Es ist ein Muster, das sich in der laufenden Saison deutlich abzeichnet. Immer dann, wenn die Bayernliga-Fußballer des FC Gundelfingen länger in Unterzahl agieren müssen, gehen sie als Verlierer vom Platz. Was schon gegen Türkspor und Schwaben Augsburg oder den TSV Nördlingen der Fall war, wiederholte sich im Heimspiel gegen den FC Deisenhofen. 0:1 (0:0) unterlagen die Gundelfinger, nachdem Innenverteidiger Elias Weichler kurz vor der Pause die Ampelkarte gesehen hatte.
Glück für den FC Gundelfingen
Es hat sogar nicht viel gefehlt, da wären die Gundelfinger schon nach 40 Sekunden nur noch zu zehnt auf dem Platz gestanden. Gleich im ersten Zweikampf krachte es, Stefan Heger hatte den Deisenhofer Björn Jost getroffen. „Das war eher Dunkelgelb“, räumte FCG-Trainer Jasko Suvalic ein. Doch Heger durfte weitermachen, während Jost nach längerer Behandlung ausgewechselt werden musste. Es blieb nicht die einzige Behandlungspause – oder die einzige Verletzung. Nach einer halben Stunde musste Gundelfingens David Anzenhofer raus. „Es ist was gerissen“, deutete der Kapitän auf das Knie und verabschiedet sich unfreiwillig in die Winterpause.
Ohne Anzenhofer musste Suvalic die Innenverteidiger ändern, Michael Grötzinger rückte nach innen – und bekam mit Leon Sailer in der 45. Minute einen neuen Nebenmann, weil Weichler vom Platz gestellt worden war. „Ärgerlich war, dass die vorausgegangene gelbe Karte keine war“, so Suvalic. Beim Feldverweis traf Weichler einen Gegenspieler am Kopf – wobei das Haupt des tief gebeugten Deisenhofers auf Hüfthöhe war.
„Zu zehnt hatten wir unsere besten Chancen“, sah Suvalic, wie noch vor dem Seitenwechsel nach Vorarbeit von Patrick Högg zweimal Jovan Djermanovic einen Tick zu spät kam, in die zweite Halbzeit startete der FCG ebenfalls gut und ließ durch Djermanovic eine weitere gute Gelegenheit ungenutzt.
Gundelfingen kann nicht mehr kontern
Erst danach machte sich die Deisenhofer Überzahl nach und nach bemerkbar. In der 59. Minute vergab Paul Schemat aus sechs Metern das scheinbar sichere 0:1, als er den Ball übers Tor setzte. Elf Minuten später gelang den Oberbayern schließlich der Siegtreffer. Bei einer eher harmlos wirkenden Flanke verlängerte Jakob Lippmann den Ball per Kopf ins Netz. Es war die Entscheidung, weil dem FCG anschließend einfach die Mittel fehlten, um noch einmal gefährlich vors Tor zu kommen. Leon Sailer, der im Mittelfeld begonnen, dann in die Abwehr und zum Schluss wegen seiner Kopfballstärke in den Sturm gerückt war, blieb in seiner dritten Rolle als Offensivkraft ohne Ballkontakt.
FC Gundelfingen: Hozlinger – Grötzinger, Anzenhofer (30. Durner), Weichler, Vihl (86. Mijatovic) – Sailer, Heger – Högg (84. Tarakan), Seibold, Hafner (71. Schneider) – Djermanovic (71. Noller)
FC Deisenhofen: Knauf – Köber, Finster, Vodermeier – Schneiker (87. Edenhofer), Jost (5. Lippmann), Bachhuber (90. Herrmann), Kopp, Gkasimpagiazov – Schemat (61. Bürstner), Kretzschmar (90.+1 Jungkunz)
Schiedsrichter: Rösch (SF Laubendorf) Tor: 0:1 Lippmann (70.) Gelbe Karten: Heger, Weichler, Anzenhofer / – Gelb-Rot: Weichler (45.) / – Zuschauer: 250