Gründe gibt´s genug, warum es beim TSV Binswangen nach dem Abstieg aus der Kreisliga in der Fußball-Kreisklasse Nord II nur unterdurchschnittlich läuft. Der Sportliche Leiter Nicholas Glogger hat sich dazu seine Gedanken gemacht und meint vielsagend: „Seit uns Trainer Michi Mayerle verlassen hat, ist eine Abwärtsspirale festzustellen.“ Er spricht gar von einer gewissen Gleichgültigkeit, die bei dem einen oder anderen Aktiven mitspielt. Beispielgebend sind da die wöchentlichen Übungsabende: „Es ist fast schon eine Seltenheit, wenn bei uns im Training mal 16 Leute zu sehen sind“, gibt Glogger einen Einblick ins Geschehen beim aktuellen Tabellenachten.
Nach dem Abstieg aus der Kreisliga Nord haben Leo Bihlmayr und Sebastian Schulz ihre Fußballkarriere beendet. Gerade Bihlmayr hätte mit all seiner Erfahrung und Zuverlässigkeit der Mannschaft noch sehr gute Dienste erweisen können. Zudem fehlt auch der junge Angreifer Simon Letzing, der nach seinem zweiten Kreuzbandriss eine Pause einlegt. „Wir wissen nicht, wie es bei ihm weitergehen wird, aber wir würden ihn gerne wieder im Kreise der Mannschaft sehen“, hält Glogger die Türe für den 20-Jährigen weit offen.
Problem in der Offensive Binswangens
Der Angriff ist überhaupt ein großes Problem bei den Schwarz-Gelben. Im Moment ist für den neuen Coach Mario Bretschneider nur Philipp Wagner greifbar. Der steht nach seiner Verletzung (Kreuzbandriss) seit rund zwei Wochen wieder bereit und sucht noch seine Form. Mit Sturmkollege Kevin Oberschmid ist frühestens nach der Winterpause wieder zu rechnen. Er laboriert an einem Meniskusschaden. Und mit Felix Wüst fehlt ein weiterer Angreifer bis auf Weiteres verletzt. Diese Ausfälle im Sturm drücken sich auch in den Zahlen aus. Nach acht Spieltagen haben die Binswanger gerade Mal sieben Einschüsse zu verzeichnen. Das bedeutet im Resultat Rang acht in der Tabelle.
In der restlichen Vorrunde stehen noch fünf Spieltage an, da gilt es für den TSV, gegen vermeintlich schwächere Gegner der Liga fleißig zu punkten. Einer dieser womöglich „leichteren“ Gegner ist der SV Wortelstetten, der am Sonntag an der Jahnstraße zu Gast sein wird. Ursprünglich ist die Partie auf 17 Uhr angesetzt. Glogger: „Wir möchten das Spiel gerne auf 15 Uhr vorziehen und warten noch auf die Antwort aus Wortelstetten.“ Die Sportanlage in Binswangen präsentiert sich in einem guten Zustand, wie der Sportliche Leiter versichert: „Mit LED-Flutlicht, Beregnungsanlage und Mähroboter ist alles an Bedarf angeboten. Jetzt gilt es für die Mannschaft, in die gleiche Richtung zu gehen.“
Lob für Trainer Bretschneider
Ob der Trainer nach den durchwachsenen Vorstellungen beim Klub infrage steht? Nicholas Glogger beantwortet dies mit einem klaren Nein. Den Coach zeichne seine große Erfahrung aus, wovon jeder Spieler profitieren könne. „Er setzt bei den Übungsabenden immer wieder neue Akzente und macht eine gute Spielvorbereitung“, lobt Glogger den neuen Mann an der Seitenlinie.
Als aktiver Spieler kann Nicholas Glogger am Sonntag zum positiven Umschwung beitragen: „Wortelstetten liegt mir, da habe ich schon das ein oder andere Tor gemacht.“ Glogger, der vor gut zwei Wochen geheiratet hat, verabschiedet sich dann für knapp vier Wochen in die Flitterwochen: „Ich werde mit meiner Frau einer Rucksacktour in Südafrika unternehmen.“