Besser hätte der Auftakt in die Englische Woche für die Bayernliga-Fußballer des FC Gundelfingen kaum laufen können, der 1:0-Sieg beim FC Deisenhofen war wirklich nicht einkalkuliert. „Das genieße ich jetzt mal bis Sonntagabend“, erklärte FCG-Coach Jasko Suvalic, „und dann bereite ich mich auf das Heimspiel gegen die Löwen vor.“ Am Mittwochabend (18.30 Uhr) ist der TSV 1860 München II im Schwabenstadion zu Gast. Und da soll das Wetter ja wieder sommerlicher werden, nachdem am Wochenende wegen Regen und kalten Windböen reichlich Zittern angesagt war.
Gundelfinger Team wächst zusammen
Warum wurde Trainer Suvalic bei dem, was seine Schützlinge in Deisenhofen zeigten. „Wir sind ja immer noch am Beginn unserer Zusammenarbeit“, so der 42-Jährige, „und diesmal habe ich zum ersten Mal über das komplette Spiel gespürt, dass dies meine Mannschaft ist.“ Trotz des größeren personellen Umbruchs scheint bei den Gärtnerstädtern also wieder eine ähnlich verschworene Gemeinschaft zusammenzuwachsen, wie es schon in der vergangenen Saison der Fall war. Ex-Kapitän Christoph Schnelle, der nach längerer Zeit mal wieder als Zuschauer vor Ort war, analysierte: „Da stehen nicht die Ausnahmekönner auf dem Platz, wie es bei manch anderem Gegner der Fall ist, aber eine Mannschaft.“ In die sich dann auch Kicker einfügen, die vor wenigen Wochen noch die wenigsten auf der Rechnung hatten. Wie etwa Jeremias Seibold, der sich vor zwei Jahren das Kreuzband gerissen hatte und im Frühjahr ein paar Einsätze im Bezirksliga-Team gesammelt hatte. An der Seite des routinierten Co-Spielertrainer Stefan Heger war keine Spur von fehlender Erfahrung zu erkennen.
Duelle zwischen dem TSV Meitingen und dem TSV Wertingen haben seit Jahrzehnten einen ganz besonderen Reiz. Als beide Vereine noch gemeinsam zum Altlandkreis Wertingen gehörten, wollten jeder die Nummer eins sein. Mal hatte Meitingen die bessere Mannschaft, dann wiederum die Wertinger. Bis vor dem erneuten Aufeinandertreffen am Sonntagabend in der Bezirksliga Nord war die Bilanz in den direkten Duellen ziemlich ausgeglichen. Meitingen hatte achtmal gewonnen, Wertingen neunmal, sechsmal gab es ein Unentschieden. Mit einem 2:0-Erfolg baute nun das Team von Trainer Daniel Schneider die leicht positive Bilanz aus – auch sehr zur Freude von Wertingens Sportleiter Roman Artes: „Ausschlaggebend für unseren Sieg war einmal mehr unsere Bank. Wenn wir wechseln, werden wir besser“, betont der TSV-Funktionär und verweist auf die beiden Treffer der beiden Joker Christoph Prestel und Ivan Rasic in der Schlussphase. Der Erfolg in den Lechauen war übrigens der erste seit knapp zehn Jahren. Das letzte Mal hatte Wertingen am 1. September 2013 mit 2:1 triumphiert. Arthur Fichtner (Meitingen) sowie Nicolas Korselt und Christoph Bronnhuber hießen die damaligen Torschützen. Fichtner war auch diesmal dabei, konnte aber nicht verhindern, dass seine Mannschaft nun mit null Punkten nach drei Spieltagen ganz tief im Bezirksliga-Keller angekommen ist.
