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Fußball: Zwischen Vorfreude und Trauer

Fußball

Zwischen Vorfreude und Trauer

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    Edelbert Reile
    Edelbert Reile

    „Wir sind wirklich alle miteinander froh, dass es wieder losgeht“, fasst Martin Weng die Stimmungslage beim Landesliga-Spitzenreiter FC Gundelfingen zusammen. Und damit meint der Trainer nicht nur seine ihm anvertrauten Fußballer, die am Samstag (15 Uhr) den SV Bad Heilbrunn zum Nachholspiel der ein halbes Jahr unterbrochenen Saison im Schwabenstadion erwarten.

    Wobei es durchaus Einschränkungen bei der Vorfreude auf den Re-Start gibt. Was äußerlich dadurch sichtbar wird, dass die Grün-Weißen mit Trauerflor auflaufen. Es ist eine Geste des Gedenkens an den vor Wochenfrist verstorbenen Edelbert Reile. Der 90-Jährige führte den FCG von 1983 bis 1989 und war anschließend selbst nach der Ernennung zum Ehren-Vorsitzenden noch bis 2007 weiter im Vereinsvorstand aktiv. Als Sportler wurde Reile mit den FCG-Fußballern 1949 schwäbischer Pokalsieger und war später noch viele Jahre als Tennisspieler aktiv.

    Seine Nachfolger auf Funktionärsebene waren und sind zurzeit gefordert, die Vorgaben der bayerischen Staatsregierung für die Zulassung von Zuschauern umzusetzen. Bis zu 200 Besucher dürfen problemlos ins Schwabenstadion, will der FCG das Maximum von 400 Fans ausnutzen, sind die Hürden deutlich höher. Erschwerend kam hinzu, dass bis Freitagmittag die tatsächlichen Anforderungen noch gar nicht bekannt waren und ob die für die Partie gegen den SV Bad Heilbrunn bereits umgesetzt werden können. Sicher ist nur, dass lediglich die Kasse am Haupteingang geöffnet sein wird.

    „Es ist schon ein Wahnsinn, was da Ehrenamtlichen abverlangt wird“, möchte Trainer Martin Weng mit Abteilungsleiter Christian Renner, dem Sportlichen Leiter Stefan Kerle oder dem Hygiene-Beauftragten Florian Strehle nicht tauschen. „Die Spieler halten wir da bewusst raus, die sollen sich auf die Partie konzentrieren. Und da ist es egal, ob jetzt 200 Zuschauer da sind oder 400“, so Weng – und hat auch keinerlei Bedenken, dass sich seine Kicker ablenken ließen. Der Grund dafür ist die lange Vorbereitung auf den Re-Start, die von reichlich Ungewissheit geprägt war. „Trotzdem haben die Jungs mitgezogen, sich gegenseitig motiviert. Einen Spannungsabfall habe ich in der ganzen Zeit nicht registrieren können, nicht mal, als sich der Starttermin immer wieder verschoben hat“, berichtet Martin Weng. Das sei nicht selbstverständlich, von Trainerkollegen hat der 34-Jährige durchaus andere Rückmeldungen bekommen.

    Dass es jetzt ernst wird, war in der laufenden Woche auch im Training zu spüren. In jeder Übungseinheit waren 19 Akteure vor Ort, bis auf den am Kreuzband operierten David Anzenhofer und den im Prüfungsstress steckenden Tarik Öz wollten sich alle für einen Platz in der Startelf empfehlen. Wobei ein Fixpunkt des Teams diesmal fehlen wird, Außenverteidiger Michael Grötzinger ist verhindert. Über der Startaufstellung grübelt Trainer Weng immer noch, wobei ihm besonders die Position im rechten Mittelfeld Kopfzerbrechen bereitet. Die Frage lautet: Soll Neuzugang Sandro Caravetta beginnen oder Janik Noller? „Beide haben es sich verdient, beide sind gut in Form. Letztlich wird die taktische Marschroute für dieses Spiel den Ausschlag geben“, gibt der Coach Einblick in seine Überlegungen.

    Positiv bewertet er, dass bis zum Saisonende fünf Spielerwechsel erlaubt sind. „Beim letzten Test gegen den TSV Nördlingen haben die Spieler von der Bank richtig Schwung gebracht“, so Weng und erhofft sich Ähnliches wie beim 2:1-Sieg gegen den Bayernligisten nun gegen Bad Heilbrunn. (wab)

    FC Gundelfingen: Dewein, Ortner, Elze, Brugger, Kühn, Weichler, Fink, Reutter, Noller, Caravetta, Braun, Müller, Schneider, Schmid, Ost, Hauf, Mahler, Eberhardt, Lechner

    Der Gegner: Nach dem sensationellen Durchmarsch aus der Kreisklasse in die Landesliga zahlte der SV Bad Heilbrunn zu Beginn der Saison reichlich Lehrgeld. In den ersten zehn Partien gelang lediglich gegen das Schlusslicht SpVgg Kaufbeuren ein 3:2-Erfolg. Trainer Walter Lang, der das Team vor sechs Jahren auf einem Abstiegsplatz in der Kreisklasse übernommen hatte, wollte sich aber keineswegs so schnell geschlagen geben. Als der Anpassungsprozess weiter fortgeschritten war, sammelten die Oberbayern fleißig Punkte. In den zwölf Partien bis zu Beginn der Corona-Pause ging der „kleine“ HSV nur noch zweimal als Verlierer vom Platz. Der Klassenerhalt wäre für den verschworenen Haufen um Torjäger Maximilian Specker sogar mehr wert als der erstmalige Landesliga-Aufstieg. Im Hinspiel war der FC Gundelfingen noch eine Nummer zu groß, der mit 2:0 gewann.

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