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Fußball: FC Gundelfingen: Djermanovic musste das Dreckige lernen

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FC Gundelfingen: Djermanovic musste das Dreckige lernen

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    Jovan Djermanovic (links) stürmt beim FC Gundelfingen und hat noch einen sportlichen Traum. Foto: Brugger
    Jovan Djermanovic (links) stürmt beim FC Gundelfingen und hat noch einen sportlichen Traum. Foto: Brugger Foto: Walter Brugger

    Süddeutscher Meister, deutscher Vizemeister und DFB-Pokalsieger – diese Erfolge durfte Jovan Djermanovic bereits für sich verbuchen. Klar, dass der 22-Jährige, der seit Saisonbeginn für die Bayernliga-Fußballer des FC aufläuft, noch von einem Profi-Engagement träumt und deshalb vorerst nur für ein Jahr bei den Gärtnerstädtern zugesagt hat. Was nicht heißt, dass er den FCG nur als Zwischenstation sieht. „Ich wohne und arbeite inzwischen auch in Gundelfingen“, verrät er vor dem Heimspiel am Samstag (15 Uhr) gegen den TSV 1865 Dachau.

    Die größten sportlichen Erfolge feierte der Deutsch-Serbe im Trikot des VfB Stuttgart, das er im Jugendlager sechs Jahr lang trug. „Der Kontakt zu den ehemaligen Mitspielern ist nie abgerissen“, so Djermanovic, wobei sich auch bei denen der Traum von der Bundesliga noch nicht richtig erfüllt hat. „Lilian Egloff ist der Einzige, der beim VfB ab und zum Einsatz kommt“, weiß Djermanovic, und ergänzt: „Dass nur er es geschafft hat, liegt nicht nur am Können. In unserer Zeit hatte Sven Mislintat als Sportdirektor das Sagen und hat mehr auf internationale Talente geschaut und weniger auf den eigenen Nachwuchs.

    Gundelfingen statt Italien

    Wobei Djermanovic damit nicht sagen will, dass er jetzt seinen Teil am Höhenflug der Schwaben beitragen könnte. Vom Profigeschäft träumt er dennoch. Nach seiner Zeit beim VfB stand ein Wechsel in die italienische Serie B im Raum, weil das jedoch nicht klappte, vermittelte ihn der Musiker und Moderator Giovanni Zarella zu Viktoria Köln. „Ich kenne Giovanni von meinem Heimatverein FC Hechingen, Zarella kennt wiederum Ex-Weltmeister Jürgen Kohler, der damals bei den Kölnern tätig war“, klärt Djermanovic über die Hintergründe auf. Nach einem Jahr am Rhein ging es weiter zum FC Villingen und zum Ex-Zweitligisten SSV Reutlingen, im Juni folgte der nächste Anlauf Richtung Profitum.

    In der Heimat seiner Eltern absolvierte der Stürmer ein Probetraining bei Borac Banja Luka, das zu dem Zeitpunkt in der Qualifikation zur Conference League mitmischte. Doch auch das klappte nicht – und Djermanovic war auf Vereinssuche. So kam der FC Gundelfingen ins Spiel, für den er nun in der Bayernliga stürmt.

    „Die Bayernliga ist spielerisch nicht ganz so stark wie die Oberliga Baden-Württemberg, dafür geht es hier körperlich mehr zur Sache. Das war anfangs eine Umstellung für mich, ich musste das Dreckige erst lernen“, gibt der Fachabiturient und gelernte Fotomedienassistent zu. Davon will er in Zukunft profitieren – und kurzfristig soll das eben auch dem FCG zugutekommen. Dabei ist Djermanovic letztlich egal, ob er der alleinige Stoßstürmer ist oder ein zweiter echter Angreifer an seiner Seite aufläuft. Nur eines, das gibt er unumwunden zu: „Ein Sprinter, der allen davonläuft, werde ich nicht mehr. Ich sehe mich eher als Bockspieler, der die Bälle ablegen kann oder im Strafraum selbst den Abschluss sucht.“ Zwei Treffer hat er schon für den FCG erzielt.

    FC Gundelfingen: Hozlinger, Ratter; Grötzinger, Durner, Anzenhofer, Weichler, Mijatovic, Vihl, Danzer, Böck, Seibold, Heger, Sailer, Schneider, Hafner, Neziri, Tarakan, Noller, Högg, Völlmerk, Djermanovic

    Der Gundelfinger Gegner

    Eine nervenzehrende Abstiegsrelegation nach der Saison 2021/22, dann, ein Jahr später, zwar der direkte Klassenerhalt, dies jedoch nach vielen Wochen des Bangens. Die Fußballer des TSV Dachau 1865 wissen, wie sich Abstiegskampf anfühlt. Da liegt es beinahe auf der Hand, wie die Zielsetzung für 2023/24 aussieht. „Wir wollen möglichst weit weg von den Relegationsplätzen bleiben“, sagt 65-Trainer Orhan Akkurt. Doch nach ordentlichem Start schwächelten die Oberbayern, vier der jüngsten fünf Spiele gingen verloren. Umso wichtiger war vergangenes Wochenende der 1:0-Derbysieg gegen Pipinsried. Doch allzu lange konnten sich die Dachauer auf diesem Prestigeerfolg nicht ausruhen, denn unter der Woche gab es mit dem 2:3 in Heimstetten die nächste Pleite. Wobei der auswärts stärker als zuhause auftretende TSV dabei durchaus Moral bewies und nach einem schnellen 0:3-Rückstand sogar noch an einem Punktgewinn schnupperten. Gegen den FCG ist die Bilanz mit je einem Sieg und Remis sowie acht Niederlagen für die Dachauer bisher ernüchternd.

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