Die SSV Glött bot Spitzenreiter FC Stätzling auf eigenem Platz lange Zeit Paroli, ehe der Gast in der Schlussphase dann doch noch einen 3:1-Sieg herausschoss „Das ist so unnötig und bitter für uns. Bis zum Platzverweis waren wir richtig gut im Spiel, haben Stätzling kaum klare Torchancen gegeben und hätten eigentlich mit 2:0 führen müssen“, resümiert Trainer Markus Rickauer nach der zweiten Heimniederlage in der noch jungen Saison. Wie die Lilien-Mehrheit unter den Zuschauern war auch er mit der Leistung des Schiedsrichters nicht einverstanden. Die Gelb-Rote Karte für Steven Kopp war in dieser Begegnung spielentscheidend. „Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl hätte man das auch anders lösen können. Das war das zweite Foul von Steven, und nicht einmal ein grobes. Dann muss er direkt runter. In Unterzahl gegen solch eine eingespielte Mannschaft, ist es dann richtig schwer“, sagt Rickauer: „Aber wir haben gezeigt, dass wir in dieser Liga mit unseren Mitteln bestehen können. Die Jungs müssen einfach weiter an sich arbeiten, dann kommen auch die Erfolge.“
Eindeutig als Punktgewinn verzeichnet man bei der U 23 des FC Gundelfingen das 1:1 im Heimspiel gegen den SV Wörnitzstein-Berg. „Wir sind nach dem Rückstand gegen einen gut stehenden Gegner zurück ins Spiel gekommen“, so Trainer Peter Stegner. Die Gundelfinger standen speziell im zweiten Durchgang deutlich besser zwischen den Linien und fanden anders als noch im ersten Durchgang die Anspielstationen im Zentrum. Wie schon in der Vorwoche beim 3:2-Sieg in Ecknach wusste dabei Elias Miller über die linke Seite zu gefallen. Die Bayernliga-Leihgabe zeigte sich sehr agil und war mit seiner Vorlage zum Ausgleichstreffer von Dennis Mikolin einer der auffälligsten Akteure auf dem Rasen. „Ich bin froh, hier Spielpraxis zu bekommen“, sagte Miller, der tags zuvor beim Auswärtsspiel der „Ersten“ in Deisenhofen nicht zum Einsatz kam. Weniger zufrieden war Stegner über die Spielleitung von Schiedsrichter Yannick Furnier, der den Gundelfinger Übungsleiter aufgrund einer kurzen verbalen Auseinandersetzung sofort des Feldes verwies. Stegner: „Wenn die Schiedsrichter, wie in diesem Fall, von einem Schiedsrichter-Beobachter unter die Lupe genommen werden, fehlt leider häufig das notwendige Fingerspitzengefühl.“
Am vergangenen Wochenende hat nun auch für die Kreisligisten aus dem Landkreis die Saison begonnen. Vier der fünf waren über die Gruppen West und Nord verteilt im Einsatz – und blieben ohne Niederlage. Die beiden Vereine aus Lauingen siegten, der SV Holzheim und Höchstädt kamen auswärts immerhin zu Unentschieden.
„Wir waren von Beginn an sehr gut im Spiel und haben Altenmünster zu Fehler gezwungen. So wie bei unserem Führungstreffer“, blickt Sportleiter Joachim Hauf auf den 4:2-Auswärtserfolg seine FCL zurück und ergänzt: „Die Mannschaft hat sich weder durch den Anschlusstreffer noch vom zwischenzeitlichen Ausgleich beeindrucken lassen, sondern jeweils mit Toren geantwortet. Unterm Strich haben wir verdient drei Punkte mit nach Hause genommen. Allerdings überschattet die Verletzung von Luca Gerstmeir den Auftakterfolg.“ Der 1:0-Torschützen aus der 11. Minute musste schon wenig später vom Feld.
Spätestens beim gemeinsamen Essen am Sonntagabend freute man sich im Lager des SV Holzheim über den Punkt beim favorisierten TSV Offingen (1:1). „Nach einem starken Start der Offinger kamen wir immer besser ins Spiel und haben denen richtig den Zahn gezogen. Vor allem an der Leistung in der zweiten Hälfte können wir aufbauen“, analysiert Coach Thomas Weber die Leistungssteigerung seiner Mannen. Gegen die sich selbst dezimierende Heimmannschaft (zwei Platzverweise) war es Youngster Simon Granzer, der die zahlreichen SVH-Anhänger kurz vor Abpfiff schon jubeln ließ – doch sein Abschluss verfehlte knapp das Ziel und es blieb beim Teilerfolg.
Höchstädt ist mit 0:0 zufrieden
„Unentschieden ist das gerechte Ergebnis der Partie“, konstatierte der Sportliche Leiter Thomas Korittke nach dem 0:0 seiner SSV Höchstädt beim TSV Wemding. Mit Spielertrainer Michael Mayerle, Sebastian Kölle und Tino Gritzuhn musste Aushilfscoach Sebastian Letzing urlaubs- und verletzungsbedingt bereits auf drei etatmäßige Innenverteidiger verzichten, ehe sich der letzte verbliebene Marcel Zengerle nach wenigen Minuten verletzte. Die eigentlichen Mittelfeldspieler Patrick Wanek und Benedikt Wurm übernahmen de Aufgabe. Die drei Neuzugänge Alban Nuraj, Simon Stelzle und Tino Wagner fügten sich hervorragend in das Team ein. Insbesondere der früh eingewechselte Wagner trug maßgeblich dazu bei, dass Aufsteiger Höchstädt immer besser in die Partie kam. Erstmals im Kader der Höchstädter „Ersten“ stand das 18-jährige Talent Marcel Weit, kam allerdings noch nicht zum Einsatz. (gül/wab/her/fm)