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Jugendfußball: In Schretzheim Seite an Seite mit dem Ex-Profi

Jugendfußball

In Schretzheim Seite an Seite mit dem Ex-Profi

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    Vier von mehr als 50 Talenten, von denen am Pfingstwochenende Ex-Nationalspieler Michael Rummenigge (Mitte) beim Fußball-Camp in Schretzheim sehr angetan war. Von links: Henri Feistle (Wertingen), Johannes Bäuerle (Schretzheim), Tobias Rebel (Schretzheim) und Vincent Berger (Höchstädt).
    Vier von mehr als 50 Talenten, von denen am Pfingstwochenende Ex-Nationalspieler Michael Rummenigge (Mitte) beim Fußball-Camp in Schretzheim sehr angetan war. Von links: Henri Feistle (Wertingen), Johannes Bäuerle (Schretzheim), Tobias Rebel (Schretzheim) und Vincent Berger (Höchstädt). Foto: Günther Herdin

    Seine Blütezeit als Fußballer bei Bayern München und Borussia Dortmund hatte er in den 1980er- und 1990er-Jahren. Da war noch keiner der Teilnehmer an der Michael-Rummenigge-Fußballschule in Schretzheim geboren. Was dort am vergangenen Pfingstwochenende circa 50 Teilnehmer im Alter von 8 bis 14 Jahren erlebten, wird ihnen noch lange in Erinnerung bleiben. Vor allem die Tatsache, dass der ehemalige Bundesliga-Profi höchstpersönlich das Fußball-Camp im Dillinger Stadtteil besuchte und am Freitag und Samstag mit den Nachwuchskickern bei all den gemeinsamen Übungen aufmerksamer Beobachter war und dabei sichtlich Spaß hatte. Von den äußerlichen Bedingungen in Schretzheim war Rummenigge sehr angetan: „Die Plätze hier sind in einem Top-Zustand“, lobte er den Ausrichter, die SG Schretzheim-Donaualtheim-Steinheim.

    Michael Rummenigge macht sich Sorgen

    Am Rande des Trainings-Camps nahm sich der jüngere Bruder des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, Zeit, über die Nachwuchsarbeit in Deutschland ganz allgemein zu philosophieren. Von über 600 Talenten der U 17- und U 19-Mannschaften in den Nachwuchs-Bundesligen schaffe es lediglich ein Prozent der Spieler, später einen Profivertrag zu bekommen. Das sei viel zu wenig, kritisiert Michael Rummenigge. Noch könne dieses Manko einigermaßen kompensiert werden, ab dem Jahr 2024 vermutlich jedoch nicht mehr, blickt der 58-Jährige voraus. Die vielen Fußball-Leistungszentren, welche in den vergangenen Jahren geschaffen wurden, sieht Rummenigge als gute Einrichtungen. Diese hätten sich vor allem nach der desaströsen Europameisterschaft 2000 in Belgien und in den Niederlanden bewährt. Profitiert davon hätte Deutschland mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 14 Jahre später in Brasilien mit der Generation um Ex-Kapitän Philipp Lahm. Aktuell sei es schwierig, wieder solche Spielertypen wie Lahm hervorzubringen, da sich die Zeit in den vergangenen zwei Jahrzehnten sehr gewandelt habe. Manche junge Kicker, so Rummenigge verbringen derzeit mehr Stunden pro Woche mit dem Computer im Internet als auf dem Trainingsplatz.

    Talente bleiben nicht unentdeckt

    Auf die Frage, ob es heutzutage noch vorkommen kann, dass in Deutschland ein Talent eventuell unentdeckt bleibt, antwortete Rummenigge: „Normalerweise nicht. Gute Spieler werden immer entdeckt“, verweist er auf das dichte Netz von Trainern und Betreuern, die in Deutschland bei den Vereinen – angefangen auf dem flachen Land bis hin zum Großstadtklubs – für den Nachwuchs im Einsatz sind. Ob in Schretzheim ein Talent dabei ist, das die Veranlagung hat, irgendwann in einem der Nachwuchsleistungszentren eines Profivereins zu trainieren?, konnte Rummenigge zum Auftakt des Camps noch nicht einschätzen. Wäre dies der Fall, würde der Ex-Nationalspieler als erstes seinen Freund Stefan Reuter beim Erstligisten FC Augsburg informieren. Oder Verantwortliche des 1. FC Heidenheim, der in der Region eine gute Alternative sei.

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