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Hallenfußball: Türk Gücü Lauingen: „Die Stimmung ist besser als im Freien“

Hallenfußball

Türk Gücü Lauingen: „Die Stimmung ist besser als im Freien“

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    TGL-Spielertrainer Sahin Tasdelen eilt in der Halle von Erfolg zu Erfolg.
    TGL-Spielertrainer Sahin Tasdelen eilt in der Halle von Erfolg zu Erfolg. Foto: Walter Brugger

    20 Spiele hat Türk Gücü Lauingen in diesem Winter in der Halle bestritten, verloren haben die Fußballer des Kreisligisten nur einmal, nämlich das Eröffnungsspiel beim Seeßle-Cup in Gundelfingen gegen den FV Sontheim mit 1:2. Danach gab es bei drei Unentschieden und 16 Erfolgen einen wahren Siegeszug, der am vergangenen Wochenende mit dem Einzug zur schwäbischen Endrunde, die am heutigen Samstag ab 13.30 Uhr in Günzburg ausgetragen wird, ihren vorläufigen Höhepunkt fand. Vor den Gruppenspielen gegen den TSV Bobingen, FC Blonhofen und TSV Dasing befragten wir im Doppelinterview die beiden Spielertrainer von Türk Gücü, Nuh Arslan und Sahin Tasdelen, was das Geheimnis für den Erfolg beim Budenzauber ist.

    Was haben Sie in diesen Tagen außer Hallenfußball und Futsal im Kopf?

    Nuh Arslan: Es ist gerade sehr schwierig, an etwas anderes zu denken. Weil es einfach zu schön ist, was wir momentan erleben.

    Sahin Tasdelen: In meiner Freizeit habe ich derzeit fast nur den Fußball im Kopf, im Dienst muss ich mich auf andere Dinge konzentrieren. Zum Beispiel auf die Streiks der Landwirte und deren Demonstrationen. Da haben wir als Polizisten gerade viel zu tun.

    Co-Spielertrainer Nuh Arslan will mit Türk Gücü Lauingen auch in Günzburg erfolgreich sein.
    Co-Spielertrainer Nuh Arslan will mit Türk Gücü Lauingen auch in Günzburg erfolgreich sein. Foto: Walter Brugger

    Wenn Sie nachts vom Hallenfußball träumen, geschieht dies in Deutsch oder auf Türkisch?

    Tasdelen: Gute Frage, da habe ich noch gar nicht darüber nachgedacht. Wenn ich denke, tue ich dies auf Deutsch, träumen tue ich wohl eher türkisch. Träume sollte man als Fußballer immer haben, damit diese dann auch in Erfüllung gehen. So gerade wie bei uns.

    Arslan: Ich träume derzeit viel vom Fußball in der Halle, weil ich in diese Sportart verliebt bin. Dabei bin ich auf mich selbst schon ein wenig stolz und auf den Verein dankbar, dass ich dies alles erleben darf. Ich glaube, dass ich immer auf Deutsch träume.

    Wie erklären Sie sich die Erfolge mit Türk Gücü Lauingen in diesem Winter?

    Arslan: Ich glaube, dass wir mehr tun als viele andere Mannschaften. Wir trainieren nicht nur einmal in der Woche intensiv in der Halle, sondern halten uns zusätzlich durch intensive Läufe im Freien fit. Wir würden gerne noch mehr in der Halle trainieren, jedoch sind die Hallenzeiten in Lauingen begrenzt. Gut sind wir auch, weil wir viel Unterstützung durch die Fans bei den Turnieren erhalten.

    Tasdelen: Da kann ich mich den Worten meines Kollegen nur anschließen. Ohne Fleiß eben kein Preis! Außerdem glaube ich, dass wir taktisch einiges draufhaben und mit einer guter Grundtechnik ausgestattet sind.

    Wie muss man sich denn eine Siegesfeier nach einem Turnier mit Ihrer Mannschaft vorstellen, und wo wird gefeiert, falls heute bei der schwäbischen Endrunde der Titel herausspringt?

    Tasdelen: Eine offizielle Feier für all die Erfolge gab es bisher vom Verein noch nicht. War haben uns zum Beispiel nach dem Turniersieg bei der Kreis-Endrunde in Nördlingen noch nach Mitternacht im Vereinsheim in Lauingen zusammengesetzt, die jüngeren Spieler hat es in Discos und andere Kneipen gezogen.

    Arslan: Ich halte mich persönlich beim Feiern eher zurück. Das ist eher etwas für die jungen Spieler. Wenn wir in Günzburg den Titel holen sollten, dann werden wir es sicherlich ein wenig krachen lassen.

    Und dann genehmigen Sie sich sicherlich auch ein leckeres Getränk – oder?

    Arslan (lacht): Unbedingt. Aber nur ein alkoholfreies Bier oder einen alkoholfreien Cocktail. Alkohol ist nicht mein Ding.

