Die Punktrunde 2023/24 in den höheren regionalen Fußball-Klassen ist seit dem Pfingstwochenende Geschichte. Aus Landkreis-Sicht war es eine Story mit Licht und reichlich Schatten. Für den strahlenden Saisonhöhepunkt sorgte der TSV Wertingen mit seinem vereinshistorischen Aufstieg in die Landesliga. Neben dem Meister war der Kreis Dillingen in der Bezirksliga Nord mit zwei weiteren Mannschaften vertreten. Aus einem Trio könnte kommende Spielzeit freilich eine Nullnummer werden. Die SSV Glött steigt zum sechsten Mal in ihrer Bezirksliga-Historie ab. Der FC Gundelfingen U 23 muss versuchen, den Klassenerhalt via Relegation doch noch zu packen. Und aus den Kreisligen kommt diesmal nichts von unten nach.
Auch die Rückrunde des FC Gundelfingen in der Bayernliga Süd war alles andere als rühmlich. Falls die Grün-Weißen die Relegation versemmeln, treffen sie nächste Saison in der Landesliga auf Wertingen.
In zwei K. o.-Runden haben die Grün-Weißen noch die Chance auf den Klassenerhalt. Los geht es am Mittwoch (18.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den TSV Dachau 1865 (siehe eigener Artikel). Ob Kapitän David Anzenhofer da auch wieder neue Gesichter an seiner Seite sieht? Im letzten Punktspiel gegen den TSV Landsberg musste er erst einmal nachfragen, wer da plötzlich neben ihm steht. „Wie heißt du eigentlich“, fragte er den eingewechselten A-Junior Michel Riedinger. Der war angesichts der langen Ausfallliste ebenso kurzfristig zum Bayernliga-Kader gestoßen wie Jannik Müller, der bei seinem Debüt gleich mit dem zwischenzeitlichen 2:1-Führungstreffer auf sich aufmerksam machen konnte.
Ohne Druck gewinnt Absteiger SSV Glött
Wenn der Druck des „Gewinnen-Müssens“ weg ist, dann spielt es sich meist leichter. So auch bei den Glötter Lilien im letzten Saisonspiel gegen die U 23 des FC Gundelfingen. Bei Wind und Regen verabschiedete sich die SSV mit einem 3:1-Sieg aus der Bezirksliga Nord. Die Partie stand für die Gäste ganz im Zeichen der Verabschiedung von Trainer Peter Eggle. Die Blau-Weißen machten ihrem Coach mit diesem Derbysieg immerhin ein kleines Abschiedsgeschenk. Jetzt gilt es für Glött nach dem Vereinsjubiläum im Juli, eine Etage tiefer in der Kreisliga West gleich wieder Fuß zu fassen.
„Die SSV Dillingen hat im Derby verdient geführt – ehrlicherweise wären wir durch die ein oder andere schon äußerst eigenartige Schiedsrichterentscheidung nicht mehr zurück ins Spiel bzw. zum Remis gekommen. Gewinner waren eigentlich die Zuschauer“, blickt Sportleiter Joachim Hauf vom FC Lauingen auf ein glückliches Heim-3:3 in der Kreisliga West zurück.
Entspannt und sportkameradschaftlich gestaltete sich anschließend die Atmosphäre nach dem Städteduell im Auwaldstadion, das bis in die 104. Spielminute hineinging. Die Mohrenstädter hatten die Kreisstädter bereits im Vorfeld zum gemeinsamen Grillen eingeladen. Man kennt und schätzt sich untereinander gut, da so mancher Spieler bereits das Trikot des Derby-Gegners getragen hat. Eher weniger angenehm fanden die Dillingen nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit die Leistung von Referee David Fischer (TSV Oettingen), auch im Gespräch mit Dillingens Erstem Vorsitzenden Christoph Nowak nach dem Spiel in der Schiedsrichterkabine blieben die inhaltlichen Positionen verhärtet. „Wir konnten uns aber immerhin auf den kleinsten gemeinsamen Nenner verständigen, uns künftig aus dem Weg zu gehen“, so der SSV-Vorsitzende.
Holzheim schafft Basis für den Kreisliga-Erhalt
Noch zwei Spieltage sind in den unteren Fußball-Ligen zu absolvieren, doch lässt sich schon jetzt sagen, dass die Performance der fünf Landkreis-Kreisligisten insgesamt eher „überschaubar“ war. Der FCL auf Rang sechs der KL West wird aller Voraussicht nach noch am besten Abschneiden. Es folgen Türk Gücü Lauingen und Aufsteiger Dillingen. Der SV Holzheim verbesserte seine Lage im Abstiegskampf mit dem 2:1-Sieg im Kellerduell beim VfR Jettingen II deutlich. In der Nord-Gruppe hat die SSV Höchstädt den Ligaerhalt trotz zuletzt meist dürftiger Leistungen in der Tasche, weil sich die hinter den Rothosen platzierten Teams noch gegenseitig Punkte abnehmen werden. (gül/wab/fm)