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Sport-Serie: Konrad Gallenmüllers Tatendrang lässt nicht nach

Sport-Serie

Konrad Gallenmüllers Tatendrang lässt nicht nach

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    Wenn Konrad Gallenmüller am Bildschirm sitzt, dann hat dies oft mit seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten beim SV Donaualtheim zu tun, bei dem er seit 70 Jahren Mitglied ist.
    Wenn Konrad Gallenmüller am Bildschirm sitzt, dann hat dies oft mit seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten beim SV Donaualtheim zu tun, bei dem er seit 70 Jahren Mitglied ist. Foto: Günther Herdin

    Der 13. April vergangenen Jahres war bisher der schwärzeste Tag in seinem Leben: In seinem Heimatort Donaualtheim wurde Konrad Gallenmüller in einer Kreuzung von einem Auto angefahren und erlitt dabei lebensbedrohliche Verletzungen. Er zog sich einen Oberschenkelbruch zu, erlitt eine Gehirnverletzung und zahlreiche Prellungen obendrein. Mit dem Hubschrauber musste er in die Uni-Klinik nach Augsburg geflogen werden. „Ein Flug mit dem Helikopter hat mich schon immer gereizt, aber nicht unter diesen Voraussetzungen“, hat der heute 84-Jährige trotz der Schwere des Unfalls seinen Humor nicht verloren. Inzwischen ist der langjährige Dillinger Stadtrat (1984 bis 2008) einigermaßen genesen und längst wieder voller Tatendrang. Bei der Herren-Gymnastikgruppe des SV Donaualtheim, die von ihm im Jahr 1983 gegründet wurde, ist er längst schon wieder der Vorturner.

    Jeden Donnerstag, ganzjährig ohne Pause, stehen im Sportheim des SV Donaualtheim altersgerechte Übungen mit verschiedenen Geräten auf dem Trainingsprogramm. „Die älteren Herren geländegängig und pflegeleicht machen“, lautet Gallenmüllers Devise. Nach jeder Übungsstunde freuen sich die Teilnehmer, dass man sich zusammensitzen und gemeinsam ein Bier trinken kann, schildert er die Abläufe innerhalb seiner Gruppe. Die Kameradschaft werde aber auch bei gemeinsamen Ausflügen mit der Bahn, dem Auto oder dem Rad unternommen.

    Von Donaualtheim in die Alpen

    Seit fünf Jahren besitzt Konrad Gallenmüller ein E-Bike. Er hofft, dass er in diesem Jahr mit diesem demnächst wieder Ausflüge an den Härtsfeldsee oder weiter bis nach Neresheim machen kann. Neben dem Radeln ist auch das Wandern und Bergsteigen seine Leidenschaft. Im Sommer 1998 ist er zum Matterhorn in der Schweiz aufgestiegen, auch den Mont Blanc in Frankreich hat er schon erobert. Sein Lieblingsausflugsziel in den Bergen ist jedoch das Tannheimer Tal in Österreich. „Dort zu wandern, ist einfach ein Traum“, hofft Gallenmüller im in den kommenden Monaten wieder einige Tagesausflüge in die Alpenrepublik unternehmen zu können.

    Der Aufstieg zum Matterhorn im Sommer 1998 war für Wander- und Bergsteigerfreund Konrad Gallenmüller buchstäblich ein absoluter Höhepunkt.
    Der Aufstieg zum Matterhorn im Sommer 1998 war für Wander- und Bergsteigerfreund Konrad Gallenmüller buchstäblich ein absoluter Höhepunkt. Foto: B. Gallenmüller

    Als linker Verteidiger hat der Fan des FC Bayern München mehr als 400 Spiele für den SV Donaualtheim als Fußballer bestritten. In seiner besten Zeit als Kicker wollten ihn die SSV Dillingen und der BSC Unterglauheim haben. Er aber blieb dem SVD treu, war später zu Bezirksligazeiten auch Pressewart und schrieb die Spielberichte für die erste Mannschaft. Als Fußball-Jugendleiter hat er 1974 mit den A-Junioren die Meisterschaft geholt und war außerdem vier Jahre Trainer der Schülermannschaft. Bereits im Jahr 1972 gründete er die Damengymnastikgruppe, die binnen kurzer Zeit 80 Teilnehmerinnen zählte.

    Ehrenmitglied beim SV Donaualtheim

    Kein Wunder, dass Konrad Gallenmüller bei all seinen Verdiensten zum Ehrenmitglied beim SV Donaualtheim ernannt worden ist und längst als graue Eminenz im Verein gilt. Zumal er sich während des Sportplatzbaues als Schrift- und Geschäftsführer auch um Angelegenheiten mit dem Bayerischen Landessport-Verband (BLSV) und dem Fußballverband kümmerte. „Schließlich galt es, die entsprechenden Zuschussanträge zu stellen“, blickt er zurück. In seiner Zeit als Dillinger Stadtrat hat Konrad Gallenmüller etliche Jahre das Amt des Sportreferenten ausgeübt und dabei oft Versammlungen anderer Sportvereine innerhalb der städtischen Grenzen besucht. Nicht zum Nachteil seines Heimatvereins. Positive Dinge, die er beispielsweise beim BC Schretzheim, SV Kicklingen, SSV Steinheim, TV Dillingen oder der SSV Dillingen vernommen hat, versuchte er später beim SV Donaualtheim umzusetzen. „Da war schon einiges dabei“, schmunzelt, der 84-Jährige, der mit seiner Ehefrau Barbara in diesem Jahr vor der Diamantenen Hochzeit steht.

    Wie umtriebig Konrad Gallenmüller in seinem bisherigen Leben war, zeigen auch seine Aktivitäten außerhalb des Donaualtheimer Sportvereins. Er nahm insgesamt fünfzehnmal an der BR-Radltour teil, war bei der Fußwallfahrt nach Wemding (jeweils 40 Kilometer) dreißigmal dabei und geht seit mehr als 40 Jahren einmal aktiv zum Schwimmen ins Hallenbad nach Höchstädt. Als 1965 die Donaualtheimer Faschingsgesellschaft „Hallo Wach“ gegründet wurde, durfte Gallenmüller als Gründungsmitglied natürlich nicht fehlen.

    Ein Donaualtheimer Urgestein

    40 Jahre Mitglied im Schützenverein St. Hubertus und 30 Jahre Zugehörigkeit zur örtlichen Feuerwehr zeigen auf, wie eng der mehrfache Onkel mit seinem Heimatort verwurzelt ist. Keine Frage, Konrad Gallenmüller ist ein Donaualtheimer Urgestein, das sich zudem 41 Jahre lang als Kirchenpfleger um das Dorf verdient gemacht hat. „Ich habe hier schon viele schöne Zeiten erlebt“, gesteht er freimütig und freut sich, bald wieder zu den Fußball-Heimspielen seines SVD auf den Sportplatz radeln zu können. Natürlich unfallfrei und ohne Gedanken an den schwarzen 13. April vor knapp einem Jahr ...

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