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Sport-Historie: Der Bundespräsident lobt einen Lauinger Schiri

Sport-Historie

Der Bundespräsident lobt einen Lauinger Schiri

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    Schiedsrichter Günther Holz aus Lauingen (links im linken Bild) war beim DFB-Pokalfinale 1994 zwischen Werder Bremen und Rot-Weiß Essen als Linienrichter im Einsatz. Neben ihm Referee Manfred Amarell (Mitte) und Linienrichter-Kollege Kurt Ertl.
    Schiedsrichter Günther Holz aus Lauingen (links im linken Bild) war beim DFB-Pokalfinale 1994 zwischen Werder Bremen und Rot-Weiß Essen als Linienrichter im Einsatz. Neben ihm Referee Manfred Amarell (Mitte) und Linienrichter-Kollege Kurt Ertl. Foto: repro her

    Die Welt blickte vor drei Jahrzehnten in den Nahen Osten. Nach 27 Jahren israelischer Besetzung verwalten die Palästinenser seit dem 4. Mai den Gazastreifen und die Stadt Jericho im Westjordanland selbst. Bei der Unterzeichnung des Autonomie-Abkommens in Kairo sagte der israelische Ministerpräsident Rabin, man habe „100 Jahre Feindseligkeit, Misstrauen und Blutvergießen überwunden“. Bei einem Freudenfest gingen im Pretoria fast dreieinhalb Jahrhunderte weißer Vorherrschaft am Kap zu Ende. Die Vereidigung von Nelson Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas war der Beginn einer neuen Epoche, in die vor allem die lange unterdrückten Schwarzafrikaner ihre Hoffnungen auf dem schwarzen Kontinent setzten. In Chile starb der frühere DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker im Alter von 81 Jahren. 

    Auf der internationalen Sportszene wurde die Formel 1 beim Großen Preis von San Marino von der größten Tragödie ihrer Geschichte erschüttert. Nur einen Tag nach dem tödlichen Unfall des Österreichers Roland Ratzenberger im Training kam auch der dreimalige Weltmeister Ayrton Senna aus Brasilien ums Leben. Drei Stunden nach dem Unfall in der siebten Runde des Rennens stellten die Ärzte in der Zentralklinik von Bologna den Gehirntod des damals besten Rennfahrers der Gegenwart fest. Der FC Bayern München sicherte sich am letzten Spieltag in der Fußball-Bundesliga durch ein 2:0 gegen den FC Schalke 04 unter Trainer Franz Beckenbauer die deutsche Meisterschaft mit einem Punkt Vorsprung auf den 1. FC Kaiserslautern. Torschützenkönige mit je 18 Treffern wurden Antony Yeboah (Eintracht Frankfurt) und Stefan Kuntz (Kaiserslautern).

    Auf lokaler Ebene sorgte eine junge Dillinger Kunstturnerin für Furore, als sie deutsche Meisterin im Kür-Vierkampf bei den A-Juniorinnen wurde. Seinen Höhepunkt als Fußball-Schiedsrichter erlebte der Lauinger Günther Holz, der als Linienrichter beim DFB-Pokalfinale in Berlin zum Einsatz kam. Dies und einiges mehr lesen Sie in unserer Serie „Lokale Sportgeschichte(n)“. Wir blicken auf den Mai 1994 zurück und zeigen auf, was vor drei Jahrzehnten los war.

    • Wer hätte das gedacht: Die neu gemeldete vierte Tischtennis-Mannschaft des TV Lauingen wurde auf Anhieb Meister in der Kreisliga IV Süd. Das souverän auftretende Team um Spielführer Wolfgang Böse gab insgesamt nur drei Punkte auf dem Weg zum Titel ab. Neben Böse gehörten Günther Weigelt, Christoph Linder, Markus Nörpel, Holber Wiblishauser, Stefan Berchtold, Eduard Knöpfle und Bernd Lotthammer zur erfolgreichen Truppe.
    • Die SG Wittislingen hatte wieder einmal ein großes Schützentalent. Die zwölf Jahre alte Diana Steidle wurde schwäbische Schüler-Vizemeisterin im LG-Dreistellungskampf mit 281 Ringen. Einen hervorragenden dritten Platz sicherte sich Steidle in der Disziplin „Luftgewehr stehend“ mit 181 Ringen. Durch diese guten Ergebnisse qualifizierte sie sich in beiden Anschlagarten für die bayerischen Meisterschaften auf der Olympia-Schießanlage in München-Hochbrück.
    Jungschützin Diana Steidle aus Wittislingen wurde vor 30 Jahren schwäbische Vizemeisterin.
    Jungschützin Diana Steidle aus Wittislingen wurde vor 30 Jahren schwäbische Vizemeisterin. Foto: her repro
    • Obwohl das letzte Saisonspiel gegen den TSV Vestenbergsgreuth zu Hause 2:3 verloren ging, konnten sich die Bayernliga-Fußballer des FC Gundelfingen über den Klassenerhalt freuen. Meister und Aufsteiger in die Regionalliga: der FC Augsburg. FCG-Abteilungsleiter Hans Anderl lobte Spielertrainer Wilfried Mayer: „Er hat als Nachfolger von Grygorcewicz seine Sache sehr gut gemacht und die Verkrampfung aus der Mannschaft gespielt.“
    • 76.000 Zuschauer im Berliner Olympiastadion sahen den 3:1-Sieg von Werder Bremen im DFB-Pokalfinale gegen Rot-Weiß Essen. Günther Holz aus Lauingen hatte einen ganz besonderen Platz, für den er allerdings viel leisten musste: Der 42-Jährige war beim 51. Pokalendspiel Linienrichter im Gespann von Manfred Amarell. Zweiter Linienrichter war Kurt Ertl. Bei der Siegerehrung drückte Bundespräsident Richard von Weizsäcker Günther Holz die Hand: „Gut gemacht!“
    • Pokale und Medaillen hat Josef Susok von der SSV Höchstädt schon reichlich gesammelt. Vor 30 Jahren durfte sich der 46-Jährige auch noch deutscher Meister im Gewichtheben nennen. In Haßloch gewann er den Titel in der Seniorenklasse-AK III (45 bis 50 Jahre) mit einer Gesamtleistung von 225 Kilogramm. Wenige Wochen später erlitt der SSV-Heber bei der Europameisterschaft der Senioren in Schrobenhausen einen Herzinfarkt, war aber außer Lebensgefahr.
    • Nur eine Spielzeit dauerte die „Verbannung“ des SSV Steinheim in die B-Klasse, nachdem die Mannschaft zuvor über die Relegation abgestiegen war. Überlegen sicherte sich der Verein in der Saison 1993/94 die Meisterschaft in der C-Klasse Donau I und den damit verbundenen sofortigen Wiederaufstieg. Trainiert wurde das Team von Siegfried Böhm.
    Die Dillinger Kunstturnerin Bianca Schneider, die vor 30 Jahren deutsche Jugendmeisterin im Kür-Vierkampf wurde.
    Die Dillinger Kunstturnerin Bianca Schneider, die vor 30 Jahren deutsche Jugendmeisterin im Kür-Vierkampf wurde. Foto: her repro
    • Beim Deutschen Turnfest in Hamburg war die 17-jährige Dillingerin Bianca Schneider dabei, die seit einem Jahr das Sportinternat in Dresden besucht. Sie gewann das Kunstturnen im Kür-Vierkampf der Jugend A (Jahrgang 1976/77) für den Dresdner SC. An den Geräten Balken, Barren, Sprung und Boden zeigte sie Bestleistungen und siegte völlig verdient. (her)
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