Mit dem nordschwäbischen Derby gegen den TSV Nördlingen setzt der FC Gundelfingen am 4. März die bereits angelaufene Rückrunde in der Bayernliga Süd fort. Eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres stellen sich die grün-weißen Fußballer dem Frühjahrscheck der DZ/WZ.
- Soll & Haben: Mit den vor der Winterpause gesammelten 34 Punkten sind die Gundelfinger über dem Soll, der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt vor den ausstehenden 13 Partien satte zwölf Zähler. „In erster Linie wollen wir an die Leistungen aus dem Sommer und Herbst anknüpfen und die sechs Punkte sammeln, damit der Klassenerhalt rechnerisch fix ist“, erklärt der spielende Co-Trainer René Schröder.
- Hin & Weg: Personell war es im Winter sehr ruhig. Abgänge hat es keine gegeben, Verteidiger Maximilian Leicht kam bereits Ende August vom FC Affing und hat seine Premiere längst hinter sich. Neuerdings trainiert Hrvoje Bevanda im Bayernliga-Kader mit, der zum Jahresbeginn vom Kreisligisten SC Altenmünster zur in der Bezirksliga spielenden U 23 kam. Der 22-jährige Kroate hat allerdings durchaus Perspektiven, sich „oben“ festzubeißen. „Er bringt viel Spielverständnis mit“, lobt Trainer Stefan Anderl den Stürmer, der beim FC Augsburg schon in der U 17-Bundesliga kickte.
Gundelfingen braucht einen neuen Trainer
- Team & Chef: Apropos Anderl, der 57-jährige wird seinen Stuhl am Saisonende ebenso räumen wie Co-Trainer Florian Strehle. Und beim „verlängerten Arm“ René Schröder stehen die Zeichen ebenfalls auf Abschied. „Die familiäre Situation ist so, dass der Aufwand schlichtweg zu hoch ist“, erklärt der 32-Jährige. Dass er unterklassig aktiv wird, schließt Schröder aus, „eher lasse ich den Pass in Gundelfingen.“ Die Nachfolgesuche für das Trainertrio läuft derweil auf Hochtouren, wie der Sportliche Leiter Stefan Kerle erklärt. Wobei Kerle da keineswegs als Solist unterwegs ist, sondern vom ehemaligen Ichenhauser Abteilungsleiter Rudi Schiller unterstützt wird. „Die Zusammenarbeit mit Rudi macht total Spaß. Der Verein und ich profitieren enorm von seinen Kontakten und er fühlt sich in Gundelfingen sehr wohl. Daher bin ich sicher, dass wir am Ende auch in der Trainerfrage eine gute Lösung finden“, so Kerle.
- Glücks- und Sorgenkinder: An Sorgenkinder mangelt es nicht, wie René Schröder feststellt. Ganz oben auf der Liste finden sich Elias Weichler und Andreas Durner wieder. Während Durner bis zu einem Rückschlag wenigstens etwas Balltraining absolvieren konnte, ist bei Elias Weichler daran überhaupt nicht zu denken. Beide Verteidiger leiden an Verletzungen im Leistenbereich. „Bei Weichler ist offen, ob er in dieser Saison überhaupt noch einmal auflaufen kann“, schwant Schröder nichts Gutes. Niklas Fink, der sich im Juli schwere Knieverletzungen zugezogen hatte, befindet sich braucht aber noch Zeit. Wesentlich besser schaut es bei dessen Bruder aus. Jan-Luca Fink liegt nach der Kniescheiben-Operation voll im Zeitplan. „Das ist sicher unser Glücksfall, spätestens in vier Wochen ist Luca voll fit“, ist Schröder überzeugt. Zur Glücksseite zählt der Co-Spielertrainer außerdem Leon Sailer, obwohl der Mittelfeldspieler einen Großteil der Vorbereitung mit einer Zehenverletzung pausieren musste. „Leon hat einen großen Sprung gemacht und gezeigt, dass er in der Bayernliga voll mithalten kann.“
- Test & Taktik: „Ich bin kein Freund von vielen Vorbereitungsspielen, insbesondere dann, wenn sie auf Kunstrasen stattfinden“, erklärt Schröder, „weil aber der SC Oberweikertshofen und der VfR Jettingen gegen uns abgesagt haben, war es doch etwas wenig.“ Gegen zwei Landesligisten – TSV Schwabmünchen (3:0) und TSV Gersthofen (2:2) – durfte der FCG ran, zum Abschluss gibt es am Samstag (14 Uhr) noch die Partie daheim gegen den Bayernliga-Rivalen Schwaben Augsburg. An der taktischen Grundausrichtung wird sich dabei wenig ändern. „Wir setzten auf das System mit der Viererkette, können aber im Spiel immer mal variieren“, so Schröder.
Möglichst schnell sechs Punkte aufs Gundelfinger Konto buchen
- Start & Ziel: Mit dem Heimderby gegen den TSV Nördlingen und der Partie bei Türkspor Augsburg startet der FCG ins Frühjahr. Im Idealfall könnten die Grün-Weißen gleich die noch fehlenden sechs Punkte für den Klassenerhalt einfahren. Maximilian Braun reicht das aber nicht. „Wir wollen die beste Bayernliga-Saison in der Geschichte des FC Gundelfingen spielen“, erklärte der Kapitän bei der Weihnachtsfeier – und macht dies an der Punktausbeute fest. 1995/96 hatten die Gärtnerstädter 48 Zähler gesammelt. Eine Ausbeute, mit der die Gundelfinger sogar in Richtung Aufstiegsplätze schielen könnten. „Die Regionalliga ist überhaupt kein Thema, wir werden keine Zulassung beantragen. Das würde den Verein wirtschaftlich überlasten und wir sehen am Beispiel des TSV Rain, wohin das führen kann“, verweist Stefan Kerle auf den Nachbarn, der vor dem Regionalliga-Aus steht.
- Prognose: Das Saisonziel Klassenerhalt ist schon greifbar nahe. Dass die Grün-Weißen die Saison womöglich locker ausklingen lassen, ist unwahrscheinlich. Dafür wird schon Trainer Stefan Anderl sorgen, der das Team weiterentwickeln und eine gute Basis für seinen Nachfolger legen möchte.