Mario Demmelbauer, der Trainer des Fußball-Bayernligisten SV Kirchanschöring, hatte nach dem 2:1-Erfolg seines Teams eine klare Meinung: „Das war heute unser Endspiel, der FC Gundelfingen hat seines in der kommenden Woche.“ Denn am Karsamstag (15 Uhr) erwarten die Gundelfinger den direkten Rivalen im Abstiegskampf, den 1. FC Sonthofen.
Ganz so sehr wollte Stefan Heger die Bedeutung nicht zuspitzen. „Wir haben noch acht Spielen, da sind 24 Punkte zu vergeben“, gab sich der FCG-Spielertrainer pragmatisch und hofft, „dass das Pendel endlich mal wieder in unsere Richtung ausschlägt. Die Rückschläge für meine Mannschaft waren zuletzt einfach brutal.“ Verletzungen, spielentscheidende eigene Patzer und auch unglückliche Schiedsrichterpfiffe sind zu einem Gemisch geworden, das die Grün-Weißen arg in die Bredouille gebracht haben.
Gundelfingens Kleinbus mit Verletzten
„In Kirchanschöring war ein Kleinbus voll mit verletzten Spielern dabei“, verwies Heger auf die lange Ausfallliste, auf die sich der gerade erst wieder nach langer Pause herantastende Sandro Caravetta einschreibt. Ein Ersatz wäre Janik Noller, der wieder ins Training eingestiegen ist und am Gründonnerstag eine Halbzeit lang im Bezirksliga-Team auflief. „Die Spielpraxis ist wichtig“, erklärte Noller nach dem 1:0-Erfolg, für ein komplettes Bayernliga-Spiel fehlt ihm nach eigener Einschätzung jedoch die Kraft.
Wie schon in Kirchanschöring werden zudem die verletzten Timo Ratter und Michael Grötzinger nicht im Kader stehen. Dafür kehren der lange fehlende Elias Miller und erstmals in dieser Saison Marius Brugger ins Aufgebot zurück.
FC Gundelfingen: Hozlinger, Lindel; Weichler, Anzenhofer, Mijatovic, Miller, Heger, N. Fink, Böck, Seibold, Schneider, Hafner, Neziri, Noller, Högg, Völlmerk, Erten, Brugger
Der Gundelfinger Gegner
Bei Benjamin Müller sorgte die Entscheidung in der Winterpause für Unmut. Der langjährige Spieler hatte den 1. FC Sonthofen vergangenen Sommer zum Bayernliga-Aufstieg geführt, in den neuen Planungen ist jedoch kein Platz für den 41-Jährigen. Die Oberallgäuer wollen sich sportlich neu aufstellen, vermehrt Kicker aus dem eigenen Nachwuchs einbauen und auch bei der „Zweiten“ neue Wege gehen. Jahrelang war der FCS II in der Bezirksliga zuhause, aktuell dümpelt das Team in der Kreisklasse dahin und geht in der kommenden Saison eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Fischen ein. Trainer Müller nahm die Entscheidung zur Kenntnis und will sich mit dem Klassenerhalt verabschieden. Im Winter-Trainingslager am Gardasee wurden die Grundlagen gelegt, der Start ins Frühjahr war mit den Auswärtssiegen beim VfR Garching (1:0) und SV Heimstetten (3:1) vielversprechend. In beiden Partien war Ex-Profi Andreas Hindelang, der im Sommer als Spielertrainer auf Müller folgt, als Torschütze erfolgreich. Das war auch im Hinspiel gegen den FC Gundelfingen der Fall, als der FCS mit 1:0 gewann. In der Gesamtbilanz seit 1963 hat der FCG mit 13:11 Siegen bei vier Remis die Nase vorne.