Als abgeschlagenes Tabellen-Schlusslicht hat die SSV Glött in der Fußball-Bezirksliga Nord überwintert. Ob die „Lilien“, wie die Kicker vom Aschberg im Volksmund genannt werden, im Frühling neu aufblühen können, das verrät der Frühjahrscheck unserer Zeitung.
Soll & Haben
Der Auftakt für den Aufsteiger war vielversprechend. Im Neulingsduell beim SV Holzkirchen gab es am ersten Spieltag einen 1:0-Sieg. In den 16 Spielen danach gelang allerdings nur noch ein Dreier, und zwar beim 3:2-Heimerfolg gegen den VfR Neuburg. Dazu kamen noch zwei Unentschieden gegen den FC Günzburg und den FC Gundelfingen II. „Mit den acht Punkten, die wir erreicht haben, können wir alles andere als zufrieden sein“, weiß SSV-Sportleiter Thomas Schreitt, dass sein Team nicht gut performt hat. Vor allem in der Offensive haperte es: Ganze 18 Treffer wurden in den 17 Spielen erzielt.
Team & Chef
Nach dem torlosen Remis im Heimspiel gegen den FC Gundelfingen II zogen die Glötter Verantwortlichen die Reißleine und trennten sich von Aufstiegstrainer Markus Rickauer. Für insgesamt vier Spiele wurde das Duo Stefan Schneider/Ingo Feistle installiert – eine Interimslösung. Jedoch konnten/durften die beiden nur zweimal coachen, da zwei weitere Begegnungen witterungsbedingt ausgefallen sind. Gegen den TSV Rain II (1:2) und beim FC Stätzling (0:2) setzte es für die SSV unter Schneider/Feistle Niederlagen. Für den Rest der Saison hat nun Spieler Peter Eggle das Kommando übernommen, bevor er dann im Sommer als Spielertrainer zum Kreisklassisten SV Waldstetten wechseln wird. Einen Coach für die kommende Saison hat Thomas Schreitt noch nicht gefunden. „Da machen wir keinen Schnellschuss und beobachten den Markt ganz genau“, so der 35-Jährige.
Hin & weg
Am meisten tat sich auf der Trainerposition (siehe „Team& Chef), doch gibt es je auch einen Zu- und einen Abgang zu vermelden. Verlassen hat den Verein Angreifer Pedro Gomes de Souza, der zum SV Bubesheim zurückgekehrt ist. Der 20-Jährige war mit drei Treffern zweitbester Torschütze in der Vorrunde nach Dominik Wohnlich, der viermal traf. Nach nur einem halben Jahr beim TSV Aindling hat sich der ehemalige Wertinger und Unterthürheimer Markus Weigl der SSV angeschlossen und soll mit seiner körperlichen Präsenz vor allem die Abwehr verstärken. „Markus ist kopfballstark und wird uns sicherlich helfen“, ist Thomas Schreitt von den Qualitäten des 23-Jährigen überzeugt.
Glötter Glücks- und Sorgenkinder
Für den Glötter Sportleiter ist Neuzugang Markus Weigl auch zugleich das derzeitige „Glückskind“ im Kader. Weitere Namen möchte Thomas Schreitt nicht nennen, da er die Mannschaft als Kollektiv sieht, die gemeinsam das Ruder noch herumreißen soll. Großes Sorgenkind bleibt weiter der zu Saisonbeginn verpflichtete Stefan Fackler. Der vom TSV Wertingen gekommene Angreifer hat aufgrund anhaltender Hüftprobleme noch kein einziges Spiel bestritten. Das wird auch noch längere Zeit so bleiben: „Stefan hat uns erklärt, dass er auch für die Frühjahrsrunde nicht zur Verfügung steht“, bedauert Schreitt.
Test & Taktik
Obwohl es in vier Vorbereitungsspielen bisher nur einen Sieg gab (3:0) beim TSV Möttingen), war Thomas Schreitt auch bei den Niederlagen gegen den SV Mergelstetten (0:2), gegen die SG Heldenfingen/Heuchlingen (1:2) und gegen die SpVgg Langerringen (0:1) nicht unzufrieden mit den Auftritten seiner Mannschaft. Die Generalprobe bestreitet die SSV am heutigen Mittwoch ab 19 Uhr unter Flutlicht beim Kreisligisten TSV Zusmarshausen. Taktisch, so Sportchef Schreitt, muss sich etwas ändern. „Wir werden mehr auf die Offensive setzten“, schließt er zwei Sturmspitzen nicht aus.
Start & Ziel
Bereits das Nachholspiel am kommenden Sonntag gegen Holzkirchen bezeichnet Thomas Schreitt als „Endspiel“ beim Versuch, wenigstens noch die Abstiegsrelegation zu erreichen. Eine Garantie dafür, würde er Stand heute auch sofort unterschreiben. Thomas Schreitt ist freilich Realist genug, um zu wissen, dass bei 13 Punkten Rückstand auf das rettende Ufer der direkte Klassenerhalt nur durch ein Fußball-Wunder noch zu schaffen wäre. Wobei er sich daran erinnert, dass es in der vergangenen Kreisliga-Saison einmal eine Phase von neun Siegen in Folge gab.
Die Prognose für die SSV Glött
Dass die Glötter auch kommende Saison noch in der Bezirksliga spielen werden, ist schwer vorstellbar. Selbst wenn die SSV noch zwei Teams hinter sich lassen sollte und die angepeilte Relegation erreicht, müssen zwei K. o.-Spiele gewonnen werden, um drin zu bleiben. Von den vier Mannschaften (je zwei aus der Bezirksliga Nord und Bezirksliga Süd) schafft nämlich nur eine den Sprung an das rettende Ufer.