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Fußball: Landkreis Dillingen: die WM-Vorfreude überwiegt

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Landkreis Dillingen: die WM-Vorfreude überwiegt

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    Bundestrainer Hansi Flick (links) unterhält sich mit Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. Ob der ihm dabei auch gute Tipps für die am morgigen Sonntag beginnende WM in Katar gegeben hat?
    Bundestrainer Hansi Flick (links) unterhält sich mit Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. Ob der ihm dabei auch gute Tipps für die am morgigen Sonntag beginnende WM in Katar gegeben hat? Foto: dpa / Tom Weller

    Mit dem Eröffnungsspiel Katar gegen Ecuador beginnt am morgigen Sonntag im Stadion von al-Chaur die Fußball-Weltmeisterschaft 2022. Erstmals rollt der Ball so spät im Kalender im Rahmen einer Endrunde einer WM. Die sommerlichen Temperaturen in Katar wären unzumutbar gewesen. Mit dem späten Termin können sich freilich nicht alle Fußballinteressierten anfreunden. Andere wiederum fiebern dem Ereignis entgegen und hoffen, das die deutsche Nationalmannschaft ins Finale am Sonntag, 18. Dezember, einzieht.

    Krebs fliegt nach Katar

    So wie Fußball-Abteilungsleiter Christoph Krebs vom Bezirksligisten TSV Wertingen. Trotz der ungewohnten Jahreszeit ist er bereits in WM-Stimmung. Vor allem deshalb, weil er für das Endspiel vier Tage vor Heiligabend bei der Fifa ein Ticket ergattern konnte. Gemeinsam mit einem Freund wird er dann im Lusail Stadium in der katarischen Stadt Lusail City, circa 20 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Doha, sitzen. „Ein Finale Deutschland gegen Brasilien wäre natürlich das Nonplusultra für mich“, verrät der 47–Jährige seinen Traum.

    Dass im Vorfeld des sportlichen Megaevents immer wieder von einer Nichteinhaltung von Menschenrechten im Wüstenstaat sowie von Korruption bei der WM-Vergabe gesprochen wurde, ist auch an Krebs nicht vorübergegangen. Näher möchte sich der Wertinger darüber nicht äußern. „Für mich geht es bei der WM in erster Linie um den Sport und den Fußball.“ Das Event werde er auf jeden Fall genießen.

    Ein Kicklinger erinnert sich an 1990, 2006 und 2014

    Ganz anders sieht dies sein Kollege vom Nord-Kreisligisten SV Kicklingen-Fristingen, Peter Reschnauer: „Bei der Vergabe der WM nach Katar ist es am Ende des Tages doch nur um den Kommerz gegangen“, gibt sich der 54-Jährige kritisch. Hinzu käme noch das Thema Menschenrechte, lässt Reschnauer kein gutes Haar an der Fifa, welche dieses Ereignis nach seiner Ansicht niemals nach Katar hätte vergeben dürfen. Wenn Reschnauer beispielsweise an die zurückliegenden Weltmeisterschaften 1990 in Italien, an das Sommermärchen 2006 in Deutschland und an das Event 2014 in Brasilien mit dem Titelgewinn für das DFB-Team denkt, dann gerät er regelrecht ins Schwärmen. „Das waren absolute Highlights mit tollen Public-Viewing-Abenden“, die er sich in der bevorstehenden Adventszeit nicht vorstellen kann. „Ich werde mich auf einem Weihnachtsmarkt sicherlich nicht vor einen Bildschirm stellen, um dort Fußball zu gucken.“

    Auf die Frage, was er der deutschen Mannschaft in Katar zutraue, zuckt er mit den Schultern. „Wenn du in so einem Turnier weit kommen möchtest, musst du in einen gewissen Flow kommen und auch noch das entsprechende Glück haben.“ Wen Bundestrainer Hansi Flick für das DFB-Team nominiert hat, wusste Reschnauer zu Beginn dieser Woche nicht: „Das hat mich bisher noch nicht interessiert“, gibt er offen zu.

    Rickauer hätte Gosens mitgenommen

    Trainer Markus Rickauer vom West-Kreisligisten SSV Glött hat sich mit dem Kader des Bundestrainers dagegen schon beschäftigt und ist mit der Zusammenstellung auch einverstanden. Einzig Robin Gosens von Inter Mailand hätte er noch mitgenommen. Er wäre für ein auf Konter angelegtes Spiel der DFB-Mannschaft der ideale Mann. Auf Tikitaka-Fußball sollte Hansi Flick seine Taktik bei der WM nicht ausrichten, meint Markus Rickauer, der eine gewisse Vorfreude auf das Event im Emirat in Vorderasien nicht verhehlen kann.

    Markus Rickauer
    Markus Rickauer Foto: x

    Rickauer geht davon aus, dass seine Mannschaft von der SSV Glött während der Weltmeisterschaft den ein oder anderen Kameradschaftsabend organisieren werde, bei denen dann gemeinsam Fußball geschaut wird, „Wir werden das Event schon genießen und es nicht boykottieren“, sinniert der 36-Jährige, der andererseits auch hofft, dass nach dem Finale Themen wie Korruption und Menschenrechte im Nachgang zu dieser WM nicht unter den Teppich gekehrt würden.

    Nicht jedes Spiel in Katar wird Christoph Kehrle verfolgen. Selbst die Begegnungen der deutschen Mannschaft seien für ihn nicht ein unbedingtes Muss, verrät der Trainer des Kreisklassisten BC Schretzheim. Dass Bundestrainer Hansi Flick die beiden Stürmer Niclas Füllkrug von Werder Bremen und Youssoufa Moukoko von Borussia Dortmund nominiert hat, findet er gut.

    Christoph Kehrle
    Christoph Kehrle Foto: x

    Mehr als mit dem deutschen Kader beschäftigt sich der 37-Jährige mit dem Aufgebot Portugals. Dem Team um Superstar Cristiano Ronaldo drückt Kehrle ganz fest die Daumen. Seine Affinität zum Europameister von 2016 rühre daher, weil für ihn in jungen Jahren Luís Figo das größte Vorbild als Fußballer gewesen sei.

    WM-Stimmung in der Schretzheimer Hütte

    Wie viele Spiele sich Kehrle von der Weltmeisterschaft in Katar anschauen wird, kann er nicht genau einschätzen. Gut möglich, dass der in Wertingen wohnende Coach in den nächsten Tagen öfters mal nach Schretzheim fahren wird, um dort gemeinsam in den Kleeblattstuben oder in der Schretzheimer Hütte gemeinsam mit seinen Schützlingen und BC-Anhängern doch noch in WM-Stimmung zu kommen.

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