte Edeltraud Bihler wissen, wo denn jetzt die Sirene im Stadtteil installiert sei. Ein Eigentümer wollte sie nicht mehr auf seinem Anwesen haben. Der Rathauschef informierte, dass die Sirene nun übergangsweise auf dem Feuerwehrhaus angebracht wurde. Bernhard Hartmeier machte darauf aufmerksam, dass ihm bei Spaziergängen im Innenbereich in Steinheim immer mehr Leerstände von Gebäuden auffielen. Er fragte, welche Möglichkeiten die Stadt habe, auf die Grundstückseigentümer einzuwirken, damit diese Häuser genutzt werden können. Kunz erläuterte, dass Eigentümer angeschrieben wurden, ob sie solche Grundstücke nicht verkaufen wollen. Da habe es aber keine Bereitschaft gegeben. Rechtlich gebe es keine Möglichkeit, auf die Eigentümer einzuwirken, dass sie ihre Immobilie aufhübschen, verkaufen oder vermieten, erklärte der Rathauschef.
Gleich zwei Mal gab es Klagen, dass Ahorne zu groß geworden seien (auf dem Friedhof und im Baugebiet Wickenpoint) und mit ihren Samen und dem Laub Probleme bereiteten. Die Baumkommission werde jetzt prüfen, ob sie möglicherweise zurückgeschnitten werden. Christine Hartmeier sagte, dass in der Sudetenstraße viel zu schnell gefahren werde. "Da muss etwas passieren", sagte sie. Kunz kündigte die geplante Einrichtung einer Tempo-30-Zone im Einmündungsbereich des Kindergartens an. Eine Steinheimerin dankte der Stadt für die schöne Neugestaltung des Platzes bei der St.-Wolfgang-Kapelle in der Kapuzinerstraße.
Steinheimer wollen einen Fußweg zwischen Donau- und Egaubrücke
Ein Wunsch einiger Steinheimer, den Hermann Strasser und Roswitha Knaus äußerten, ist offensichtlich ein Fußweg zwischen der Donau- und der Egaubrücke. OB Kunz sagte, dass die Ortsverbindungsstraße nach Kicklingen und Fristingen nicht so stark befahren sei. Nach der aktuellen Bewertung sei ein Fußweg nicht erforderlich. Roswitha Knaus forderte, die Sache noch einmal zu überprüfen. An Sonntagen etwa seien dort viele Fußgänger unterwegs, es komme zu gefährlichen Situationen. Die Stadt, so Kunz, werde sich mit dem Thema noch einmal befassen.
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