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Porträt: Den Turnern und Fußballern im Zusamtal verbunden

Porträt

Den Turnern und Fußballern im Zusamtal verbunden

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    Max Mordstein ist seit 2013 Ehrenvorsitzender des TSV Buttenwiesen und ein großer Fan der Zweitligaturner aus dem Zusamtal.
    Max Mordstein ist seit 2013 Ehrenvorsitzender des TSV Buttenwiesen und ein großer Fan der Zweitligaturner aus dem Zusamtal. Foto: Herdin

    Es gibt in der Großgemeinde Buttenwiesen wohl keinen anderen Menschen, der im Sport so viele Ehrenämter wie Max Mordstein ausgeübt hat. Beim TSV Buttenwiesen war er insgesamt zwölf Jahre (1993 bis 2005) erster Vorsitzender, beim im Jahr 2000 gegründeten und 2015 wieder abgemeldeten SC Untere Zusam der einzige Vereinsvorstand überhaupt. Und als 2014 der FC Pfaffenhofen-Untere Zusam (FC PUZ) gegründet wurde, war der Mordstein ebenfalls Gründungsmitglied und fünf Jahre lang Fußball-Abteilungsleiter des Fusionsklubs. Inzwischen hat der 70-Jährige alle offiziellen Ämter abgelegt, freut sich aber die Auszeichnung „Ehrenvorsitzender“, die er anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des TSV Buttenwiesen im Jahr 2013 erhalten hat.

    Buttenwiesen in die schwarzen Zahlen geführt

    Der ehemalige Beamte bei der Deutschen Post, Vater einer Tochter und zweier Enkelkinder konnte dem Sport nur deshalb so lange dienen, weil ihm bei all seinen Tätigkeiten Ehefrau Viktoria immer unterstützt hat. Vor allem in den Anfangsjahren seiner Zeit als Vereinsboss beim TSV Buttenwiesen. „Ich habe einen Verein mit vielen Schulden übernommen“, erinnert sich Mordstein an Verbindlichkeiten von circa 65.000 Mark. Innerhalb von drei Jahren schrieb der TSV wieder schwarze Zahlen. „Weil wir zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt haben.“

    Da wurde in Buttenwiesen unter anderem fleißig Theater gespielt, gab es zahlreiche Sommer- und Oktoberfeste mit bis zu 3000 Besuchern, einen eigenen TSV-Stand bei den Marktsonntagen und gut besuchte Vatertags- oder Weihnachtsfeiern. Ein großes Helferteam, darunter seine Ehefrau, habe ihn stets unterstützt. Der Zusammenhalt sei stets sehr groß gewesen, und auch einige private Freundschaften konnte Max Mordstein während seiner langen Zeit als Funktionär schließen. Unter anderem mit Henner Löwe, einem anderen Ehrenmitglied beim circa 900 Mitglieder zählenden TSV Buttenwiesen. Selbst war Mordstein, der seit seiner Geburt in Unterthürheim lebt, auch als Fußballspieler und später als Trainer beim TSV Buttenwiesen aktiv. „Ich habe aber auch mal in Pfaffenhofen, Villenbach und Wortelstetten Mannschaften trainiert“, zählt der passionierte Motorradfahrer auf.

    Mordstein gleich zweifacher Vorsitzender

    Seine intensivste Zeit als Funktionär erlebte er zwischen 2000 und 2005. Da war er gleichzeitig Vorsitzender beim TSV Buttenwiesen und beim neu gegründeten SC Untere Zusam. Auf die Frage, wie er das alles geschafft habe, antwortet Mordstein: „Es hat einfach funktioniert.“ Seine Motivation, in den Vereinen Verantwortung zu übernehmen, habe er als Jugendlicher bekommen. „Ich habe damals gemerkt, wie sich einige Leute mit viel Engagement um uns junge Sportler kümmern. Da habe ich mir gedacht, das will ich später einmal zurückzahlen.“

    Nicht nur an die Fußballer, sondern insbesondere auch an die Turner. Als Mordstein TSV-Vorsitzender wurde, kämpften diese „nur“ in der Gauliga, war an Bundesliga in Buttenwiesen nicht zu denken. Erst der Bau der Riedblickhalle, bei der Mordstein als Mitglied im Planungsausschuss tätig war, habe alles verändert. „Als ich 2005 als Vorsitzender aufgehört habe, sind wir in die Zweite Bundesliga aufgestiegen“, erinnert er sich noch heute an den erfolgreichen Aufstiegskampf gegen den TV Isselhorst in Goslar.

    Max Mordstein verfolgt fast alle Wettkämpfe in der Riedblickhalle, die während seiner Amtszeit als Vereinsvorsitzender gebaut wurde.
    Max Mordstein verfolgt fast alle Wettkämpfe in der Riedblickhalle, die während seiner Amtszeit als Vereinsvorsitzender gebaut wurde. Foto: Thomas Unflath

    Die Riedblickhalle wurde in den Jahren danach zum Turn-Leistungszentrum, die Zahl der Übungsleiter beim TSV Buttenwiesen stieg von einst vier auf über fünfzig. Mit dem sportlichen Höhepunkt 2013, als die Herrenmannschaft in Heidenheim durch einen Sieg im Aufstiegskampf gegen TuS Leopoldshöhe den Sprung in die Erste Bundesliga schaffte. Doch Mordstein erinnert sich auch an andere große Turn-Events wie zum Beispiel den National-Team-Cup, der mehrere Male in Buttenwiesen ausgetragen wurde und bei dem die Zuschauer in Scharen in die Halle strömten, um unter anderem Stars wie Fabian Hambüchen oder Marcel Nguyen zu sehen.

    Wenn Max Mordstein in Erinnerungen schwelgt, dann denkt er auch an zwei Kreisliga-Aufstiege mit den Fußballern des SC Untere Zusam. Und an ein Relegationsspiel gegen die SSV Dillingen vor 1500 Zuschauern in Wertingen: „Leider haben wir damals 2:3 verloren.“ Beim Blick zurück gibt es für den 70-Jährigen allerdings auch einen kleinen Wermutstropfen: Unter seiner Führung als Vereinsvorsitzender löste sich die Tischtennis-Abteilung beim TSV auf. Die Zelluloidball-Künstler gründeten 2001 einen eigenen Verein, die Tischtennis-Freunde Unteres Zusamtal. Doch das ist Schnee von gestern. Für die Zukunft sieht Max Mordstein den TSV Buttenwiesen um seinen jetzigen Vorsitzenden Alfred Ebert bestens aufgestellt. Und als Fan der Turner hofft er, dass diese im Herbst 2023 viele Wettkämpfe erfolgreich bestreiten könne. 

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