    Tasdelen: Auch ich werde keinen Alkohol trinken, sondern mir ein Spezi genehmigen. Die jüngeren Spieler werden sich sicherlich andere Getränke genehmigen und sich zuprosten.

    Von den insgesamt 20 Begegnungen bei all den bisherigen Turnieren hat Türk Gücü nur gegen den FV Sontheim beim Seeßle-Cup in Gundelfingen ein Gruppenspiel verloren und dreimal unentschieden gespielt. Darunter einmal gegen den FC Lauingen, den ihr Team aber dreimal besiegen konnte. Zuletzt im Halbfinale der Kreismeisterschaft in Nördlingen. Welchen Stellenwert haben für Sie Erfolge gegen den Stadtrivalen?

    Tasdelen: Immer wenn wir den FCL besiegen, kommt natürlich große Freude auf. Ich muss zugegeben, dass der Stress vor einem Derby stets sehr groß ist. Da möchte man nämlich alles noch besser machen und setzt sich unter Druck. Während eines Spiels geht es oft hitzig zu, hinterher ist aber alles wieder sehr entspannt.

    Arslan: Derbysiege sind natürlich immer schön. So wie in diesem Winter, als wir den FC Lauingen schon dreimal bezwungen haben und lediglich im Gruppenspiel der Landkreis-Finalrunde in Gundelfingen 2:2 gespielt haben. Die Bilanz ist gut für uns. 

    Vermissen Sie den FC Lauingen bei der schwäbischen Endrunde in Günzburg?

    Arslan: Auf jeden Fall. Ich liebe nämlich auch den FCL, für den ich in früheren Jahren selbst gespielt habe. Wäre der FCL in Günzburg dabei, wäre die Vorfreude auf diesen Saisonhöhepunkt noch ein wenig größer.

    Tasdelen: Auch ich vermisse den FCL bei der schwäbischen Endrunde, doch auch so freue ich mich wahnsinnig auf dieses Event.

    Sie beide gelten als die Väter des derzeitigen Erfolges bei Türk Gücü. Was schätzen Sie besonders an Ihrem Trainerkollegen?

    Tasdelen: Nuh hat mehr Erfahrung als ich. Wenn er selbst als Spieler auf dem Platz steht, ist er ein absoluter Fuchs. Schade, dass er aufgrund einer Handverletzung zur Zeit nicht so oft eingreifen kann.

    Arslan: Sahin ist ein absoluter Leader auf dem Spielfeld, ich eher mehr der Kopf auf der Bank. Er hat eine hervorragende Disziplin, bereitet sich auf jedes Turnier persönlich akribisch vor.

    In einigen Wochen geht es wieder mit dem Fußballspielen ins Freie. Freuen Sie sich darauf oder würden Sie mit Ihrem Team das ganze Jahr über unter dem Dach spielen?

    Arslan: Hallenfußball und Futsal sagen mir, da bin ich ehrlich, schon mehr zu. Auch den Fans gefällt es, wenn es unter dem Dach dauernd hin- und hergeht. Wichtig ist für mich, dass wir immer einen Ball am Fuß haben. Das geht natürlich auch im Freien. So wie im Trainingslager in der Türkei Ende Februar. 

    Tasdelen: Es macht auf jeden Fall viel Spaß, in der Halle zu kicken. Die Stimmung ist hier besser, als im Freien. Aber im Sommer muss man beim Fußball einfach das Gras riechen. Aber daran denken wir erst in einigen Wochen. 

    Interview:

    TG Lauingen im Auftaktspiel gegen Dasing

    Bei der Endrunde um die schwäbische Hallenfußballmeisterschaft im Futsal bestreitet Türk Gücü Lauingen am Samstag um 12.30 Uhr das Auftaktspiel gegen den TSV Dasing. Der Vertreter aus der Kreisliga Ost qualifizierte sich als Dritter bei der Endrunde im Fußballkreis Augsburg für die besten acht auf Bezirksebene, weil neben Sieger Cosmos Aystetten Vizemeister TSV Bobingen als letztjähriger „Vize“ im Bezirk von vornherein qualifiziert war. 

    Gleiches trifft auch auf den letztjährigen schwäbischen Meister und Gastgeber, den SC Bubesheim, zu. Der Konkurrent von Türk Gücü Lauingen aus der Kreisliga West trifft in der Gruppe II auf die SG Betzigau/Wilpoldsried aus dem Allgäu, Bezirksliga-Spitzenreiter Cosmos Aystetten und den TSV Monheim. 

    Lauingens Gegner in der Gruppe I sind der TSV Bobingen, der TSV Dasing und der FC Blonhofen aus dem Kreis Allgäu. „Das Halbfinale ist unser Minimalziel, wir hoffen aber ins Endspiel einziehen zu können“, ist Türk-Gücü-Trainer Nuh Arslan voller Vorfreude auf den Budenzauber in der Rebayhalle. Das Finale ist für 19.30 Uhr vorgesehen. 

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